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„Wir werden beim Umsatz und der Rentabilität deutlich vorankommen“

Interview mit Tobias Fischer-Zernin, Vorstand, Joh. Friedrich Behrens AG

Die börsennotierte Joh. Friedrich Behrens AG emittiert eine Unternehmensanleihe im Volumen von 30 Mio. Euro und startet in Kürze in Bond, der Mittelstandsplattform der Börse Stuttgart. Im Gespräch mit fixed-income.org erläutert Vorstand Tobias Fischer-Zernin die Strategie des Unternehmens.

fixed-income.org: In welchen Bereichen ist die Joh. Friedrich Behrens AG aktiv?

Fischer-Zernin: Unser Kernprodukt ist Befestigungstechnik für die holzverarbeitende Industrie – insbesondere magazinierte Heftklammern und magazinierte Nägel und die dazu benötigten pneumatischen oder auch gasbetriebenen Eintreibgeräte. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind das Tacker und Nagler. Diese werden vorwiegend in der Möbelindustrie, im Fertighausbau und in der Verpackungsindustrie angewendet, aber auch in der Automobilindustrie und in anderen Industriezweigen.

fixed-income.org: Weshalb planen Sie die Emission einer Unternehmensanleihe?

Fischer-Zernin: Nach einer Restrukturierungsphase, die 2007 begonnen hat, befindet sich die BeA-Gruppe in einer starken Wachstumsphase. Dabei müssen wir unternehmerische Entscheidungen fällen, bei denen eine unabhängige Finanzierung deutlich mehr Gestaltungsspielraum läßt. Eine Anleihe eröffnet uns alle Möglichkeiten, unsere Wachstumsstrategie umzusetzen. Wir sind sehr stark international aufgestellt und sehen, dass die Kapitalmärkte in anderen Ländern anders organisiert sind. Wir glauben, dass sich auch Deutschland hin zu einer mehr kapitalmarktorientierten Unternehmensfinanzierung entwickeln wird.

fixed-income.org: Wie wollen Sie die Mittel aus der Anleiheemission verwenden?

Fischer-Zernin: Wir wollen zum einen bestehende Bankverbindlichkeiten abbauen, aber auch in verschiedenen Vertriebsregionen aktiver werden, unsere Aktivitäten dort verstärken und unseren Marktanteil vergrößern. Wir denken dabei insbesondere auch an die Schwellenländer in Osteuropa, wie z.B. Bulgarien und Rumänien, aber auch den baltischen Raum sowie Russland und China.

fixed-income.org: Wie hat sich die Wettbewerbssituation durch die Fusion Ihrer Mitbewerber Haubold und Paslode entwickelt?

Fischer-Zernin: Die Fusion war schon vor einigen Jahren. Für uns hat sich dabei keine gravierende Änderung ergeben. Wir standen mit den Unternehmen immer im Wettbewerb. Wir haben ein relativ breites Produktspektrum, auch mit Spezialgeräten, die andere nicht anbieten. Unsere Mitbewerber sind eher in einzelnen Branchen aktiv.

fixed-income.org: In Folge der Wirtschaftskrise hat Ihr Unternehmen im Frühjahr 2009 mit den Banken ein Restrukturierungskonzept ausgearbeitet. Welches sind die Eckpunkte des Programms?

Fischer-Zernin: Mit dem Umbau der BeA-Gruppe haben wir schon 2007 begonnen, als meine Frau und ich die Mehrheit am Unternehmen übernommen haben. Danach haben wir bereits in ausländischen Gesellschaften die Prozesse vereinfacht, wir haben einige Fertigungsstandorte in Europa geschlossen. In 2009 hat uns die Wirtschaftskrise hart getroffen. Ende 2008/Anfang 2009 haben wir gemeinsam mit den Banken beschlossen, dass der Umbau unserer deutschen Aktivitäten beschleunigt wird. Der Vertreib und die Fertigung von Tackern und Naglern bildet nun das Kernsegment. Produktion von Randsegmenten haben wir abgestoßen, diese Produkte kaufen wir jetzt zu.

fixed-income.org: Welche Randprodukte kaufen Sie zu?

Fischer-Zernin: Unser Geschäft unterteilt sich in Antreibgeräte (Tacker und Nagler) und die Befestigungsmittel. Tacker und Nagler haben wir immer hier am Standort Ahrensburg entwickelt und gefertigt. Dies wird auch in Zukunft so bleiben. Das unterscheidet uns auch von Mitbewerbern. Die Befestigungsmittel fertigen wir auch weiterhin in Deutschland, aber auch in Tschechien, wo wir bereits 1992 ein Werk gegründet haben. Im Rahmen der Restrukturierung haben wir Fertigungsstandorte in Spanien, England und Schottland geschlossen und unserer Fertigung verschlankt. Einige Befestigungsmittel beziehen wir aus Fernost, aber auch von osteuropäischen Lieferanten.

fixed-income.org: Und wie ist Ihr Vertreib organisiert?

Fischer-Zernin: Unser Kernvertrieb konzentriert sich auch Europa. Wir sind mit 11 Niederlassungen bzw. Vertriebsgesellschaften in Europa tätig. Wir haben in Europa 65 festangestellte Vertriebsmitarbeiter, die im Direktvertreib unsere 20.000 Kunden betreuen.

fixed-income.org: Ihre Eigenkapitalquote ist mit rund 20% nicht besonders hoch. Ist eine Kapitalerhöhung für Sie auch ein Thema?

Fischer-Zernin: Unsere Eigenkapitalquote betrug über viele Jahre hinweg zwischen 25 und 30%. Erst durch die Restrukturierungsaufwendungen in den Jahren 2007 bis 2009 ist die Eigenkapitalquote auf 20% gesunken. Wir sind der Überzeugung, dass die Eigenkapitalquote in den kommenden Jahren wieder auf 25 bis 30% steigen wird. Wir haben schon in 2010 einen Schritt in diese Richtung gemacht,  als wir mit einem Gewinn nach Steuern von etwa 3,6 Mio. Euro unseren Kapitalstock schon deutlich ausgebaut haben. Eine Kapitalerhöhung möchten wir zur Zeit nicht durchführen, da wir glauben, dass der Aktienkurs nicht den inneren Wert des Unternehmens widerspiegelt.

fixed-income.org: In welchen Regionen sehen Sie Wachstumspotential und wie wollen Sie diese erschließen?

Fischer-Zernin: Wachstumspotential sehen wir in einigen osteuropäischen Ländern und in Fernost. Aufgrund des Wirtschaftswachstums in diesen Ländern werden unsere Produkte in der Möbel- und Bauindustrie sowie in der Verpackungsindustrie benötigt. Zudem erkennen immer mehr Unternehmen in Fernost, dass man für qualitativ hochwertige Produkte auch hochwertige Produktionsmittel benötigt. Wir konnten beispielsweise im vergangenen Jahr unseren Umsatz in China mehr als verdoppeln. Den Markt wollen wir durch eigene Mitarbeiter intensiver betreuen, uns stärker auf Messen präsentieren und ggf. auch eigene Tochtergesellschaften gründen. Ziel ist es, auch in diesen Regionen einen direkten Vertrieb aufzubauen und nicht über Zwischenhändler zu gehen. Wir wollen aber nicht nur in bestimmten Regionen wachsen, wir werden auch unser Produktportfolio ausweiten. Wir werden beispielsweise weitere Produkte in den Vertrieb aufnehmen. Damit wollen wir die Bedeutung unseres Unternehmens für die Kunden weiter ausbauen.

fixed-income.org: Welche Produkte kommen dafür in Frage?

Fischer-Zernin: Beispielsweise vertreiben wir schon seit einiger Zeit Holzverbinder, die gerade im Holzbau sehr gefragt sind. Wir werden auch weitere Betonbefestigungsmittel aufnehmen. Wir haben ein Gerät entwickelt, das mit Gasantrieb auch Nägel in Beton eintreibt. Mit gasbetriebenen Geräten sprechen wir neben holzverarbeitenden Branchen zunehmend weitere Bereiche in der Bauindustrie an. Denn fast jeder Handwerker am Bau benötigt effiziente Befestigungssysteme, egal ob damit Tockenbauwände gestellt, Elektroleitungen gezogen oder Lüftungssysteme installiert werden. Wir haben die Technologie und machen sie für immer mehr Einsatzgebiete verfügbar. Damit werden wir beim Umsatz und bei der Rentabilität deutlich vorankommen. Mit den Mitteln aus der Anleiheemission können wir diese Pläne flexibler realisieren.

Interview: Christian Schiffmacher.


Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

Semper idem Underberg

über Underberg: 04.09.-20.09.2024, über Börse: 11.09.-25.09.2024, Umtausch: 04.09.-20.09.2024

5,75%-6,00%

nein

meinsolardach.de

28.08.2024-27.08.2025

10,00%

nicht formal

Aream Solar Finance

27.05.2024-23.05.2025

8,00%

ja

reconcept

15.03.2024-14.03.2025

6,75%

ja

NEON EQUITY

06.05.-2024-31.03.2025 über NEON EQUITY, 06.05.-21.05.2024 über Börse

10,00%

nein

hep solar projects

06.10.2023-02.10.2024

8,00%

ja

Leef Blattwerk

bis 09.11.2024

9,00%

nicht formal

ASG SolarInvest

27.10.2023-26.10.2024

8,00%

nicht formal

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