Die Bundeswehr hat Rheinmetall erneut mit einem bedeutenden Vorhaben der Flugabwehr beauftragt. So wird Rheinmetall das mobile Flugabwehrsystem Skyranger 30 an die deutschen Streitkräfte liefern. Der Vertrag im Wert von 595 Mio. Euro brutto sieht die Lieferung eines Prototyps und weiterer 18 Serienfahrzeuge vor. Zusätzlich besteht die Option für 30 weitere Systeme. Die Lieferung des Prototyps soll bereits Ende 2024 erfolgen.
Erst im Januar 2024 war Rheinmetall gemeinsam mit industriellen Partnern mit der Entwicklung des Luftverteidigungssystems Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbS) für die Bundeswehr beauftragt worden, in das der Skyranger 30 als wichtige Komponente künftig eingebunden sein wird.
Als wesentlicher Bestandteil von NNbS bettet sich Skyranger 30 in die European Sky Shield Initiative der Bundesregierung ein, mit der Deutschland innerhalb der NATO eine Rolle als Anlehnungsnation in der bodengebundenen Luftverteidigung Europas eingenommen hat.
Gleichzeitig schließt das Luftverteidigungssystem Skyranger 30 die aktuelle akute Fähigkeitslücke der mobilen Flugabwehr. Das System bietet eine optimale Kombination aus Mobilität, Schutz, Flexibilität und Präzision, um den wachsenden Anforderungen an herausfordernde Bedrohungsszenarien im Nah- und Nächstbereich gerecht zu werden. Als Hybrid-Lösung vereint sein Turm die wirkungsstarke Revolverkanone 30mm x 173 KCE, Boden-Luft-Lenkflugkörper und die erforderliche Sensorik auf einer Plattform. Ausgestattet wird der Skyranger 30 in Deutschland mit dem Flugkörper Stinger. Je nach Kundenanforderung können diverse moderne Lenkflugkörper Verwendung finden, z.B. auch Mistral oder spezielle C-UAS Flugkörper.
Die durchdachte Auslegung verschiedenster Wirkmittel, eine hohe Dynamik und ein großer Elevationsbereich sowie modernste Sensoren ermöglichen sowohl einen autonomen wie auch einen vernetzten Einsatz. Durch die Airburst-Munition mit programmierbarem Luftsprengpunkt eignet sich das System besonders zur Abwehr von Drohnen. Der kompakte Turm wird auf dem taktischen 8x8 Fahrzeug Boxer integriert.
Als Erstkunde hat die Republik Österreich vor kurzem die Beschaffung von 36 Skyranger 30-Systemen in Auftrag gegeben. Auch weitere NATO- und EU-Mitglieder wollen sich der Beschaffung anschließen oder haben dies bereits auf den Weg gebracht. Im Dezember 2023 hatte Ungarn Rheinmetall mit der konzeptionellen Entwicklung des Skyranger 30-Turms für die zukünftige Flugabwehrvariante des Kettenfahrzeugs Lynx KF41 beauftragt. Litauen prüft, ebenfalls den Skyranger 30 auf Boxer-Basis einzuführen. Auch Dänemark hat eine entsprechende Beschaffung angekündigt.
Erst im Dezember 2023 wurde mit dem Funktionsdemonstrator des Skyranger 30 auf dem Erprobungszentrum Ochsenboden/Schweiz eine erfolgreiche Test- und Schießkampagne durchgeführt, bei der sich das System im Stand und in der Fahrt bewähren musste. Der Funktionsdemonstrator liefert wichtige Erkenntnisse, die die Herstellung und Integration des deutschen Nachweismusters erheblich risikoärmer und schneller machen.
Die Rheinmetall-Aktie (ISIN DE0007030009, WKN 703000) notiert gegen 15 Uhr bei 414,80 Euro.
Die 1,875% Rheinmetall-Wandelanleihe 2023/28 (ISIN DE000A30V8S3, WKN A30V8S) notiert gegen 15 Uhr bei 143,22%.
Die 2,25% Rheinmetall-Wandelanleihe 2023/30 (ISIN DE000A30V8T1, WKN A30V8T) notiert gegen 15 Uhr bei 145,97%.
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Foto: Skyranger 30 © Rheinmetall
Rheinmetall: Bundeswehr bestellt Skyranger auf Boxer-Basis, Auftragswert 595 Mio. Euro brutto
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