Im laufenden Jahr könnte es nun endlich zu Zinsanhebungen in den USA kommen. Das bietet die Gelegenheit zur Neubewertung von Portfolios und Anlageklassen sowie zur Auswertung ihrer Wertentwicklung während historischer Phasen steigender Zinsen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit kann zwar niemals Aufschluss über die zukünftige Performance geben, aber der historische Kontext ist wichtig für das Verständnis eines Phänomens, das wir seit rund 30 Jahren als längerfristigen Trend nicht mehr erlebt haben.
Anleihen vs. Aktien
Die kritische Frage lautet in diesem Fall - und sie ist übrigens auch unter vielen anderen Marktbedingungen von Belang - Aktien oder Anleihen. Einerseits stellt die festgesetzte Höhe der Zinszahlungen für Anleihen bei steigenden Zinsen einen gewissen Nachteil dar. Andererseits gehen steigende Zinsen gewöhnlich mit einer steigenden Inflation einher, und Aktien haben in der Vergangenheit Dividenden ausgeschüttet, die über lange Zeiträume über dem Inflationsniveau liegen.
Gesamtüberblick: Sofern steigende Zinsen zunehmende Wachstums- und Inflationserwartungen widerspiegeln, sind wir der Ansicht, dass Aktien Auftrieb erhalten und sich mittel- bis langfristig recht gut entwickeln können, auch wenn die Aktivität oder Passivität der US-Notenbank auf kurze Sicht eine gewisse Volatilität verursachen kann.
Differenzierte Unterscheidungen erforderlich
Aber auch in diesem Fall geht es nicht nur um die Wahl zwischen Aktien oder Anleihen im Allgemeinen, sondern sollte zwischen gewissen Aktien- und Anleihekategorien unterschieden werden.
Innerhalb des Aktienbereichs werfen wir daher einen Blick auf drei Kategorien: Large Caps (S&P 500), Nebenwerte (Russell 2000 Index) und Aktien mit hohen Dividendenzahlungen (Dow Jones U.S. Select Dividend Index). Mit dieser Auswahl decken wir zwar nicht das gesamte Aktienspektrum ab, bieten jedoch einen interessanten Querschnitt durch einige bedeutende Aktienkategorien und zeigen auf, wie sich diese Kategorien in verschiedenen Perioden steigender Zinsen entwickelt haben.
Im Fixed Income-Bereich untersuchten wir die Renditeunterschiede zwischen einer reinen Staatsanleihe (Zinsrisiko, aber kein Kreditrisiko), einem High-Quality- und einem High Yield-Anleihenindex (geringeres Zinsrisiko, höheres Kreditrisiko). Im Aktienbereich nahmen wir dividendenzahlende Aktien unter die Lupe, davon ausgehend, dass in einem durch steigende Zinsen und Inflation geprägten Umfeld Aktien mit hohen Dividenden Gegenwind verspüren, während wachstumsorientierte Unternehmen möglicherweise besser positioniert sind, um ihre Dividenden zu steigern.
Wir untersuchten Zeiträume, in denen die 10-jährige US-Staatsanleihe mindestens 100 Basispunkte (Bp) zulegte, und kamen zu folgendem Ergebnis:
- High-Quality-Anleihenindex und die US-Staatsanleihe verspürten Gegenwind: Sowohl die 10-jährige US-Staatsanleihe als auch der Barclays U.S. Aggregate Index erzielten in Phasen steigender Zinsen eine negative Durchschnittsrendite.
- Der High-Yield-Anleihenindex performte besser: Die Performance des BofA Merrill Lynch High Yield Index unterschied sich von derjenigen der zwei anderen Fixed Income-Varianten und erzielte in Perioden steigender Zinsen eine positive Durchschnittsrendite. Er schnitt während dieser Perioden im Jahresdurchschnitt sogar besser als der Index aus Aktien mit hohen Dividendenzahlungen ab.
- Aktien mit starker bis recht starker Performance: Der S&P 500 Index und der Russell 2000 Index performten in Phasen steigender Zinsen verglichen mit dem Gesamtzeitraum tendenziell besser. Das stimmt mit unserer obigen Feststellung überein, dass Aktien eine gute Performance bieten können, wenn steigende Zinsen stärkeres Wachstum und eine generell zunehmende Inflation signalisieren.
- Small Caps besonders stark in einem Umfeld steigender Zinsen: Mit Ausnahme der ersten Periode steigender Zinsen (15. Oktober 1993 bis 7. November 1994) erzielte der Russell 2000 Index in allen anderen Perioden eine zweistellige Rendite. Seine mittlere Jahresrendite betrug in Phasen steigender Zinsen 15.1%, während des gesamten Untersuchungszeitraums hingegen nur 8.6%.
Steigendes Zinsumfeld - unsere Lösungen:
- Der WisdomTree U.S. SmallCap Dividend Fund (DESE): Der DESE bildet die Performance des WisdomTree U.S. SmallCap Dividend Index ab, der dividendenzahlende und qualitativ hochwertige Small-Cap-Unternehmen mit verhältnismäßig hohem Wachstum umfasst und der Versorgertitel und Telekommunikationsdienstleister seit eher sehr niedrig gewichtet.
- Die Boost 3x und 5x Short-ETPs bilden 10-jährige US-Staatsanleihen ab: Diese ETPs bieten eine Gesamtrendite, die sich aus dem Dreifachen bzw. Fünffachen der inversiven Tagesperformance des US Treasury Note 10Y Rolling Future Index zusammensetzt. Das gehebelte inverse Exposure bietet Anlegern die Möglichkeit, sich in Erwartung einer negativen Entwicklung des US-Rentenmarktes günstig zu positionieren.
Anleger, die derselben Meinung sind, könnten sich möglicherweise auch für folgende Short-ETPs interessieren:
- den WisdomTree U.S. SmallCap Dividend Fund (DESE)
- den Boost Bund 10Y 3x Short Daily ETP (3BUS)
- den Boost US Treasuries 10Y 5x Short Daily ETP (5TYS)
Sämtliche Daten stammen von WisdomTree Europe und Bloomberg, sofern nicht anders angegeben.
http://www.fixed-income.org
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WisdomTree Macro Alert: Steigende Zinsen - was nun?
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