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BayWa AG erwartet deutlich dynamischeren Geschäftsverlauf 2024

Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal 2024 saisontypisch im Minus, Vorstand bekräftigt Jahresprognose, Maßnahmen der „Strategie 2030“ wirken

Nach einem saisontypischen Start in das Jahr 2024 erwartet die BayWa AG in den kommenden Monaten eine deutlich dynamischere Geschäftsentwicklung. Bei Umsatzerlösen in Höhe von 5,2 Mrd. Euro (Q1/2023: 6,3 Mrd. Euro) lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Quartal bei minus 61,3 Mio. Euro (Q1/2023: 91,8 Mio. Euro).

BayWa-CEO Marcus Pöllinger: „Was wir nach drei Monaten schon sehen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Viele der Maßnahmen unserer ,Strategie 2030‘ werden in den Geschäftsbereichen und Beteiligungen unserer Gruppe erfolgreich umgesetzt. Die Bestände und damit auch die Kapitalbindung wurden bereits spürbar reduziert, zum Beispiel im Segment Agrar: Im Vergleich zu den Vorjahren haben wir 45 Prozent weniger Ware eingelagert, sind aber durchgängig lieferfähig, weil wir die Landwirtschaft dank optimierter Abwicklungsprozesse ,just in time‘ beliefern. Dem weiteren Verlauf des Geschäftsjahres blicke ich insofern sehr zuversichtlich entgegen.“

Der BayWa-Vorstand bestätigt seine Prognose für das Jahr 2024. Der Zielkorridor für das EBIT der BayWa AG liegt zwischen 365 und 385 Mio. Euro.

Regenerative Energien: BayWa plant großvolumige Projektverkäufe im 2. Halbjahr 

Ausschlaggebend für die Entwicklung der BayWa AG im ersten Quartal 2024 war die Entwicklung im Segment Regenerative Energien: Während die Preise für Solarmodule weiter nachgaben und die Handelsmargen belasteten, wurden im Projektgeschäft mit Solar- und Windparks vorrangig Projektrechte mit einer Gesamtleistung von rund 230 Megawatt verkauft. Die BayWa erwartet im zweiten Halbjahr weitere Transaktionen in erheblich größerem Umfang. Diese werden maßgeblich zur Ergebnisentwicklung beitragen.

Das Geschäftsfeld Agrar war in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 von unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Das Segment Technik profitierte vom frühen Saisonstart und einer weiterhin ungetrübten Investitionsfreude in der Landwirtschaft, sodass das Rekordergebnis des Vorjahresquartals nochmals übertroffen werden konnte. Die Segmente Agrar und Cefetra Group entwickelten sich ebenfalls positiv. Im Segment Global Produce deutet die noch nicht abgeschlossene Erfassung der Apfelernte in Neuseeland auf gute Qualitäten und eine erfolgreiche Vermarktungssaison hin.

Die negative Entwicklung im Segment Bau spiegelt die schwache Nachfrage nach Bauleistungen in Deutschland wider. 

Entwicklung der einzelnen Segmente

Segment Regenerative Energien

Das Segment Regenerative Energien verzeichnete im ersten Quartal 2024 einen Umsatz von 904,2 Mio. Euro (Q1/2023: 1,5 Mrd. Euro) und ein EBIT von minus 65,2 Mio. Euro (Q1/2023: 53,0 Mio. Euro). Ursache für den signifikanten Rückgang ist die anhaltend schwache Nachfrage sowie der extreme Preisverfall bei Solarmodulen. Im Projektgeschäft verkaufte die BayWa bis Ende März vorrangig Projektrechte mit einer Gesamtleistung von 230 Megawatt. Bis Jahresende sind weitere Projektverkäufe (insgesamt 950 Megawatt) und der Verkauf von Projektrechten (1,2 Gigawatt) geplant.

Segment Energie

Bei einem Umsatz von 577,2 Mio. Euro (Q1/2023: 633,2 Mio. Euro) lag das EBIT im Segment Energie bei minus 1,6 Mio. Euro und damit erwartungsgemäß hinter dem des Vorjahres (Q1/2023: 4,5 Mio. Euro). Der milde Winter sorgte für eine geringere Nachfrage nach Wärmeprodukten. Viele Verbraucher hatten sich aufgrund der CO2-Preiserhöhung im Januar bereits Ende 2023 mit Heizöl eingedeckt. Im Handel mit Holzpellets beeinträchtigten die im Vorjahresvergleich um rund 30 Prozent gesunkenen Preise die Margen. Die BayWa rechnet angesichts des aktuellen Preisniveaus sowie sich leerender Lager in den Heizungskellern in den kommenden Monaten mit steigenden Absatzmengen.

Segment Cefetra Group

Das Segment Cefetra Group ist mit einem Umsatz von 1,3 Mrd. Euro (Q1/2023: 1,4 Mrd. Euro) und einem EBIT von 14,9 Mio. Euro (Q1/2023: 17,1 Mio. Euro) gut ins Jahr gestartet. Die Turbulenzen an den internationalen Agrarbörsen haben sich weitgehend normalisiert. Der Handel mit Getreide und Ölschroten lag fast auf Vorjahresniveau. Das Spezialitätengeschäft, das unter anderem Nüsse und Hülsenfrüchte umfasst, entwickelte sich im ersten Quartal 2024 hingegen schwächer. Neben einer sinkenden Nachfrage belasteten höhere Verpackungskosten das Geschäft. Die BayWa geht davon aus, dass sich die überdurchschnittliche Entwicklung des Segments im weiteren Jahresverlaufs fortsetzen wird.

Segment Agrar

Das Segment Agrar schloss das erste Quartal 2024 mit einem Umsatz von 1,2 Mrd. Euro (Q1/2023: 1,5 Mrd. Euro) und einem EBIT von 18,1 Mio. Euro (Q1/2023: 31,0 Mio. Euro) ab. Aufgrund des witterungsbedingt frühen Saisonstarts in der Landwirtschaft kam es zu einer deutlich höheren Nachfrage nach Betriebsmitteln. Die positive Entwicklung wird sich nach Einschätzung der BayWa im weiteren Jahresverlauf fortsetzen – insbesondere mit Blick auf effizientere Abwicklungs- und Vertriebsprozesse bei Düngemitteln und Saatgut, die auf weitere Produktbereiche ausgedehnt werden. Der Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse lag im ersten Quartal leicht über dem des Vorjahres.

Segment Technik

Das Segment Technik knüpft nahtlos an das Rekordjahr 2023 an. Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2024 auf 592,3 Mio. Euro (Q1/2023: 539,9 Mio. Euro), das EBIT auf 24,0 Mio. Euro (Q1/2023: 22,4 Mio. Euro). Die Landwirte investieren nach wie vor auf hohem Niveau in Maschinen und technische Ausstattung. Für positive Impulse und einen hohen Auftragsbestand bei der BayWa sorgte die Leitmesse Agritechnica, die im November 2023 erstmals nach der Corona-Pandemie wieder stattfand. Zudem sind die BayWa-Werkstätten aufgrund des frühen Saisonstarts sehr gut ausgelastet. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich die dynamische Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzen wird.

Segment Global Produce

Im Segment Global Produce lag der Umsatz nach den ersten drei Monaten im laufenden Geschäftsjahr bei 269,2 Mio. Euro (Q1/2023: 257,1 Mio. Euro), das EBIT bei minus 9,9 Mio. Euro (Q1/2023: minus 12,6 Mio. Euro). Im deutschen Kernobstgeschäft läuft die Vermarktung der Apfelernte 2023 noch bis in den Frühsommer. Da weniger Äpfel als im Vorjahr geerntet wurden, sind die Preise hoch. Davon profitiert auch das Exportgeschäft der BayWa-Tochter T&G Global in Neuseeland, für die Europa ein wichtiger Absatzmarkt ist. Die Vermarktung tropischer Früchte wie Mangos und Avocados blieb im ersten Quartal 2024 wetterbedingt hinter den Erwartungen zurück.

Segment Bau

Das Segment Bau ist mit einem Umsatz von 363,7 Mio. Euro (Q1/2023: 414,4 Mio. Euro) und einem EBIT von minus 21,5 Mio. Euro (Q1/2023: minus 9,1 Mio. Euro) erwartungsgemäß ins Jahr 2024 gestartet. Hohe Baupreise und das nach wie vor hohe Zinsniveau bei Baukrediten haben den Wohnungsbau nahezu zum Erliegen gebracht. Positive Impulse erwartet die BayWa vom Tiefbau und vom öffentlichen Bau sowie aus dem Geschäft der BayWa Bau Projekt GmbH, die bis Ende März weitere Wohneinheiten verkaufte. Zudem werden die bereits eingeleiteten Maßnahmen zu Kostensenkungen im Jahresverlauf positive Effekte auf das Ergebnis im Segment Bau zeigen.

www.fixed-income.org
Foto: © BayWa

 

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