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Die Ergebnisse der aktuellen Berichtssaison dürften Einfluss auf die weitere Zinspolitk der FED haben

von David Norris, Head of US Credit bei TwentyFour Asset Management

Die US-Berichtssaison ist in vollem Gange, und die Marktteilnehmer erwarten mit Spannung die Ergebnisse des zweiten Quartals, die Auskunft darüber geben sollten, wie gut es den US-amerikanischen Unternehmen geht. Ein erhöhter Inflationsdruck hat sich möglicherweise auf die Ergebnisse vieler Unternehmen ausgewirkt. Außerdem dürften sich geringere Umsätze und Gewinnspannen sowie höhere Arbeitskosten ebenfalls bei den Ergebnissen des zweiten Quartals bemerkbar gemacht haben und die Prognosen beeinflussen, da wir auf eine Wirtschaft zusteuern, die Anzeichen einer Verlangsamung aufweist.

Bislang haben nur etwas mehr als 51 Prozent der Unternehmen im S&P 500 ihre Ergebnisse vorgelegt, und 64 Prozent davon haben einen über den Erwartungen liegenden Ertrag erzielt. In Anbetracht des derzeitigen wirtschaftlichen Umfelds klingt dies auf den ersten Blick nach einem guten Ergebnis, da sie nur leicht unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 69 Prozent liegen. Zusammengenommen berichten die Unternehmen über Erträge, die 1,3 Prozent über den Schätzungen liegen, nach den Daten des Datendienstleisters FactSet ist das etwas weniger als der Fünfjahresdurchschnitt von 1,8 Prozent.

US-Unternehmen: Banken als Profiteure der Zinswende

Die Berichtssaison in den USA hat gut begonnen, da die großen US-Banken aufgrund des anhaltend soliden Wachstums der Verbraucherausgaben, des stetigen Kreditwachstums und der Verbesserung der Nettozinsmargen infolge der Zinserhöhung durch die Fed im Allgemeinen gute Ergebnisse melden.  Allerdings gab es natürlich auch einige Warnhinweise, etwa bei Telekom-Unternehmen, wo einige Marktführer wie AT&T und Verizon für Schlagzeilen sorgten. AT&T warnte beispielsweise, dass immer mehr seiner Kunden mit ihren Rechnungen in Verzug geraten, während Verizon sich ebenfalls von dieser Entwicklung beunruhigt zeigte und erklärte, dass die höheren Preise das Abonnentenwachstum beeinträchtigen würden.

Personalabbau und Einstellungsstops im Fokus

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Indikator, den es neben den veröffentlichten Finanzergebnissen im Blick zu behalten gilt, sind Vorhaben für eine Reduzierung des Stellenbedarfs in vielen Unternehmen. So hat der Automobilhersteller Ford vor kurzem angekündigt, 8.000 Stellen in der Abteilung für Verbrennungsmotoren streichen und freiwerdende Mittel für weitere Investitionen in den Ausbau von Elektrofahrzeugen verwenden zu wollen. Google hat einen Einstellungsstopp verhängt, um den Personalbedarf zu überprüfen und in den nächsten drei Monaten die Personalanforderungen anzupassen. Apple plant seinerseits eine Verlangsamung der Anzahl an Neueinstellungen und des Ausgabenzuwachses im Jahr 2023. Und mit Microsoft hat ein weiteres Unternehmen die Entscheidung getroffen, bei der Einstellung von Personal auf die Bremse zu treten. Anfang dieses Jahres kündigte auch Tesla Pläne an, die Zahl seiner Angestellten um 10 Prozent zu reduzieren. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Im Großen und Ganzen hat der Markt aber recht positiv auf die bisher veröffentlichten Ergebnisse reagiert und der ICE US High Yield Index, der die Wertentwicklung von auf US-Dollar lautenden Anleihen unterhalb der Investment-Grade-Kategorie abbildet, hat sich in den vergangenen Wochen deutlich verbessert.

Der geldpolitische Kurs der Fed zeigt Wirkung

Allerdings liegt der Teufel bekanntlich im Detail, und in der aktuellen Berichtssaison werden wir uns nicht nur auf die Geschäftsergebnisse, sondern auch auf die künftige Prognose konzentrieren müssen. Sollten die Ergebnisse und der Ausblick zeigen, dass die Wirtschaft immer noch Anzeichen von Stärke und gesunden Erträgen bietet, könnte die Fed-Politik tatsächlich noch auf gutem Kurs sein, um ihr erwartetes Ziel von 3,375 Prozent bis Ende 2022 zu erreichen. Sollten sich die Erträge jedoch als zu niedrig erweisen und der Arbeitsmarktdruck nachlassen und die Arbeitslosenzahlen dementsprechend steigen, wäre dies ein weiterer Schritt auf dem Weg zu dem von der Fed angestrebten Ziel einer Konjunkturabschwächung. Das zweite Szenario könnte ein gewisses Argument dafür liefern, dass die Fed-Politik ein langsameres Tempo der Zinserhöhungen notwendig machen würde, wenn sie die gewünschte Wirkung auf die Inflation haben soll. Die Wirtschaftsdaten der vergangenen Wochen lieferten in der Tat einige weitere Signale dafür, dass die Fed-Politik die gewünschte Wirkung zeigt: Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung waren so hoch wie schon lange nicht mehr, die US-PMIs schrumpften weiter, und der Philly Fed-Geschäftsausblick nahm deutlich ab.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fed, während sie zu Beginn des Jahres zur Unterstützung eines starken Arbeitsmarktes eine höhere Inflation tolerierte und dabei hinter die Erwartungen zurückzufallen schien, nun offenbar eine höhere Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen wird, um die Inflation wirkungsvoll zu bekämpfen. In diesem Zusammenhang sollte die aktuelle Berichtssaison dazu beitragen, die Rahmenbedingungen festzulegen und uns hoffentlich einen Einblick in die Gesundheit der Unternehmen im nächsten Quartal sowie für den Rest des Jahres zu geben. Sollten wir weiterhin Anzeichen für einen wirtschaftlichen Abschwung sehen, ist zu erwarten, dass sich der Leitzins auf einem Niveau unterhalb der aktuellen Prognosen einpendeln und die derzeitige Volatilität an den Zinsmärkten etwas reduziert wird. Sollten wir andererseits weiterhin sehen, dass sich die Widerstandsfähigkeit der Verbraucher positiv auf die Unternehmensgewinne auswirkt, ist zu erwarten, dass dies als einer der Faktoren angesehen wird, der dazu beiträgt, die Fed-Politik auf ihrem derzeitigen Kurs zu halten.

www.fixed-income.org
Foto: David Norris © TwentyFour Asset Management


 

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