Im Laufe der jüngsten Kursrally hat Fidelity Aktien verkauft und sind inzwischen neutral gewichtet. Die größte Untergewichtung hinsichtlich der Anlageklassen sind Anleihen. Da es erste Anzeichen für eine wieder anziehende Inflation gibt und die Arbeitslosigkeit weiter sinkt, hat Fidelity die Untergewichtung bei Anleihen noch ausgebaut. Auch Immobilien gewichtet Fidelity weiter unter, denn die Normalisierung der Geldpolitik dürfte ihnen zu schaffen machen. Umgekehrt hat Fidelity im Monatsverlauf Rohstoffe stärker gewichtet. Die Fundamentaldaten bessern sich allmählich und die Anlageklasse erscheint im Vergleich zu Aktien attraktiv.
Aktien nach Regionen: Europa ist der Favorit
Bezüglich der Regionen ist Kontinentaleuropa der Favorit. Hier wird sich trotz zuletzt etwas schwächerer Daten die jüngste Lockerungsrunde der EZB günstig auf die Konjunktur und die Unternehmensgewinne auswirken. In britischen Aktien ist Fidelity hingegen neutral gewichtet. Sie haben in den vergangenen Monaten vom Wertverlust des britischen Pfunds profitiert. Aber mit dem näher rückenden EU-Referendum hat sich ihr Ausblick verdüstert. Ebenfalls neutral ist Fidelity in US-Aktien gewichtet. Zwar wächst die amerikanische Wirtschaft kontinuierlich, aber die Unternehmensgewinne stehen weiter unter Druck. Deutlich untergewichtet hat Fidelity die Schwellenländer. Zwar haben die nachlassenden Sorgen um Chinas Wachstum bei Schwellenländeraktien für einen Aufschwung gesorgt. An ihren Fundamentaldaten hat sich indes nichts geändert.
Aktien nach Branchen: Zinsempfindliche Branchen untergewichtet
In den zinsempfindlichen Branchen Versorger und Basiskonsumgüter ist Fidelity weiter untergewichtet. Die Positionen bei zyklischen Konsumgütern hat Fidelity den zweiten Monat in Folge verkleinert. Denn bei steigenden Hypothekenzinsen und Energiepreisen verschlechtern sich ihre Rahmenbedingungen zusehends. Ansonsten hat der Asset Manager die Übergewichtung in der Gesundheitsbranche etwas reduziert. Sie ist den erheblichen Unwägbarkeiten des Präsidentschaftswahlkampfs in den USA besonders ausgesetzt. Eine neutralere Gewichtung scheint daher laut Fidelity ratsam.
Währungen: US-Dollar übergewichtet
Den US-Dollar gewichtet Fidelity über, denn trotz der aktuell eher gemäßigten Tonlage der Fed bleibt sie die einzige große Zentralbank, die Zinsanhebungen anpeilt. Im japanischen Yen ist Fidelity untergewichtet, da Lockerungsmaßnahmen der japanischen Notenbank weiterhin wahrscheinlich sind. Da die Lockerungsmaßnahmen der EZB das Aufwertungspotenzial des Euro begrenzen dürften, gibt Fidelity dem US-Dollar gegenüber der Gemeinschaftswährung nach wie vor den Vorzug. Allerdings gewichtet Fidelity den Euro verglichen mit dem Schweizer Franken über, denn Schweizer Fondsmanager legen ihre seit Langem bestehenden Cash-Bestände zunehmend im Ausland an. Der Ausblick für das Pfund Sterling hat sich weiter verschlechtert. Der unsichere Ausgang des Referendums zum Brexit wird in den kommenden Monaten auf der britischen Währung lasten.
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