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„In diesem Jahr erwarten wir bereits Rückzahlungen von rund 4,2 Mio. Euro“, Andreas Schölzel, Deutsche Bildung AG

Der Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG platziert aktuell die zweite Tranche seiner Anleihe 2017/27. Die zweite Tranche hat ein Volumen von 5 Mio. Euro, einen Kupon von 4,00% (ISIN DE000A2E4PH3) und eine Laufzeit bis 13.07.2027. Im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert Andreas Schölzel, Vorstand der Deutsche Bildung AG, die Details zur Anleiheemission.

BOND MAGAZINE:
Bitte erläutern Sie das Geschäftsmodell des Deutsche Bildung Studienfonds.

Schölzel: Unsere große Vision ist es, Studentinnen und Studenten, die die Fähigkeit zu einem Studium, aber nicht die finanziellen Mittel dafür haben, das Studium zu ermöglichen. Wir schauen auf jeden einzelnen Studenten. Denn die staatlichen Mittel reichen oftmals nicht aus und sind teilweise auch schwer zu bekommen. Die Mieten und Lebenshaltungskosten sind in den letzten Jahren zudem deutlich gestiegen. Mit dem Deutsche Bildung Studienfonds investieren private und institutionelle Anleger in ausgewählte Nachwuchsakademiker aller Fachrichtungen. Die Studenten erhalten eine flexible Studienfinanzierung und werden mit dem Trainingsprogramm WissenPlus auf ein erfolgreiches Berufsleben vorbereitet. Die Rendite wird über die Rückzahlungen der Absolventen erzielt, die einen vereinbarten Anteil ihres Einkommens an den Studienfonds zurückzahlen.

BOND MAGAZINE:
Studierende finanzieren sich häufig aus verschiedenen Quellen, so dass Ihre Finanzierung einen Baustein darstellt. Ist das richtig?

Schölzel: Ja, wir empfehlen den Antragstellern auch immer, staatliche Programme wie Bafög oder Stipendien in Anspruch zu nehmen, wenn dies möglich ist. Denn staatlich subventionierte Programme sind immer empfehlenswert. Der durchschnittliche Bafög-Satz in Deutschland beträgt 430 Euro. Dies zeigt, dass Studenten zusätzliche Mittel benötigen. Gerade in Ballungsgebieten reicht dies bei Weiterem nicht aus. Nach unseren Erhebungen benötigt ein Student im Durchschnitt ca. 800 Euro pro Monat.

BOND MAGAZINE: Wie ist die Rückzahlung bei Ihnen geregelt?

Schölzel: Die Höhe der Rückzahlung ist bei uns abhängig vom zukünftigen Einkommen. Die Rückzahlung berechnet sich prozentual auf das künftige Einkommen des Studenten. In der Regel beträgt die Rückzahlung zwischen 3 und 10% des künftigen Einkommens und dies über einen Zeitraum zwischen 3 und 10 Jahren.

BOND MAGAZINE:
Der Bedarf im Bereich Studienfinanzierung ist relativ groß, auch staatliche Anbieter sind stark vertreten. Wie groß sind Sie und welches Potenzial hat der Markt?

Schölzel: Wir sind der größte private Anbieter im Bereich Studienfinanzierung. Im Fonds haben wir 42 Mio. Euro. Es sind 25 Mio. Euro Fremdkapital und 17 Mio. Euro Eigenkapital, hinzu kommen jetzt noch 5 Mio. Euro durch die zweite Tranche der Anleihe. Wir wachsen stark und streben immer eine Relation von maximal 2:1 an, also maximal zwei Drittel Fremdkapital, mindestens ein Drittel Eigenkapital. In diesem Jahr wollen wir 1.000 neue Verträge mit Studentinnen und Studenten abschließen, im vergangenen Jahr waren es 600 Verträge. Im Durchschnitt beträgt die Förderung eines Studenten 10.000 Euro. Aktuell finanzieren wir Studenten mit einem jährlichen Volumen von ca. 10 Mio. Euro. In diesem Jahr erwarten wir bereits Rückzahlungen von rund 4,2 Mio. Euro. Aufgrund der aktuellen Liquiditätssituation und der Rückflüsse könnten wir das Ziel von 10 Mio. Euro auch ohne die aktuelle Anleiheemission realisieren. Wir planen jetzt eher schon für das kommende Jahr.

BOND MAGAZINE:
Im letzten Jahr hatten Sie kommuniziert, dass die Investmentgesellschaft XAIA als Eigenkapitalinvestor eingestiegen ist. Wer sind die anderen Eigenkapitalinvestoren?

Schölzel: XAIA ist im letzten Jahr als Eigenkapitalinvestor eigestiegen. Bei den anderen Eigenkapitalinvestoren handelt es sich um vermögende Familien, die teilweise bereits seit Gründung Gesellschafter der Deutsche Bildung AG sind, die den Fonds verwaltet. Damit gibt es einen Ausgleich der Interessen. Es wäre sicher schwieriger, wenn die Investoren nur in der Managementgesellschaft investiert und an hohen Gebühren interessiert wären. Unsere Investoren haben ein großes Interesse, dass der Fonds funktioniert. Die Eigenkapitalinvestoren werden von HQ Trust (Familie Quandt) betreut.

BOND MAGAZINE:
Sie emittieren die zweite Tranche Ihrer 10-jährigen Unternehmensanleihe (die erste Tranche wurde vor einem Jahr emittiert). Hat die zweite Tranche entsprechend eine Laufzeit von 9 Jahren?

Schölzel: Ja, das ist richtig, die zweite Tranche hat eine Restlaufzeit von rund 9 Jahren. Wir unterscheiden zwischen der ersten und der zweiten Tranche, um auszudrücken, dass es sich um zwei Emissionszeitpunkte handelt. Nach der Emission handelt es sich um eine Anleihe mit einer einzigen WKN – Kupon und Laufzeit sind identisch. Natürlich beträgt die Restlaufzeit jetzt noch rund 9 Jahre. Eine solche Laufzeit ist für unser Geschäftsmodell optimal. Denn von der ersten Auszahlung an einen Studenten bis zur vollständigen Rückzahlung dauert es im Durchschnitt 7 bis 8 Jahre.

BOND MAGAZINE: Bitte erläutern Sie die Emissionsdetails der Anleihe.

Schölzel: Emissionstag bzw. der letzte Tag der Zeichnungsfrist ist der 13. Juni. Der Emissionspreis ist der Börsenschlusskurs des Vortages. Der Kupon beträgt 4,00% auf Nominalwert. Investoren können direkt über uns mittels Zeichnungsschein zeichnen, der auf der Website www.deutsche-bildung-invest.de hinterlegt ist. Die Anleihe hat eine Stückelung von nominal 1.000 Euro, bei einer Mindestorder von 5.000 Euro.

BOND MAGAZINE: Also ist der Emissionspreis noch gar nicht bekannt?

Schölzel: Ja, das ist richtig. Aber es ist auch fair. Denn Anleger haben schon vor einem Jahr in die Anleihe investiert. Der Fonds und die Anleihe haben sich entsprechend weiterentwickelt. Wenn jetzt neue Anleger die gleiche Anleihe zeichnen, dann kann die Anleihe nicht einen anderen Wert haben. Zudem können Anleger auch ein größeres Volumen zum Vortagesschlusskurs kaufen, das wäre über die Börse nicht möglich.

BOND MAGAZINE:
Können Anleger bei der Zeichnung auch ein Limit angeben?

Schölzel: Ja, es gibt natürlich die Möglichkeit, optional ein Limit anzugeben. Und es ist für uns auch wichtig, dass sich Anleger mit einem Limit schützen können.

BOND MAGAZINE: Sie sagten, dass Sie im laufenden Jahr schon 4,2 Mio. Euro an Rückzahlungen erwarten. Wie viele Studenten haben die Förderung schon vollständig zurückgezahlt?

Schölzel: 380 Studenten haben die Förderung bereits vollständig zurückgezahlt. 166 Finanzierungen wurden gekündigt und ebenfalls vollständig zurückgezahlt.

BOND MAGAZINE: Wer hat die Finanzierungen gekündigt?

Schölzel: Wir haben die Finanzierungen gekündigt. Insgesamt haben wir 10,8% der Geförderten gekündigt. Von diesen 10,8% haben 43% das Studium abgebrochen. Also weniger als 5% der von uns Geförderten haben das Studium abgebrochen. Zum Vergleich, im Bundesdurchschnitt gibt es 30% Studienabbrecher. Das zeigt, dass unser Auswahlverfahren gut ist, denn die Abbruchquote der von uns geförderten Studenten liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

BOND MAGAZINE: Und welche Risiken gibt es für Anleiheinvestoren?

Schölzel: Wichtig ist, dass es sich beim Fonds um Sondervermögen handelt, das rechtlich vom Vermögen der Managementgesellschaft getrennt ist. Alle Finanzierungsverträge mit Studierenden hat der Fonds abgeschlossen. Selbst wenn in einem Worst-Case-Szenario der Asset-Manager Probleme bekommen würde, würden die Finanzierungen natürlich weiterlaufen und die Rückzahlungen in den Fonds fließen. Damit ist das Risiko deutlich niedriger als bei sogenannten Mittelstandsanleihen. Ein Risiko besteht darin, dass die Arbeitslosenquote bei Akademikern deutlich steigen könnte oder die Gehälter der Absolventen nicht erreicht werden könnten. Somit könnten die Rückzahlungen niedriger sein als von uns kalkuliert. Ein weiteres Risiko besteht vielleicht darin, dass die staatliche Studienfinanzierung deutlich ausgeweitet werden könnte.

Das Interview führte Christian Schiffmacher.

Tab. 1: Eckdaten der neuen Anleihe

Emittent

Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG

Kupon

4,00% p.a.

Zeichnungsfrist

bis 13.06.2018

Ausgabetag

14.06.2018

Ausgabepreis

Schlusskurs vom 13.06.2018 (Kurs am 18.5.2018: 103,50%)

Rendite

abhängig vom Ausgabepreis, ca. 3,7%*

Laufzeit

13.07.2027 (Restlaufzeit ca. 9 Jahre)

WKN / ISIN

A2E4PH / DE000A2E4PH3

Volumen

10 Mio. Euro, zweite Tranche mit 5 Mio. Euro

Stückelung

1.000 Euro, Mindestzeichnung 5.000 Euro

Listing

Open Market, Börse Frankfurt

Internet

www.deutsche-bildung-invest.de

*) Auf Basis des Kurses vom 18.05.2018



Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

Semper idem Underberg

über Underberg: 04.09.-20.09.2024, über Börse: 11.09.-25.09.2024, Umtausch: 04.09.-20.09.2024

5,75%-6,75

nein

meinsolardach.de

28.08.2024-27.08.2025

10,00%

nicht formal

Aream Solar Finance

27.05.2024-23.05.2025

8,00%

ja

reconcept

15.03.2024-14.03.2025

6,75%

ja

NEON EQUITY

06.05.-2024-31.03.2025 über NEON EQUITY, 06.05.-21.05.2024 über Börse

10,00%

nein

hep solar projects

06.10.2023-02.10.2024

8,00%

ja

Leef Blattwerk

bis 09.11.2024

9,00%

nicht formal

ASG SolarInvest

27.10.2023-26.10.2024

8,00%

nicht formal

Neuemissionen
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Zeichnung über Börse: 11.09.-25.09.2024, Umtausch: 04.09.-20.09.2024, Umtauschprämie 1,0%

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