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Börse Stuttgart führt Soforthandel auch für Anleihen ein

Der Anleihemarkt ist wegen der anhaltenden Niedrigzinspolitik und veränderten regulatorischen sowie technologischen Rahmenbedingungen durch abnehmende Liquidität und zunehmende Fragmentierung gekennzeichnet. Dies erhöht die Komplexität mit Blick auf die Preisfindung und damit auf die  Preis- und Handelsqualität. Anleger im Anleihenhandel erwarten dennoch  attraktive und möglichst handelbare Preise – ohne Einschränkungen im Produktuniversum hinzunehmen. Um auf dieses Kundenbedürfnis wahrnehmbarer einzugehen, hat die Börse Stuttgart jetzt den börslichen Soforthandel auch für Anleihen in ihr hybrides Marktmodell integriert.

Beim Soforthandel fragen Anleger über die Ordermaske für ihr gewünschtes Ordervolumen einen Preis bei der Börse Stuttgart an. Dort erstellen die Handelsexperten für die spezifische Anfrage des Anlegers eine aktualisierte Preisindikation. „Dabei berücksichtigen sie nicht nur die im zentralen Orderbuch vorliegenden Orders und die aktuelle Marktsituation, sondern auch die allgemein im Gesamtmarkt vorhandene Liquidität“, sagt Michael Görgens, Leiter des ETF- und Anleihenhandels an der Börse Stuttgart. Nun kann der Anleger innerhalb einer festgelegten Zeitspanne seine Order per Mausklick aufgeben und davon ausgehen, dass diese ohne Zuteilung im gewünschten Volumen und mindestens zur angezeigten Preisindikation ausgeführt wird. Ist die vollständige Ausführung nicht zeitnah möglich, wird die Order automatisch gelöscht. Der Anleger erhält in beiden Fällen eine unmittelbare Benachrichtigung. „Im Ergebnis nutzt der Anleger eine individuelle Anfragemöglichkeit, bei der er alle Vorteile des hybriden Marktmodells nutzen kann und zusätzlich von hoher Preis- und Handelsqualität sowie einer sehr hohen Ausführungswahrscheinlichkeit profitiert.“

Durch den Soforthandel übernehmen Anleger direkter das Steuer und haben schnell Gewissheit über die Ausführung. „Anlegern bietet der Soforthandel insbesondere bei der breiten Masse relativ illiquider Unternehmensanleihen sowie bei größeren Ordervolumina einen echten Mehrwert, da sie auch Anfragen stellen können, bei der sie mehr als die angezeigte Liquidität benötigen“, so Görgens.

Durch die Bereitstellung des börslichen Soforthandel ist der Privatanleger erneut auf Augenhöhe mit institutionellen Investoren, da der Soforthandel aus Kundensicht dem Ablauf des im Bondmarkt vorherrschenden Request-for-Quote-Protokolls sehr ähnelt. Die direkte Interaktionsmöglichkeit des Anlegers mit der Börse Stuttgart verbessert die Ausführungswahrscheinlichkeit der Kundenorder und damit die Kundenzufriedenheit weiter. Der Soforthandel wird – unabhängig vom Anleihetyp – für alle rund 14.500 in Stuttgart gelisteten Anleihen bereitgestellt.

Der börsliche Soforthandel an der Börse Stuttgart beruht auf dem Ordertyp Fill-Or-Kill und ist bereits bei Aktien, verbrieften Derivaten, Exchange Traded Products und Investmentfonds möglich. Derzeit ist der börsliche Soforthandel über die Online-Broker Flatex und ViTrade verfügbar und wird sukzessive bei weiteren Onlinebanken ausgebaut.


http://www.fixed-income.org/  (Foto: © Börse Stuttgart)


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