Die KTG Agrar AG emittiert eine Anleihe im Volumen von 25 Mio. EUR und einer Laufzeit von 5 Jahren. Der Kupon beträgt 6,75%. Private Anleger haben bis zum 14. September Gelegenheit, erstmals eine Anleihe direkt über das Mittelstandssegment Bondm der Börse Stuttgart zu zeichnen und einen Zeichnungsauftrag in Form eines Kaufauftrages an die Börse Stuttgart über ihre Onlinebank oder ihren Anlageberater bei der Hausbank aufgeben.
Eckdaten der Transaktion:
Emittent: KTG Agrar AG, Hamburg
Emissionsvolumen: 25 Mio. EUR
Laufzeit: 14.09.2015
Kupon: 6,75%
Zeichnungsfrist: 2. bis 14. September 2010
Stückelung: 1.000 EUR
ISIN: DE000A1ELQU9
Internet: www.ktg-agrar.de; www.boerse-stuttgart.de
Zum Unternehmen:
Die im Entry Standard notierte KTG Agrar AG ist mit einer Fläche von 30.500 ha einer der führenden Produzenten von Agrarrohstoffen in Westeuropa. Die Gesellschaft ist im ökologischen und konventionellen Landbau sowie in der Biogaserzeugung aktiv.
Die DZ BANK erwartet für die kommenden Jahre einen deutlichen Anstieg bei Umsatz und Gewinn.
Geschäftsentwicklung KTG Agrar AG
Jahr | Umsatz | EBIT | Cashflow | Freier |
2009 | 40,3 | 9,0 | 2,4 | -23,5 |
2010e | 55,6 | 11,6 | 21,0 | -2,1 |
2011e | 67,2 | 14,0 | 12,2 | -4,9 |
Angaben in Mio. EUR, Quelle: DZ BANK
Die Eigenkapitalquote betrug zum Jahresende 33,1%, die Betriebskapitalrendite 8,5%, die Eigenkapitalrendite 11,7%.
Unangenehm fällt jedoch auf, dass der CEO des Unternehmen, Siegfried Hofreiter vorbestraft ist und ihm für die Dauer von 5 Jahren die Führung einer Kapitalgesellschaft untersagt wurde.
Anbei ein Zitat aus dem Wertpapierprospekt (S. 157) der KTG Agrar AG:
„Siegfried Hofreiter war Geschäftsführer der Bavaria Radsport GmbH, Unterschleißheim, der Bavaria Import-Export-Handels GmbH, Sulzemoos, der Tropicana Getränkevertrieb GmbH, Sulzemoos, und der RSPWerbung GmbH, Unterschleißheim. Durch Beschlüsse des Amtsgerichts München aus dem Jahr 1996 wurde die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen dieser Gesellschaften jeweils mangels Masse abgelehnt. In diesem Zusammenhang wurde Siegfried Hofreiter vom Amtsgericht Dachau im September 2002 in jeweils zwei Fällen der Konkursverschleppung und des Bankrotts schuldig gesprochen. Im Übrigen war kein Vorstandsmitglied der Gesellschaft in den letzten fünf Jahren Mitglied eines Verwaltungs-, Geschäftsführungsoder Aufsichtsorgans oder Mitglied des oberen Managements eines Unternehmens, über dessen Vermögen eine Insolvenz, eine Insolvenzverwaltung oder Liquidation durchgeführt wurde, oder ist in den letzten fünf Jahren wegen betrügerischer Straftaten schuldig gesprochen worden, oder war Gegenstand von irgendwelchen öffentlichen Anschuldigungen oder Sanktionen seitens gesetzlicher Behörden oder Regulierungsbehörden (einschließlich Berufsverbänden). Mit Ausnahme eines aufgrund des Schuldspruchs von Siegfried Hofreiter für die Dauer von fünf Jahren seit Rechtskraft des Schuldspruchs bestehenden gesetzlichen Bestellungshindernisses als Vorstand oder Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft, das mittlerweile nicht mehr besteht, wurde kein Mitglied des Vorstands jemals von einem Gericht für die Mitgliedschaft in einem Verwaltungs-, Geschäftsführungs- oder Aufsichtsorgan einer emittierenden Gesellschaft oder für die Tätigkeit im Management oder die Führung der Geschäfte eines Emittenten als untauglich angesehen.“
Zur Erläuterung: Das Berufsverbot lief bis September 2007. Am 4. Oktober 2007 wurde er zum Vorstand bestellt. Die Erstnotiz des Unternehmens erfolgte am 15.11.2007. Es gibt im Markt Gerüchte, dass Sal. Oppenheim das IPO-Mandat hatte und dann abgelehnt hat, nachdem man von der Vorstrafe erfahren hat. Die Investmentbank Equinet hatte da weniger Skrupel.
BONDBOOK / www.fixed-income.org
Christian Schiffmacher