Die BDT Media Automation GmbH, ein Entwicklungspartner und Produzent von Datenspeicherlösungen (Storage Automation) sowie innovativer Systemlösungen für Druck- und Automatisierungstechnik (Print Media Handling), bietet sowohl Neuanlegern als auch den Investoren der Anleihe 2012/2017 erneut die Möglichkeit zu einer Neuzeichnung bzw. zum Umtausch in die neue nachrangige 8% Anleihe 2017/2024 (ISIN: DE000A2E4A94). Tauschende Investoren erhalten eine Umtauschprämie von 20 Euro je umgetauschte Schuldverschreibung 2012/2017 sowie Stückzinsen von insgesamt 62,14 Euro. Hierbei werden die Stückzinsen für die Schuldverschreibungen 2017/2024 in Höhe von 79,02 Euro sowie die aufgelaufenen Stückzinsen für die umgetauschten Schuldverschreibungen 2012/2017 in Höhe von 16,88 Euro verrechnet. Darüber hinaus können Inhaber der Anleihe 2012/2017 während des Umtauschangebots (Angebotsende: 22. September 2017; vorzeitige Schließung möglich) weitere Schuldverschreibungen 2017/2024 im Rahmen einer Mehrerwerbsoption zeichnen. Geschäftsführer Dr. Holger Rath erläutert im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE die Hintergründe der Transaktion.
BOND MAGAZINE: Sie bieten erneut Neuanlegern als auch den Investoren der Anleihe 2012/2017 die Möglichkeit zu einer Neuzeichnung bzw. zum Umtausch in die neue nachrangige 8% Anleihe 2017/2024 (ISIN: DE000A2E4A94). Welchen Hintergrund hat das erneute Angebot und wie sollen die Mittel verwendet werden?
Dr. Rath: Unser Ziel damals in der ersten Phase wie auch jetzt in der zweiten Phase wieder ist es, unseren Anlegern eine attraktive Wiederanlage in BDT zu ermöglichen. Die Quote des Umtauschangebots war damals für mich persönlich sehr zufriedenstellend. Mit dem Finanzierungsbaustein Anleihe 2017/24 und dem Volumen von 2,9 Mio. Euro konnten wir dann im Rahmen des neuen Finanzierungsmix die Tilgung der Altanleihe für Oktober 2017 bereits frühzeitig sicherstellen. Ich denke, bei dieser neuen Ausgangslage mit frühzeitig gesicherter Tilgung der Altanliehe und den aktuellen operativen Erfolgen kann es auch für Investoren nochmals interessant sein, über einen Tausch oder eine Neuzeichnung der neuen Anleihe im Restvolumen von bis zu 2,1 Mio. Euro nachzudenken. Die Mittel werden wir dafür einsetzen, mit unseren neuen Produkten und Lösungen in den jungen Märkten noch zügiger voranzukommen. Wir haben hier bereits signifikante Erfolge mit Großaufträgen und Umsätzen im Millionen-Bereich. Das gilt es zu verstetigen und auszubauen.
BOND MAGAZINE: Zu welchen Konditionen kann die alte Anleihe in die neue Anleihe getauscht werden?
Dr. Rath: Den Investoren steht jetzt noch ein Restvolumen von 2,1 Mio. Euro der neuen Anleihe 2017/24 zur Verfügung. Wir bieten 8,00 % p.a. Bei einem Tausch gibt es neben den aufgelaufenen Stückzinsen zusätzlich noch eine Prämie von 20 Euro je umgetauschte Inhaberschuldverschreibung. Wie gesagt, vorrangig geht es uns darum, bestehenden Investoren eine attraktive Wiederanlage zu bieten – aber auch Neuzeichnern steht die Anleihe offen. Aufgrund des insgesamt überschaubaren Volumens ist eine Zeichnung nur über unsere Website und nicht über die Depotbanken oder die Börsen möglich.
BOND MAGAZINE: Können Sie uns schon etwas zur Entwicklung im ersten Halbjahr 2017 sagen?
Dr. Rath: Wir befinden uns aktuell in einer Phase, wie man sie sich als Unternehmer wünscht. Das bestehende Geschäft verläuft stabil bei guten Margen. Und parallel bekommen wir Tag für Tag bestätigt, dass unsere Strategie mit neuen Produkten in neuen Märkten aufgeht. Wir haben hier einige Jahre lang intensiv investiert in neue Produkte, neue Lizenzen und den Eintritt in neue Märkte. 2016 begann sich das bereits spürbar auszuzahlen und das erste Halbjahr 2017 hat dies in Form von Großaufträgen aus unterschiedlichen Zielmärkten und signifikanten Umsatzzugewinnen eindrucksvoll bestätigt. Ich bin zufrieden.
BOND MAGAZINE: Sie erzielen einen Großteil Ihrer Umsätze im Bereich Storage Automation? Gewinnen Cloud-Lösungen nicht immer mehr an Bedeutung? Welche Zukunft hat das Segment Storage Automation?
Dr. Rath: Mir ist um die Zukunft unseres Bereichs Storage Automation überhaupt nicht bange. Denn er entwickelt sich genau entsprechend unseren Erwartungen. In diesen Erwartungen nehmen wir vorweg, dass Speicherlösungen für Magnetbänder tendenziell abnehmend sind, aber insgesamt auch eine sehr hohe Stabilität und Planbarkeit aufweisen. Zu unseren Kunden gehören die weltweiten Top-Player. Und sie alle bestätigen uns, dass Bandspeicher auch mittel- und langfristig ein stabiles Standbein in der Datenspeicherung bleiben. Ja, andere Lösungen wie die Cloud treten daneben immer stärker in den Vordergrund – aber am Ende der „Speicherkette“ steht in einem Rechenzentrum dann doch immer eine Bandspeicherung für die längerfristige Speicherung. So gehören beispielsweise Amazon und Google mit ihren Cloud-Diensten zu den größten „Band-Nutzern“ der Welt. Und wir sind in diesem Markt exzellent aufgestellt – im weltweiten Maßstab – und werden noch viele, viele Jahre stabile Umsätze und Erträge generieren. Gleichzeitig bauen wir natürlich neue Bereiche und Standbeine auf, wie im Gesundheitswesen oder bei der Videoüberwachung, wo wir schon schöne Erfolge vorzuweisen haben.
BOND MAGAZINE: Sie haben kürzlich bekannt geben, im Bereich der Speicherung digitaler Patientenakten tätig werden zu wollen, ebenso im Bereich Video-Überwachung. Zuvor hatten Sie bereits erläutert, auch in den Bereichen Aufzugsmotoren und Virtual-Reality-/Augmented-Reality-Brillen tätig zu werden. An guten Ideen mangelt es Ihnen nicht. Doch welche Umsätze kann man aus diesen Segmenten mittelfristig erwarten?
Dr. Rath: Aufzugsantriebe, Virtual Reality und 3D-Druck sind für uns wichtige Zukunftsbereiche, die wir in dem eigenständigen Unternehmensbereich Prolog zusammenfassen. Aktuell trägt Prolog zum Gesamtumsatz unserer Unternehmensgruppe von 100,0 Mio. Euro rund 4% bei. Mein Ziel ist es, dass dieser Bereich mittelfristig auf deutlich über 1 % steigt bei einem insgesamt wachsenden Gruppenumsatz. Gleichzeitig hoffe ich – nach den jüngsten Erfolgen erwarte ich es sogar fast –, dass ein oder zwei Segmente aus Prolog diese Entwicklung deutlich überperformen und für uns gewissermaßen zu neuen Blockbustern werden. Ähnlich viel versprechendes Potenzial sehen wir im Gesundheitsmarkt bei der Digitalisierung von Patientenakten, wo wir bereits einen ersten Großauftrag gewonnen haben, sowie im Wachstumsmarkt der Videoüberwachung.
BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie die neue Anleihe in sieben Jahren zurückzahlen?
Dr. Rath: Das Gewicht der Anleihe 2017/24 im gesamten Finanzierungsmix ist wesentlich reduzierter als dies für die Altanleihe galt. Das wirkt sich deutlich auf unsere Tilgungs- und Refinanzierungsstrategie aus, denn dieses kleinere Volumen sollte keine große Herausforderung darstellen und wahlweise über den eigenen Cashflow zurückzuführen sein. Anderseits ist mir persönlich unser Kapitalmarktzugang sehr wichtig. Das war ja auch die Motivation für diese Folgeanleihe. Wir werden zwei Jahre vor Fälligkeit nochmal im Detail anschauen, welches die optimalen Optionen für uns, aber auch für unsere Investoren sind.
Eckdaten des Umtauschangebots:
Emittent | BDT Media Automation GmbH |
Volumen | bis zu 5,0 Mio. Euro (bereits ausstehend 2,9 Mio. Euro) |
ISIN / WKN | DE000A2E4A94 / A2E4A9 |
Kupon | 8,00% |
Ausgabepreis | 100% |
Stückelung | 1.000 Euro |
Umtauschprämie | 20 Euro in bar pro umgetauschte Schuldverschreibung 2012/2017 |
Frist allgem. öffentliches Angebot | 21.08. - 08.09.2017 |
Frist Umtauschangebot | 21.08.-22.09.2017 |
Frist Mehrerwerbsoption | 21.08.-22.09.2017 |
Valuta | 29.09.2017 |
Laufzeit | 14.07.2017-14.07.2024 (7 Jahre) |
Status | Nachrangig, nicht besichert |
Segment | Open Market |
Financial Advisor | DICAMA |
Technischer Koordinator | Quirin Privatbank AG |
http://www.fixed-income.org/ (Foto: Dr. Holger Rath © BDT Media Automation)