Die Geschäftsentwicklung des VERBUND-Konzerns verlief im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 sehr positiv. 2021 war von einem enormen Anstieg der europäischen Großhandelspreise für Strom, einem wesentlichen Werttreiber für die Geschäftsentwicklung von VERBUND, gekennzeichnet. Diese Entwicklung ist auf zwei wesentliche Faktoren zurückzuführen. Das starke Bekenntnis der EU-Mitgliedstaaten zu einer umfassenden Dekarbonisierung des Energiesystems führte zu einer massiven Erhöhung der Preise für europäische CO2-Zertifikate. So hat die Europäische Kommission im Rahmen des "Fit for 55"-Pakets weitere klare Entscheidungen mit dem Ziel, bis 2030 eine Reduzierung der gesamten Treibhausgasemissionen der EU um 55% gegenüber 1990 zu erreichen, getroffen. Weiters kam es in 2021 zu einem massiven Anstieg der Preise für Primärenergieträger wie Erdgas und Kohle, wesentlicher Einflussfaktoren für die Preisbildung der europäischen Großhandelspreise für Strom. Die Ursachen für diese Preisanstiege waren der weltweite Energiehunger, vor allem der asiatischen Staaten, allen voran China, unterdurchschnittliche Gasspeicherbestände in Europa, ungünstige Wetterbedingungen sowie die Verzögerung der Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2.
Von diesen Entwicklungen und von der starken Nachfrage nach klar nachhaltig positionierten Unternehmen hat VERBUND stark profitiert. Die Ergebnisentwicklung in 2021 war daher deutlich positiv und die Performance der VEBUND-Aktie zeigte mit einem Plus von 41,6% die Attraktivität des Unternehmens in einem von Klimaschutz und Nachhaltigkeit geprägten Umfeld. Die VERBUND-Aktie entwickelte sich damit besser als der ATX (+38,9%) und der STOXX Europe 600 Utilities (+5,4%). Mit einer Marktkapitalisierung von 34,4 Mrd. Euro war VERBUND Ende 2021 abermals das mit Abstand größte heimische börsennotierte Unternehmen.
Das VERBUND-Ergebnis für das Geschäftsjahr 2021 konnte deutlich gesteigert werden
Das EBITDA stieg um 22,1% auf 1.579,0 Mio. Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 38,3% auf 873,6 Mio. Euro gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten die deutlich gestiegenen Spotmarktpreise sowie die Preise für kurzfristige Futures auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft konnte somit, trotz gesunkener Terminmarktpreise für Jahresprodukte, deutlich um 10,2 Euro/MWh auf 54,8 Euro/MWh gesteigert werden. Ein positiver Ergebnisbeitrag resultierte darüber hinaus aus der erstmaligen Vollkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH (GCA), des regulierten Gasfern- und Verteilnetzbetreibers in Österreich, die mit Wirkung vom 31. Mai 2021 erworben wurde. Auch der Beitrag der Flexibilitätsprodukte stieg aufgrund der erhöhten Volatilität im Strommarkt und der höheren Wertigkeit der Speicherkraftwerke im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Negativ auf die Ergebnisentwicklung wirkte der Rückgang der Stromerzeugung aus Wasserkraft. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,95 um 6 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres und um 5 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke fiel in den Quartalen 1- 4/2021 gegenüber 2020 um 6,9%.
Der Cashflow aus operativer Tätigkeit war in der Berichtsperiode 2021 hingegen deutlich rückläufig. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf deutlich höhere Margining-Zahlungen für Absicherungsgeschäfte im Stromgeschäft, die als Sicherheitsleistung für offene Positionen beim Clearinghaus der Börse zu hinterlegen sind, zurückzuführen (Anmerkung: bei Erfüllung der Lieferverträge werden die Sicherheitsleistungen wieder zurückgeführt). Auch der Free Cashflow nach Dividende entwickelte sich negativ. Die Veränderung ist neben dem geringeren operativen Cashflow auf höhere Investitionen in das Sachanlagevermögen und in vollkonsolidierte Tochterunternehmen sowie auf im Vergleich zu 2020 höhere Dividendenzahlungen zurückzuführen.
Dividende 2021
In der Hauptversammlung am 25. April 2022 wird für das Geschäftsjahr 2021 eine im Vergleich zum Vorjahr um 40,0% höhere Dividende von 1,05 Euro je Aktie vorgeschlagen. Die Ausschüttungsquote bezogen auf das berichtete Konzernergebnis beträgt 2021 41,8%, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis 45,7%.
Ausblick 2022
Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft sowie der Chancen- und Risikolage erwartet VERBUND für das Geschäftsjahr 2022 ein EBITDA zwischen rund 2.600 Mio. Euro und 3.500 Mio. Euro und ein Konzernergebnis zwischen rund 1.400 Mio. Euro und 2.000 Mio. Euro. VERBUND plant für das Geschäftsjahr 2022 eine Ausschüttungsquote zwischen 45 und 55% bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis in Höhe zwischen rund 1.340 Mio. Euro und 1.940 Mio. Euro.
www.green-bonds.com
Foto: © VERBUND AG
VERBUND mit erfreulicher Geschäftsentwicklung in 2021
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