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Muzinich & Co.: Wahrscheinlichkeit einer Rezession wird in den nächsten 12 Monaten zum Basisszenario

Asien dürfte der Schlüssel zur Wiederherstellung des Vertrauens sein

Es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass die erste Jahreshälfte für Anleger schrecklich war. Ein Blick auf die ICE BofA-Anleihen-Indizes für das erste Halbjahr 2022 zeigt die schlechteste Performance seit Auflegung der Indizes für Staatsanleihen, Investment Grade und High Yield 1. Für den S&P500 ist es der schlechteste Start in die ersten sechs Monate eines Jahres seit 1970. Und seit 1927 gab es nur zwei weitere Phasen (1932 und 1962), in denen die ersten sechs Monate schlechter waren. Ausschließlich eine Kombination aus Energierohstoffen und einer Long-Position im US-Dollar 2 wäre im ersten Halbjahr rentabel gewesen. Im Nachhinein ist klar, warum dies geschah: Kriegsausbruch in Europa, ein totaler COVID-Lockdown im chinesischen Finanzzentrum und die globalen Zentralbanken - allen voran die Federal Reserve Bank - haben die Geldpolitik umgestellt von der Bewältigung eines Nachfrageschocks auf die Bekämpfung eines Angebotsschocks.

Für die zweite Jahreshälfte besteht weiterhin das Risiko, dass der Inflationsdruck nicht entsprechend den Erwartungen der Zentralbanken nachlässt und eine immer stärkere Straffung der Politik erzwingt. Die Kaufkraft der privaten Haushalte und die Vitalität der Unternehmen werden wahrscheinlich unter Druck geraten. Dies wird  zu geringeren Ausgaben, Personaleinstellungen und Investitionen führen. Die chinesische Wirtschaft gerät weiter ins Stocken, bedingt durch ständige COVID-Lockdowns. Und der Krieg in der Ukraine geht weiter. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession wird in den nächsten 12 Monaten zum Basisszenario für Ökonomen und Investoren.

Damit die Rezession das „Tail-Szenario“ bleibt, brauchen wir eine Stabilisierung der Rohstoffpreise. Hier gibt es gute Nachrichten: Im bisherigen Jahresverlauf sind die Preise für Industrierohstoffe gesunken. Die Ölpreise erreichten im März ihren Höchststand und schlossen im Juni niedriger als im Mai, da die Verantwortlichen in aller Welt der Energiepreisstabilität auf Verbraucherebene Priorität einräumen.

Wie bereits erwähnt, muss das Vertrauen zurückkehren. Asien dürfte der Schlüssel zur Wiederherstellung des Vertrauens sein, da die regionalen Wachstumstreiber das globale Wachstum in der zweiten Jahreshälfte ankurbeln dürften. Den Antrieb dazu dürften die politischen Impulse aus China und Japan in Kombination mit den inländischen Ausgaben aufgrund aufgestauter Ersparnisse nach der überstandenen Omikron-Variante geben.

Die vorläufigen Daten zu den chinesischen Hausverkäufen 3 für Juni sind im Vergleich zum Vormonat um 61,2 % gestiegen -  ein weiteres Zeichen dafür, dass sich die Wirtschaft Chinas erholt. Die Lockerung der Quarantänebeschränkungen und das Verbot, die nationale Krankenkasse zur Finanzierung von Tests heranzuziehen, deuten darauf hin, dass Massen-Lockdowns in China in Zukunft weniger wahrscheinlich sind.

Die zunehmende Aktivität in Asien würde auch dazu beitragen, Engpässe in der Lieferkette zu beseitigen, die eine der Ursachen für die übermäßige Inflation sind. Es ist auch möglich, dass einige der von der Trump-Regierung eingeführten Zölle von der Biden-Regierung aufgehoben werden, was die Globalisierungsstimmung weiter anheizen und die Inflationserwartungen dämpfen würde. Letztlich ist die Messlatte für positive Überraschungen nicht hoch. Wir gehen davon aus, dass ein großer Teil der schlechten Nachrichten bereits in den Finanzwerten und Prognosen eingepreist ist. Es ist wahrscheinlich, dass Verbraucher mit überschüssigen Ersparnissen und sicheren Arbeitsplätzen widerstandsfähiger sind als erwartet, dass Unternehmen mit soliden Bilanzen die Normalisierung der Erträge problemlos bewältigen können und dass die Zentralbanken - sobald die Politik auf ein neutrales Niveau zurückgesetzt wurde - wachstumsfreundlicher werden können.

Die gute Nachricht für Anleger in festverzinslichen Wertpapieren ist, dass das Timing der Kurserholung vom 1. Halbjahr möglicherweise günstiger ausfällt. Da die Investment-Grade-Indizes jetzt zwischen 4,5% und 5,0% und die High-Yield-Indizes um die 9% (alle in USD) rentieren, sind der monatliche Kupon und der Breakeven im Vergleich zum Jahresanfang deutlich höher. Eine weitere gute Nachricht ist, dass die Anleger bei jedem gut ausgewählten Unternehmen, das nicht in Zahlungsverzug gerät, langfristig wieder den Rückzahlungspreis erreichen können.

Muzinich ist ein privates Familienunternehmen mit europäischer Prägung, das vor über 30 Jahren gegründet wurde. Das Unternehmen investiert in Firmenkredite mit klarem Fokus auf nachhaltige, laufende Erträge und Kapitalwachstum bei begrenzter Volatilität. Muzinich verwaltet ein Vermögen von 43 Mrd. USD, davon 3,5 Mrd. USD in Private Debt (Stand: 31.12.2021). Vor kurzem ist Muzinich der Net Zero Asset Managers Initiative beigetreten. Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg des Unternehmens, Investitionen auf eine nachhaltigere Zukunft auszurichten.

www.fixed-income.org
Foto: © Gerd Altmann auf pixabay



 

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