Die Renditen von Staatsanleihen sind nach dem überraschenden Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen drastisch gestiegen. Dieser Renditeanstieg war in allen Fixed Income-Segmenten zu beobachten, weshalb die Credit Spreads relativ stabil blieben. In diesem Umfeld ist es dem Fonds in hohem Grad gelungen, Verluste zu begrenzen, weil vor der Wahl die Duration auf ein niedriges Niveau gesenkt wurde. Andererseits brachten Positionen in Wandelschuldverschreibungen und US-Inflation positive Erträge. Europa war keineswegs immun gegen politische Manöver – Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi verknüpfte sein politisches Mandat mit einem „Ja“ für sein Reform-Referendum. Während die Umfrage erwarten ließ, dass er verlieren würde (was letztlich auch eintrat), stiegen die Renditen italienischer Anleihen schneller als die anderer Industrieländer und Renzi trat kurz nach Monatsende tatsächlich zurück.
Die Effekte von Fiskalpolitik und Protektionismus brauchen ihre Zeit, bis sie wirksam werden
Wir sind zu Recht davon ausgegangen, dass das italienische Referendum kurzfristig nur geringe Auswirkungen auf die Märkte haben würde. Es besteht jedoch eindeutig das Risiko, dass es in der gesamten Europäischen Union zu extremen politischen Spannungen kommt, gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlen 2017 in den größten Staaten. Wir haben in der Griechenlandkrise allerdings auch gesehen, dass selbst die extremeren Parteien nicht unbedingt das Mandat haben, ihre Länder aus der EU hinaus zu steuern. Alles in allem wird die Politik in den USA und Europa in den kommenden Monaten weiterhin die Nachrichten dominieren, aber auch die Aktivitäten der Federal Reserve und der EZB werden die Märkte stark beeinflussen. Darüber hinaus glauben wir, dass die EZB weiter bereit ist, das Finanzsystem in Europa zu stützen, falls neue Belastungen aufkommen sollten.
Donald Trumps Sieg rief bei den Investoren Erwartungen für Steuersenkungen, steuerliche Anreize und Protektionismus hervor. Als sich infolgedessen Inflationserwartungen breitmachten, war ein Fed-Zinsschritt im Dezember vollständig in den Märkten gepreist. Obwohl wir der Auffassung sind, dass die Inflation infolge von Finanzausgaben und Protektionismus tatsächlich steigen sollte, glauben wir, dass diese Effekte ihre Zeit brauchen, um wirksam zu werden. Womöglich verstärkt der Trump-Sieg mit seinen (angenommenen) Konsequenzen für die Inflation die Neigung der Fed, die Zinsen zu erhöhen. Allerdings sind politische Rhetorik und politische Umsetzung nicht das gleiche. Deshalb glauben wir, dass die Märkte bereits einen Großteil der steigenden Inflationsrate eingepreist haben. Wir haben uns schon seit einiger Zeit mit Blick auf die Zinserhöhung Ende 2016 sowie das Potenzial für weitere Zinserhöhungen im Jahr 2017 positioniert. Doch inzwischen wurde so viel so schnell in den Markt eingepreist, dass wir uns entschieden haben, unsere Position zu schließen. Jetzt warten wir auf einen attraktiveren Zeitpunkt für ein erneutes Engagement in US-Inflation.
Chancen und Risiken im High Yield-Segment sind sehr differenziert.
Der US-Dollar stieg gegenüber fast allen Währungen, mit Ausnahme des bereits schon sehr schwachen Britischen Pfunds. Den japanischen Yen traf die Dollar-Aufwertung besonders hart (zweifelsohne sehr zur Erleichterung der Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe). In den Industrieländern blieben die Credit Spreads relativ stabil, während die Aktien gute Unterstützung fanden. In Schwellenländern hingegen wurden Anleihen wie auch Aktien aufgrund des stärkeren Dollars und der Erwartungen erhöhter Zölle für US-Exporte abgestraft. Der japanische Markt zeigte sich, teils wegen des Abverkaufs beim Yen, besonders stark.
Wir sind weiterhin der Ansicht, dass einige Bereiche des Anleihemarktes Chancen bieten, während andere Risiken bergen. Unsere Absicherungen gegenüber High-Yield-Schuldtiteln behalten wir bei, weil wir besorgt über eine Ausweitung der Spreads auf breiter Front sind, insbesondere in den USA, wo eine hohe Anfälligkeit für den Ölpreis herrscht. So ist das Öl Segment im US High-Yield-Sektor besorgniserregend, während die von japanischen Unternehmen emittierten Wandelschuldverschreibungen in einigen Fällen ein beträchtliches Potenzial aufweisen. Dennoch sehen wir noch einige Chancen im High-Yield-Segment.
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