Oliver Scholz, Vorstand und Mehrheitsaktionär der Scholz AG, sieht die Wachstumsmärkte in der Stahlindustrie in der Asien-Pazifik-Region, wo die Scholz Gruppe bereits heute vertreten ist und weiter organisch wachsen möchte. Durch die Emission der Unternehmensanleihe im Volumen von bis zu 150 Mio. Euro soll die Finanzierungsstruktur weiter diversifiziert werden.
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Veranstaltungshinweis:
Unternehmer-Workshop „Unternehmensanleihen - Finanzierungsalternative für den Mittelstand“
in Düsseldorf, Stuttgart, München und Frankfurt
www.bond-conference.com
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BOND MAGAZINE: In welchen Bereichen ist die Scholz AG aktiv?
Scholz: Die Scholz AG ist international führend im Bereich Recycling von Schrott aus Eisen und Nichteisen-Metall und handelt mit Sekundärrohstoffen wie Eisen, Edelstahl, Kupfer und Aluminium. Dies umfasst die Sammlung, Lagerung, Sortierung, Aufbereitung und Verwertung sowie den Handel mit diesen Rohstoffen. Gemessen an Umsatz und Tonnage ist das Segment Eisen- und Nichteisenmetalle unser größter Geschäftsbereich. Der Recyclingprozess der Scholz Gruppe zeichnet sich durch innovative Aufbereitungssysteme aus. Als Technologieführer setzten wir Standards im Recycling und erreichen beispielsweise eine Wiedergewinnungsquote von über 94% in der Verwertung von Altfahrzeugen.
BOND MAGAZINE: Weshalb haben Sie sich für die Emission einer Unternehmensanleihe entschieden und weshalb wird die Anleihe eines deutschen Unternehmens in Österreich platziert und gelistet?
Scholz: Die Anleihe wird sowohl in Deutschland, Österreich als auch Luxemburg platziert. Österreich ist mit einem Umsatzanteil von 8,1% einer der wichtigsten Märkte für uns. 2010 erwirtschaftete die Scholz Gruppe in Österreich an 16 Standorten mit rund 270 Mitarbeitern einen Umsatz von 366 Mio. Euro. Wir haben seit Jahren sehr enge Geschäftsbeziehungen zu den österreichischen Stahlwerken, die auch Mitinhaber unserer österreichischen Tochtergesellschaften sind. Zudem sehen wir die Börse Wien als Drehscheibe für die Region Osteuropa, in der wir ebenfalls zu den Marktführern zählen. Die Erste Bank und die RBI zählen seit Jahren zu unseren Kernbanken, daher war es für uns ein logischer Schritt, die Anleihe auch auf diesem wichtigen Markt zu platzieren. Darüber hinaus wird die Anleihe ebenfalls im Entry Standard der Börse Frankfurt notieren.
BOND MAGAZINE: Welche Vorteile haben Sie durch Ihre internationale Aufstellung?
Scholz: Die Scholz Gruppe verfügt über ein breites internationales Standortnetzwerk mit über 500 Sammel- und Aufbereitungsplätzen. Dies garantiert uns den weltweiten Zugriff auf Recyclingmaterial bei gleichzeitiger Kundennähe. Darüber hinaus haben wir durch das Netzwerk sowie die Größenverhältnisse Zugang zu allen wichtigen Stahlwerken. Mit einer international diversifizierten Lieferanten- und Abnehmerstruktur schaffen wir eine optimale Prozesskette. Dabei steht hohes Qualitäts- und Servicebewusstsein für uns immer im Mittelpunkt. Kernmärkte der Scholz Gruppe sind Deutschland, Österreich sowie weitere Länder in Mittel- und Südosteuropa, in denen das Unternehmen zu den Marktführern zählt. Nordamerika zählt mit einem Umsatzanteil von knapp 10% ebenfalls zu den zentralen Märkten. In die Wachstumsregionen Asien und Osteuropa hat die Scholz Gruppe bereits früh investiert und ist dort ebenfalls gut aufgestellt.
BOND MAGAZINE: Wie werden Sie Kapitalstruktur und Ertragssituation verbessern?
Scholz: Der strategische Fokus der Scholz Gruppe liegt auf der Festigung der Marktposition und auf organischem Wachstum. In den nächsten Jahren werden wir unser Know-how beim Recycling weiter ausbauen und durch gezielte Investitionen in der Gruppe stärker einsetzen. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der asiatischen Märkte ergeben sich für die Scholz Gruppe auch weitere Wachstumsperspektiven. Risikomanagement ist ein wichtiges Thema für uns – hier sind wir gut aufgestellt und werden das auch in Zukunft ausbauen. Daneben zielt die Strategie der Scholz Gruppe auf die Verbesserung der Kapitalstruktur ab, unter anderem durch Optimierung der Prozesse sowie Gewinnthesaurierung. Durch die Begebung dieser Anleihe werden wir unsere Finanzierungsstruktur weiter diversifizieren.
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Soeben erscheinen:
BOND YEARBOOK 2011/12 – das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und Emittenten
94 Seiten, 29 Euro
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2011-11/Flyer_BondBook.pdf
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BOND MAGAZINE: Das Stahlwerk in Tschechien und die Aluminiumwerke in Deutschland und Ungarn sollen als Randaktivitäten weitergeführt werden. Was spricht gegen einen Verkauf?
Scholz: Das Stahlwerk in Tschechien sowie die Aluminiumwerke in Deutschland und Ungarn ergänzen das Produktspektrum der Scholz Gruppe und werden als sinnvolle Ergänzung des Kerngeschäftsfeldes Recycling gesehen. Die strategische Ausrichtung wird permanent überprüft, hierbei könnten Verkäufe in Randbereichen in Zukunft in Erwägung gezogen werden.
BOND MAGAZINE: Wo sehen Sie die Scholz AG in fünf Jahren?
Scholz: Geleitet von starken Werten ist die Scholz Gruppe auf Nachhaltigkeit und langfristige Wertsteigerung ausgerichtet. Ziel ist es, die Standortlogistik und die Recyclingprozesse auf den Kernmärkten laufend zu optimieren. In der Stahlindustrie sind die Wachstumsmärkte der Zukunft in der Region Asien-Pazifik zu sehen, in der die Scholz Gruppe bereits heute vertreten ist und weiter organisch wachsen wird.
BOND MAGAZINE: Ist ein Börsengang für Sie eine Option?
Scholz: Ein Börsengang der Scholz AG steht definitiv nicht im Raum. Wir sind ein 140 Jahre altes Unternehmen, welches sich zu 100% in Familienbesitz befindet. Ich selbst halte 74,9% der Unternehmensanteile, mein Vater Berndt-Ulrich Scholz hält 25,1%.
Das Interview führte Christian Schiffmacher.
„Die Wachstumsmärkte der Zukunft sind in der Region Asien-Pazifik zu sehen“, Oliver Scholz, Vorstand, Scholz AG
Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen
Emittent |
Zeichnungsfrist |
Kupon |
Green Bond |
---|---|---|---|
19.11.-10.12.2024 |
8,00% |
nein |
|
08.11.-02.12.2024 über Gubor, 08.11.-04.12.2024 über Börse |
7,50%-8,50% |
nein |
|
05.11.-03.12. Zeichnung (Website), 18.11.-06.12. Zeichnung (Börse), 06.11.-02.12. Umtausch |
8,75% |
nein |
|
22.11.2024-19.11.2025, 22.11.-09.12.2024 über Börse |
8,50% |
nein |
|
28.08.2024-27.08.2025 |
10,00% |
nicht formal |
|
24.10.-07.11.2024 über Börse, 24.10.2024-20.10.2025 über WeGrow |
8,00% |
ja |
|
27.05.2024-23.05.2025 |
8,00% |
ja |
|
15.03.2024-14.03.2025 |
6,75% |
ja |
|
06.05.-2024-31.03.2025 über NEON EQUITY, 06.05.-21.05.2024 über Börse |
10,00% |
nein |
|
06.10.2023-02.10.2024 |
8,00% |
ja |
|
27.10.2023-26.10.2024 |
8,00% |
nicht formal |
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