Martin Gilbert, CEO von Aberdeen Asset Management, und seine Kollegen Steve Logan, Head of European High Yield, und Brett Diment, Head of Emerging Market Debt, kommentieren die Entscheidung der Briten die Europäsiche Union zu verlassen und deren Auswirkung auf Investoren und die Märkte wie folgt:
Martin Gilbert, CEO von Aberdeen Asset Management
„Während die Abstürze an den Märkten zum Teil dramatisch ausfallen, ist meiner langen Erfahrung nach - ich habe bereits den Black Monday, den Black Wednesday, die Asien Krise und vieles mehr erlebt - jetzt nicht die Zeit für Kurzschlussreaktionen. Viel wichtiger ist es jetzt im Sinne unserer Kunden einen kühlen Kopf zu bewahren. Als Langfristinvestor ist es häufig am besten nichts zu tun oder sogar die Chancen zu nutzen, welche aus Fehlbewertungen entstehen.“
Steve Logan, Head of European High Yield bei Aberdeen Asset Management
„Es kommt eine Zeit der Risikoaversion, in der Anleger sich mit Liquidität und Staatsanleihen in sichere Häfen flüchten. Wir brauchen Klarheit, was die weiteren Schritte betrifft. Ironischerweise ist dies ein willkommener Abverkauf, solange er sich nicht zu einem Ausverkauf entwickelt. Europäische High Yield-Anleihen haben sich gut entwickelt und sind im Preis gestiegen. Dieser Abverkauf könnte sich als sehr attraktive Einstiegsgelegenheit erweisen. Angesichts der Unternehmensanleihekäufe der EZB und der anhaltenden strukturellen Knappheit an Ertrag generierenden Assets sollte die Nachfrage nach Hochzinspapieren bestehen bleiben. Es ist ein bisschen zu früh, um schon etwaige negative Auswirkungen auf einzelne Firmen erkennen zu können. Ich habe das Gefühl, dass es sich eher um einen technischen Abverkauf handelt als um eine von fundamental verschlechterten Kreditfaktoren getriebene Entwicklung.“
Brett Diment, Head of Emerging Market Debt bei Aberdeen Asset Management
„Wir werden große Volatilität an den Finanzmärkten sehen und die Währungen der Schwellenländer haben bereits stark reagiert. Aber die Auswirkungen auf Großbritannien werden wesentlich größer sein als die auf die Schwellenländer. Die meisten Schwellenländermärkte werden weit mehr von der Dynamik und den politischen Entwicklungen im eigenen Land getrieben als von den unseren. Externe Faktoren, die für diese Länder wirklich eine große Rolle spielen, sind die Rohstoffpreise, die Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums und die von Janet Yellen als nächstes ergriffenen Maßnahmen. Nur wenn der Austritt des UK aus der EU zu einer globalen Wachstumsverlangsamung führen würde, wäre dies für die Schwellenländer relevant. Denn dann würden sie in Mitleidenschaft gezogen werden, aber eine solche Entwicklung ist sehr unwahrscheinlich.“
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