Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning wurde heute auf der Gläubigerversammlung der FFK Environment GmbH einstimmig als Insolvenzverwalter bestätigt. In seinem Bericht an die Gläubiger teilte Mönning mit, dass es gelungen ist, den Geschäftsbetrieb seit Insolvenzantrag der FFK-Unternehmen im Oktober 2013 zu stabilisieren und die meisten Kunden zu halten. „Damit haben wir eine wesentliche Voraussetzung für eine Sanierung geschaffen, denn nur ein lebendes Unternehmen mit einem guten Geschäftsmodell ist für potenzielle Investoren interessant“, sagt Mönning. Die Löhne und Gehälter der etwa 150 Beschäftigten in den drei Gesellschaften werden seit Verfahrenseröffnung wieder aus dem laufendem Geschäftsbetrieb finanziert.
Bereits im Januar hat Mönning einen geordneten Investorenprozess für die Gesellschaften eingeleitet. Nach einer ersten Unternehmensprüfung durch potenzielle Investoren sind mehrere indikative Angebote eingegangen. Die Interessenten sind derzeit dabei, die Unternehmen weiter zu prüfen, um dann ihre Angebote finalisieren zu können. „Für eine valide Prognose über Zeitrahmen und Erfolgsaussichten ist es aber noch zu früh“, fasste der Insolvenzverwalter die komplexen Vorgänge zusammen.
Ein besonderes Augenmerk gilt den Entwicklungen bei der 100-prozentigen Tochter, FFK Compositepellets Forst GmbH. Die Verantwortlichen wollten einen neuen und vielversprechenden Weg zur Herstellung eines kohlendioxidneutralen Brennstoffs aus biogenen und fossilen Pellets (Braunkohle) entwickeln und wurden dafür mit einem umfangreichen Darlehen der Muttergesellschaft ausgestattet. Die notwendige neue Produktionsmaschine kann aufgrund technischer Probleme allerdings bis heute nicht dauerhaft in Betrieb genommen werden. Mit dem Anlagebauer Dieffenbacher, dem Hersteller der Maschine, konnten die notwendigen Maßnahmen zur Lösung der technischen Probleme abgestimmt werden.
Sollten hier zeitnahe Lösungen umgesetzt werden können, wird dies auch positive Auswirkungen auf eine mögliche Quotenauszahlung an die Gläubiger haben. Mitte 2011 hatten Anleger eine entsprechende Unternehmensanleihe mit einem Volumen von rund 16 Millionen Euro gezeichnet und so dem Unternehmen die Liquidität zum Ausbau bestehender Kapazitäten, sowie der Entwicklung und Inbetriebnahme dieser Pellet-Anlage zur Verfügung gestellt.
Für eine mögliche Quote auf die Forderungen der Anleger und der übrigen Gläubiger ist deshalb ein wesentliches Kriterium, ob und welche der zahlreichen Schadenersatzforderungen auf langfristige Lieferverpflichtungen obsiegen und ob es gelingt, das Vermögen der FFK-Gesellschaften als funktionierende Einheit zu veräußern. Laut Mönning ist aufgrund verschiedener noch nicht geklärter Sachverhalte zum jetzigen Zeitpunkt keine verbindliche Aussage zur Quote möglich. Die Bandbreite einer möglichen Auszahlungsquote auf berechtigte Ansprüche der Gläubiger liegt zwischen einem höheren, einstelligen Prozentbereich bis über 30 Prozent. An dem Verfahren sind über 700 Forderungen mit einem Volumen von nahezu 60 Millionen Euro beteiligt.
Über das bisherige Insolvenzverfahren
Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning hat seit Insolvenzantrag Ende Oktober 2013 Sanierungsoptionen für die drei Unternehmen geprüft. Er sieht grundsätzlich realistische Chancen für eine erfolgreiche Restrukturierung. Jedoch müssen die Unternehmen dafür an signifikante Veränderungen im Abfallgeschäft angepasst werden, insbesondere an den massiven Preisverfall. Auch die technischen Probleme der Pelletier-Anlage bei der FFK Compositepellets müssen gemeinsam mit dem Anlagebauer Dieffenbacher schnell gelöst werden, denn nur wenn die Anlage störungsfrei läuft, kann das Unternehmen damit Geld verdienen. Die Unternehmens-Gruppe hat sich in der Vergangenheit bei diesen Investitionen verkalkuliert, die Gesellschaften haben laut Mönning aber einen gesunden Kern. Die derzeitige Auftragslage ist stabil, aber Arbeitsprozesse und technische Abläufe müssen ständig optimiert und effektiver gestaltet werden.
Durch einen im Januar 2014 eingeleiteten Investorenprozess im geordneten Bieterverfahren, will Mönning einen Investor finden, der die Unternehmen weiterführt und dabei möglichst viele Arbeitsverhältnisse übernimmt.
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