YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Market update Vontobel: Deutliches „Nein“ zur Verfassungsänderung in Italien, Premier kündigt Rücktritt an

von Christophe Bernard, Chefstratege, Vontobel Asset Management

Die italienischen Wähler lehnten die geplanten Änderungen der Verfassung des Landes mit einer Mehrheit von 59 Prozent ab. Für Premierminister Matteo Renzi ist dies eine herbe Niederlage: In einer Pressekonferenz kündigte er an, dass er seinen Rücktritt einreichen wird. Die Europäische Zentralbank wird wahrscheinlich auf Nummer sicher gehen, was die Fortsetzung ihres Anleihen-Kaufprogramms anbelangt.

Die Ergebnisse des Referendums lagen am Montagmorgen vor und zeigten ein klares Ergebnis: 59 Prozent stimmten für Nein, 41 Prozent für Ja. Die Wahlbeteiligung war enorm, denn etwa 70 Prozent der Stimmberechtigten gingen zu den Wahlurnen. In diesem Fall lagen die Meinungsumfragen richtig. Daher dürfte in nächster Zeit nicht mit einer deutlichen negativen Reaktion des Marktes zu rechnen sein (siehe unser Market update „Italienisches Verfassungsreferendum – „Sì“ oder „No“?“ vom 1. Dezember). Futures-Kontrakte auf den S&P 500 gaben um 0,2 Prozent nach, der Nikkei Index verlor 0,8 Prozent und der Hang Seng Index ebenfalls 0,8 Prozent. Der Euro erlitt jedoch Verluste, und der EUR/USD-Wechselkurs fiel mit 1.0582 auf den tiefsten Stand seit 18 Monaten (Stand 8.30 Uhr, 5.12).

Nachdem Matteo Renzi heute sein Rücktrittsgesuch eingereicht hat, wird Staatspräsident Sergio Mattarella seinen Nachfolger ernennen. Aus dem amtierenden Mitte-Links-Bündnis wird wahrscheinlich eine Übergangsregierung gebildet. Eine ihrer Hauptaufgaben wird es sein, das neue Wahlgesetz umzusetzen. Vorgezogene Neuwahlen scheinen eher unwahrscheinlich, denn alle großen Parteien fürchten einen möglichen Sieg der Partei Movimento 5 Stelle (M5S), die sowohl der EU als auch dem Euro skeptisch gegenübersteht.

Das Ergebnis und die dadurch verursachte politische Instabilität werden die Rekapitalisierung der italienischen Banken erschweren. Zudem stellt dies Italiens Fähigkeit in Frage, sich von innen heraus zu reformieren und das Trendwachstum zu steigern, was jedoch eine wesentliche Voraussetzung für eine tragfähige Staatsverschuldung ist. Infolgedessen wird die Risikoprämie für Anlagen aus der Eurozone hoch bleiben. Italienische Anleihen und Aktien (und insbesondere der Bankensektor), aber auch der Euro werden dabei im Mittelpunkt stehen. Bei sonst gleichen Bedingungen wird dies die Entschlossenheit der Europäischen Zentralbank (EZB) verstärken, auf Nummer sicher zu gehen. Die EZB dürfte am kommenden Donnerstag die Verlängerung ihres derzeitigen Anleihenkaufprogramms in Höhe von 80 Milliarden Euro pro Monat um weitere sechs Monate über März 2017 hinaus bekanntgeben (oder einen etwas niedrigeren Monatsbetrag über einen längeren Zeitraum).

Aktien nach wie vor neutral gewichtet
Dies ist zwar eine ernste Angelegenheit, die eine gewisse Ansteckungsgefahr birgt und aufmerksam beobachtet werden muss. Allerdings wird unserer Ansicht nach das Nein zum Referendum in Italien den allgemeinen Trend zur Reflation nicht bremsen. Wir halten an unserer neutralen Gewichtung in Aktien und einer deutlichen „Untergewichtung“ in Staatsanleihen fest – um ein Engagement in „Peripherietiteln“ aus der Eurozone zu vermeiden – und behalten eine erhebliche Liquiditätsreserve bei. Unsere deutliche „Übergewichtung“ im US-Dollar bleibt bestehen.


www.fixed-income.org
  (Foto: Christophe Bernard, Vontobel Asset Management)

Investment

von Alexander Pelteshki, Portfoliomanager bei Aegon Asset Mangement

Der August erwies sich erneut als vola­tiler Markt und be­stätigte seinen Ruf als einer der un­be­rechen­bar­sten Monate für Kredit­spreads. Der…
Weiterlesen
Investment

Wahlergebnisse in den Schwellenländern scheinen das Wachstum zu stützen, während die Wahlen in den USA näher rücken

Trotz zuneh­mender geo­poli­tischer Span­nungen waren die glo­balen Rahmen­be­din­gungen für Schwellen­länder­an­leihen fast das gesamte Jahr über…
Weiterlesen
Investment

von Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa, DWS

Im zweiten Quartal dieses Jahres ist die deut­sche Wirt­schaft um 0,1 Prozent ge­schrumpft. Leider deuten auch die detail­lierten Ergeb­nisse nicht…
Weiterlesen
Investment

von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

Das Statistische Bundes­amt bestätigte die anhal­tend schwache Wachs­tums­dynamik der deut­schen Volks­wirt­schaft auch für das zweite Quartal. Das…
Weiterlesen
Investment

Investoren zieht es in spezialisierte Fixed-Income-Strategien

Bei den Hedge­fonds-Stra­tegien im UCITS-Mantel standen im ersten Halbjahr 2024 spezia­lisierte Fixed-Income-Strate­gien im Fokus der Inves­toren und…
Weiterlesen
Investment

von Daniel Siluk, Head of Global Short Duration & Liquidity Group, Janus Henderson Investors

Powells Rede auf dem Jackson-Hole-Sym­posium gab einen umfas­senden Über­blick über die Reaktion der Federal Reserve auf die wirt­schaft­lichen…
Weiterlesen
Investment

von Johannes Müller, Global Head of Research, DWS

Seit einem Jahr laufen die Aktien­märkte der Geld­menge der großen Zentral­banken davon. Das kann man so oder so sehen, doch Aktien profi­tieren damit…
Weiterlesen
Investment

von Blerina Uruci, Chief US Economist bei T. Rowe Price

Für den Vorsitzenden Powell bietet sich meiner Meinung nach die Gelegen­heit, die Strategie für die geld­poli­tische Locker­ung in den kom­menden…
Weiterlesen
Investment
Anleihen bieten in den kommenden sechs bis zwölf Monaten über­durch­schnitt­liche Rendite­chancen, so das aktuelle „Fixed Income Update“ von Vanguard.…
Weiterlesen
Investment

von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG

Mittlerweile duckt man sich und hofft das der Sturm vorbeizieht. Egal ob rück­wirkend oder in die Zukunft gerichtet:Schnell ist der Vorwurf gemacht.…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!