Die Solar8 Energy AG, Ratingen, emittiert eine Unternehmensanleihe im Volumen von 10 Mio. Euro. Bei einer Laufzeit von 5 Jahren bietet die Gesellschaft einen attraktiven Kupon von 9,25%. Das Rating (durch Creditreform) lautet BB-. Solar8 baut und betreibt Solarkraftwerke (Freifeldanlagen) in Apulien, Süditalien. Die Mittel aus der Anleiheemission werden ausschließlich zum Bau neuer Anlagen verwendet. Bei einer Vollplatzierung von 10 Mio. Euro würde die Gesellschaft von italienischen Banken eine Finanzierung von zusätzlich 30 Mio. Euro bekommen, so dass Solar8 mit einem Volumen von 40 Mio. Euro bauen könnte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen baut Solar8 nachgeführte Anlagen. Im Gespräch mit fixed-income.org erläutert Vorstand Dr. Andreas Hoynigg die Strategie des Unternehmens.
fixed-income.org: In welchen Bereichen ist Solar8 aktiv?
Dr. Hoynigg: Die Solar8 Energy AG ist ausschließlich in den Bereichen Finanzierung, Bau und Betrieb von Solarkraftwerken (Freifeldanlagen) tätig – dies im Augenblick ausschließlich in Süditalien, in Apulien. Potentiell würden wir dies auch in anderen Regionen tun, wenn es sich als lukrativ erweisen sollte.
fixed-income.org: Wie viele Anlagen haben Sie bislang fertiggestellt?
Dr. Hoynigg: Solar8 selbst hat bislang in Apulien zwei Anlagen fertiggestellt. Die erste wurde bereits ans Netz angeschlossen, die zweite folgt in den nächsten Tagen. Die beiden Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1,5 Megawatt werden voraussichtlich bei einem jährlichen Umsatz von über 1,2 Millionen Euro ein EBITDA von 1,05 Millionen Euro erwirtschaften. Zudem haben die Initiatoren – Herr Dr. Wieland und ich – in den vergangenen 18 Monaten mit privaten Mitteln drei weitere Anlagen realisiert.
fixed-income.org: Wie wollen Sie die Mittel aus der Emission der Anleihe verwendet?
Dr. Hoynigg: Die Mittel werden ausschließlich zum Bau neuer Anlagen in Süditalien verwendet. Bei einer Vollplatzierung von 10 Mio. Euro würden wir von italienischen Banken eine Finanzierung von zusätzlich 30 Mio. Euro bekommen, so dass wir ein Projektvolumen von 40 Mio. Euro stemmen könnten.
fixed-income.org: Und wie hoch ist die Einspeisevergütung in Apulien?
Dr. Hoynigg: Die Situation für die beiden Anlagen, für die wir die 2010 gültige Einspeisevergütung erhalten, ist fantastisch. Für diese Anlagen bekommen wir etwa 35 Cent pro kWh – und das für eine Laufzeit von 20 Jahren.
fixed-income.org: Was unterscheidet Sie von anderen Unternehmen der Branchen?
Dr. Hoynigg: Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen bauen wir nachgeführte Anlagen, die sich mit der Sonne drehen. Dabei sorgt ein kleiner Motor für die Drehung. Das macht aber erst ab einer gewissen Sonnenmenge Sinn. Durch die Nachführung hat man ca. 8 bis 9% höhere Investitionskosten. Wir haben durch die Nachführung jedoch eine Stromgewinnung, die um 25 bis 30% höher ist, als bei klassischen Anlagen. Außerdem sind wir konzernunabhängig. Daher können wir die Module am Markt günstig einkaufen und müssen diese nicht von Konzerngesellschaften teuer erwerben.
fixed-income.org: Haben Sie die Flächen gepachtet oder gekauft?
Dr. Hoynigg: Für die beiden bisherigen Anlagen haben wir Flächen gepachtet. Bei der dritten Anlage, die wir in den nächsten Wochen realisieren werden, haben wir die benötigte Fläche gekauft. Aber in der Regel werden die Flächen langfristig gepachtet.
fixed-income.org: Wie wird die Sicherheit bei Freiflächenanlagen gewährleistet?
Dr. Hoynigg: Wir haben natürlich Zäune, Alarmanlagen, Videoüberwachung und Beleuchtung. Zudem beauftragen wir lokal ansässige Sicherheitsfirmen mit der Überwachung, dies geschieht online per Videoüberwachung. Darüber hinaus werden die Anlagen alle zwei Stunden von den Sicherheitsfirmen angefahren. Wir sind jetzt seit drei Jahren in Apulien tätig und bislang gab es keinerlei Probleme. Dies auch während der Bauphase, als es natürlich noch keine Zäune gab.
fixed-income.org: Und wie ist Ihre Anleihe gestaltet?
Dr. Hoynigg: Wir wollen 10 Mio. Euro platzieren und bieten eine Verzinsung von 9,25%. Die Anleihe wird im Freiverkehr der Börse Düsseldorf notiert, damit ist ein täglicher Handel gewährleistet. Weitere Informationen zur Anleihe erhalten Interessenten unter der Rufnummer +49 2102 420695 oder unter www.solar8.de.
fixed-income.org: Wie kann ein Investor zeichnen?
Dr. Hoynigg: Die Zeichnungsfrist läuft vom 18. bis zum 31. März. Die Zeichnung ist über das Handelssystem Xontro der Börse Düsseldorf möglich – also über eine normale Börsenorder oder direkt über uns (www.solar8.de) oder über Lang & Schwarz. Durch die Notierung an der Börse Düsseldorf ist auch ein täglicher Handel gewährleistet.
fixed-income.org: Die Anleihe wird mit 9,25% verzinst, hinzu kommen die Kosten für den Vertrieb. Welche Renditen erwirtschaften Sie mit Ihren Solaranlagen?
Dr. Hoynigg: Die Platzierung der Anleihe kostet uns insgesamt nur 150.000 Euro – das unterscheidet uns schon von vielen anderen Emittenten. Wir bieten in der Tat eine attraktive Verzinsung von 9,25%. Zudem erhalten wir aber bei Vollplatzierung Kredite von lokalen Banken im Volumen von 30 Mio. Euro. Für diese zahlen wir etwa 5 %. Insgesamt haben wir also Kapitalkosten von knapp 6%. Und wir erwirtschaften eine Rendite von etwa 25%.
fixed-income.org: Das ist natürlich attraktiv. Wie wollen Sie weiter expandieren? Wird es weitere Anleihentranchen geben?
Dr. Hoynigg: Das hängt sehr stark von der Entwicklung der Einspeisevergütungen ab. Derzeit sieht es so aus, als ob in Kürze die Förderung in Italien stark gekürzt wird. Das gilt jedoch nur für Anlagen, die noch nicht genehmigt sind. Wir haben für unsere geplanten Projekte aber bereits die Genehmigung und uns damit die aktuell gültige Einspeisevergütung gesichert, wenn wir die Projekte noch in diesem Jahr verwirklichen.
fixed-income.org: Wie lange ist die Bauzeit für eine solche Anlage?
Dr. Hoynigg: Etwa zwei Monate, insofern werden wir die geplanten Projekte problemlos noch in diesem Jahr realisieren. Wir gehen davon aus, dass sie bis Ende September ans Netz gehen werden. Aber auch wenn die Einspeisevergütung gekürzt wird, so ist dies nicht nur negativ zu sehen, denn dadurch dürfte der Wert der bestehenden Anlagen deutlich steigen. Das Risiko ist aus unserer Sicht daher sehr überschaubar.
fixed-income.org: Wie hoch sind Ihre Verwaltungskosten?
Dr. Hoynigg: Wir haben sehr niedrige Overhead-Kosten. Bei uns erhält der komplette Vorstand kein Gehalt. Insgesamt haben wir Fixkosten von ca. 150.000 Euro p.a. Wir haben alle selbst in die Firma investiert und verstehen uns als Investoren. Ich selbst habe bereits 2 Mio. Euro in die Firma investiert und werde auch die Anleihe zeichnen.