Der SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA Konzern hat nach dem erfolgreichen direkten Wiederaufstieg und der daraus resultierenden Teilnahme am Spielbetrieb der Bundesliga in 2022/2023 das zum 30.06.2023 beendete Geschäftsjahr mit einem Konzernjahresfehlbetrag von EUR 3,8 Mio. abgeschlossen.
Die Spielzeit 2022/2023 war zunächst einmal sportlich durch den direkten Wiederaufstieg und die damit verbundene Teilnahme am Spielbetrieb der Bundesliga und wirtschaftlich zusätzlich dadurch gekennzeichnet, dass die Saison 2022/23 die erste Spielzeit seit 2018/2019 war, die ohne direkte pandemiebedingte Einschränkungen durchgeführt wurde.
Unter diesen Rahmenbedingungen haben sich die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt EUR 22,6 Mio. erhöht. Im Wesentlichen aufstiegsbedingt sind die Umsätze in den Bereichen mediale Verwertungsrechte (EUR +15,6 Mio.), Sponsoring (EUR +13,5 Mio.), Spielbetrieb (EUR +11,8 Mio.), hier zusätzlich bedingt durch den vollständigen Wegfall von Pandemiebeschränkungen und Handel (EUR +3,0 Mio.) deutlich gestiegen. Dem stand eine relevante Verringerung der Transfererlöse (EUR -22,8 Mio.) gegenüber. Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga zur Vorsaison wurden durch den Kaderumbruch viele Leistungsträger verkauft, was 2021/2022 zu hohen Erlösen in diesem Bereich geführt hatte, im Berichtsjahr wurde nach dem erfolgten Wiederaufstieg in die Bundesliga ein Zusammenhalt der Aufstiegsmannschaft priorisiert, was zu deutlich geringeren Transfererlösen geführt hat.
Den gestiegenen Umsatzerlösen stehen im abgelaufenen Geschäftsjahr, ebenfalls im Wesentlichen aufstiegsbedingt, gestiegene Aufwendungen gegenüber. Die Aufwendungen für die betriebliche Leistung haben sich um insgesamt EUR 31,2 Mio. auf EUR 123,0 Mio. erhöht. Dies lässt sich insbesondere auf aufstiegsbedingte Erhöhungen der Personalaufwendungen im Lizenzspielerkader sowie auf umsatzabhängige Aufwandspositionen wie Stadionmiete, Verbandsabgaben oder einzukaufenden Sponsoringrechte zurückführen. Die Personalaufwendungen haben sich um EUR 13,4 Mio. erhöht, und liegen damit noch deutlich unter den diesbezüglichen Kosten in der letzten Spielzeit in der Bundesliga (EUR -10,6 Mio.).
Das Betriebsergebnis hat sich als Folge auf EUR -5,7 Mio. (Vorjahr EUR +6,6 Mio.) deutlich verschlechtert. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses sowie des neutralen Ergebnisses und Steuern weist der SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA Konzern, im Berichtsjahr ohne Realisierung hoher Transfererlöse, einen Konzernjahresfehlbetrag von EUR 3,8 Mio. (Vorjahr: Konzernjahresüberschuss EUR 6,3 Mio.) aus.
Der nicht durch Konzerneigenkapital gedeckte Fehlbetrag hat sich durch das Jahresergebnis zum 30.06.2023 auf EUR 17,9 Mio. erhöht.
Der Finanzmittelfonds des Konzerns hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR 19,0 Mio. (Vorjahr EUR 16,1 Mio.) leicht erhöht. Insbesondere durch die Wiederteilnahme am Spielbetrieb der Bundesliga und dem Wegfall pandemiebedingter Einschränkungen bedingten Umsatzsteigerungen in den relevanten Bereichen Spielbetrieb, Sponsoring, Medien und Handel, ergab sich ein positiver Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 1,8 Mio. (Vorjahr EUR -16,8 Mio.). Die Gewinne aus Spielertransfers werden im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen und führen hier zu einem positiven Saldo von EUR 7,3 Mio. (Vorjahr EUR 10,8 Mio.). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR -6,2 Mio. (Vorjahr EUR -0,8 Mio.) wird im Wesentlichen durch die Zinsen und Tilgungen aus den aufgenommenen Finanzierungen bestimmt.
Aus sportlicher Sicht war die Berichtssaison 2022/2023 durch die Teilnahme am Spielbetrieb der Bundesliga, nach dem erfolgreichen direkten Wiederaufstieg zum Ende der Vorsaison, bestimmt. Als Ziel nach dem Wiederaufstieg wurde der Klassenerhalt ausgerufen. Auf Basis eines sehr erfolgreichen Saisonstarts mit sportlichen Highlights wie dem historischen 3:2 Auswärtssieg in Dortmund oder dem 5:1 Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach hat sich die Mannschaft in der Tabelle konstant zwischen den Plätzen 8 und 12 im Mittelfeld platziert. Vor dem Hintergrund einer etwas schwächeren Phase zum Saisonende konnte dann am vorletzten Spieltag beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln der Klassenerhalt gesichert werden. Die Spielzeit wurde auf dem 13. Tabellenplatz mit 3 Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz abgeschlossen.
Zusammenfassend liegt das Ergebnis des SV Werder Bremen GmbH & Co KGaA Konzerns für das Geschäftsjahr 2022/2023 in Bezug auf den gesetzten sportlichen Fokus mit nachhaltiger Umsatzabsicherung in dem Rahmen, den man bewusst als wirtschaftliches Risiko einzugehen bereit war.
Für das laufende Geschäftsjahr 2023/2024 hat der SV Werder Bremen GmbH & Co KGaA Konzern das Ziel, einen Konzernjahresüberschuss zu erzielen, der den Fehlbetrag des Berichtsjahres 2022/2023 zumindest ausgleicht. Nachdem im Vorjahr der Fokus auf Kontinuität und punktueller Qualitätssteigerung im Kader bei der gleichzeitigen Schaffung von zukünftigen Transferwerten lag, ist der Fokus in diesem Jahr auf dem Erreichen wirtschaftlicher Vorgaben bei aber gleichzeitigem Ausbau der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit und der Schaffung zukünftiger Transferwerte ausgerichtet. Diese schwierige Aufgabe konnte im Rahmen der zurückliegenden Sommertransferperiode erfolgreich umgesetzt werden. Insbesondere vor diesem Hintergrund ist der SV Werder Bremen GmbH & Co KGaA Konzern zuversichtlich, das Ergebnisziel für das Geschäftsjahr 2023/2024 erreichen zu können.
Der geprüfte Konzernabschluss zum 30.06.2023 ist unter www.werder.de/business abrufbar.
www.fixed-income.org
Foto: © SV Werder Bremen
Der SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA Konzern schließt das Geschäftsjahr 2022/23 mit einem geringen Jahresfehlbetrag ab
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