YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Wer auf Qualität setzt, braucht ESG nicht fürchten

von Aurélien Duval, Fondsmanager bei DPAM

ESG-Investments boomen, aber Kritik wird laut: Die vermeintlichen Vorteile von ESG gehen mit Einschränkungen einher, die oft übersehen werden. Aurélien Duval, Fondsmanager bei DPAM, geht diesem Argument nach:

Bei vielen ESG-Anlagestrategien werden die Unternehmen mit der schlechtesten ESG-Performance ausgeschlossen. Das erhöht auf der einen Seite den Anteil guter ESG-Performer, schränkt auf der anderen aber die Anzahl der investierbaren Titel ein. Anleger befürchten daher, dass man mit ESG-Ansätzen Chancen verpasst und weniger diversifiziert. Beides könnte die Performance dämpfen. Was ist dran?

Versteckte Harmonie von ESG & Qualität

Nicht immer sind ESG-Ausschlüsse so einschränkend, wie sie erscheinen. ESG-Faktoren stimmen oft bemerkenswert gut mit den Kennzeichen von Qualitätsunternehmen überein. Der Grund für diese Konvergenz? „Qualitätsfaktoren“ beziehen sich im Allgemeinen auf Unternehmen, die das Kapital der Aktionäre langfristig mit einer überdurchschnittlichen Rendite vermehren. Qualitätsunternehmen sind in der Regel berechenbarer, haben eine konservativere Bilanz und erwirtschaften bessere und stabilere Cashflows, was zu weniger volatilen, aber höheren Finanzerträgen führt.

Konkret heißt das in den einzelnen E-, S- und G-Säulen:

E – Umwelt

Unternehmen, die Maßnahmen zur Verringerung ihres Kohlendioxidausstoßes ergreifen, in grüne Technologien investieren und Abfälle minimieren, signalisieren nicht nur einen vorausschauenden Ansatz. Sie sind auch besser in der Lage, sich an künftige regulatorische Veränderungen, Marktverschiebungen und Ressourcenknappheit anzupassen. Qualitätsunternehmen, die sich als anpassungsfähig erwiesen haben und sich auf die Erzielung einer überragenden finanziellen Leistung konzentrieren, berücksichtigen die Risiken, die mit Umweltveränderungen verbunden sind.

S – Soziales

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter wertschätzen, deren Wohlbefinden in den Vordergrund stellen und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten, verzeichnen häufig eine geringere Fluktuationsrate, höhere Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit und eine höhere Produktivität. Dies sind Faktoren, die auch in Qualitätsunternehmen häufig anzutreffen sind.

G – Unternehmensführung

Eine gute Corporate Governance geht Hand in Hand mit der Stabilität und langfristigen Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens. Nachhaltige Finanzerträge können nur von Unternehmen erzielt werden, die starke Governance-Grundsätze einhalten. Eine unabhängige Vorstandsstruktur und eine an die Unternehmensleistung gekoppelte Vergütung der Führungskräfte sind nicht nur aus ESG-Sicht wichtig, sondern unterstützen auch den Kapitaleinsatz im besten Interesse der Aktionäre. Eine starke Kapitalallokation, gute Mitarbeiter und eine solide Unternehmensführung gewährleisten gleichgerichtete Interessen. Qualitätsunternehmen werden oft auf der Grundlage historischer Finanzkennzahlen identifiziert. Eine starke Corporate Governance gewährleistet die Nachhaltigkeit dieser Kennzahlen in der Zukunft.

ESG-Grenzen überwinden

Die Priorisierung von Qualitätsfaktoren führt in der Regel zu einer Auswahl aus einem Pool von Unternehmen, die überwiegend ESG-orientiert sind. Die vermeintliche Einschränkung des ESG-Universums wirkt so nur abgeschwächt oder gar nicht. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass 75 % der Outperformance von ESG-Strategien auf Qualitätsfaktoren zurückzuführen sind. ESG und Qualität sind also zwar unterschiedliche, voneinander unabhängige Faktoren, die jedoch in starken Wechselbeziehungen zueinander stehen oder sich überschneiden.

Ein Blick auf die DPAM-Anlagestrategien bestätigt diesen Zusammenhang. Innerhalb unseres globalen Qualitätsuniversums ist die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen unsere ESG-Kriterien erfüllen, sehr viel höher als in der breiteren, nicht-qualitätsorientierten Gruppe – ein klarer Beweis dafür, dass Qualitätsunternehmen dazu neigen, ESG-Faktoren in ihre Strategien zu integrieren.

Fazit: Qualitätsfaktoren und ESG-Überlegungen sind eng verflochten

Die Vorstellung, dass ESG die Diversifizierung und Performance einschränkt, ist weitgehend unbegründet, insbesondere für Anleger, die sich auf Qualitätsfaktoren konzentrieren. Die Verflechtung von Qualität und ESG ist wirksam und nachweisbar. Beide zielen darauf ab, Anleger vor langfristigen Abwärtsrisiken zu schützen. Qualitätsunternehmen reinvestieren ihr Kapital zu einer Kapitalrendite, die über den Kapitalkosten liegt. Wettbewerbsvorteile, Markteintrittsbarrieren, Vorhersehbarkeit und höhere Margen unterstützen ebenfalls den defensiven Charakter. Gleichzeitig verhindern ESG-starke Unternehmen Kapitalverluste, sei es durch Geldstrafen, Reputationsschäden oder weil Investoren zögern, ihnen Kapital zur Verfügung zu stellen.

www.green-bonds.com
Foto: Aurélien Duval © DPAM


 

Investment

Credits bleiben attraktiv - KI und Energiewende als langfristige Wachstumstreiber, von Chris Iggo, CIO Core Investments, AXA Investment Managers

Für viele Leser beginnen bald die Sommerferien. Bevor ich in Cornwall auf etwas Sonne hoffe, möchte ich noch einmal meine Sicht der Märkte…
Weiterlesen
Investment
Oliver Reinhard, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Manage­ment, schätzt das aktuelle Markt­umfeld für Unter­nehmens­anleihen als konstruktiv…
Weiterlesen
Investment

von Paolo Bernardelli, Head of Fixed Income & FX bei Eurizon

Die Renditen von Anleihen hängen im Wesent­lichen vom ver­gangenen und künftigen geld­politischen Zyklus ab. Nun gibt es zweifellos strukturelle…
Weiterlesen
Investment

von Sebastian Hofbeck, Analyst und Portfoliomanager bei DJE Kapital AG

Die Themen Diabetes und Adipositas domi­nieren weiterhin im Health­care-Sektor. Eine aktuelle Studie von Gold­man Sachs zeigt das unheim­liche…
Weiterlesen
Investment

300 Mio. Euro Zielvolumen, 5 Mio. Euro Mindestzeichnung, Finanzierungsfokus ist die ESG-Transformation im Gebäudebestand

Die BF.capital GmbH, Invest­ment­haus für institu­tionelle Investoren im Bereich Private Debt, startet das Fundraising für einen weiteren…
Weiterlesen
Investment
„Wenn wir die zu erwartenden Maßnahmen einer Trump Regierung betrachten, dann weisen sie ökonomisch in eine Richtung: Verringerung des Arbeitsangebots…
Weiterlesen
Investment

von Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG

Indikatoren, die einen Überblick über die ameri­kanische Konjunktur geben, signa­lisieren eine mögliche Abkühlung: Der jüngste Bericht des ISM…
Weiterlesen
Investment

von John Kerschner, Head of US Securitised Products und Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Sowohl der Gesamt- als auch der Kern- Ver­braucher­preis­index (VPI) fielen heute schwächer aus als erwartet. Dies ist ein deutliches Zeichen für die…
Weiterlesen
Investment

von Ashwin Alankar, Portfolio Manager, und Myron Scholes, Chief Investment Strategist, Janus Henderson Investors

Weltweit ist Wahlsaison, und etwa die Hälfte der Welt­bevöl­kerung geht 2024 zu den Urnen. Trotz der turbu­lenten letzten Wahl-Monate domi­nieren die…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Die zweite Runde der fran­zösischen Parlaments­wahlen am Sonntag, 7. Juli, führte zu einer Trend­wende im Vergleich zum Ergebnis der ersten Runde. Der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!