YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

OFI Asset Management: Inflation - hü oder hott?

Inflationsängste bei Anlegern sind zurück und die Debatte unter Ökonomen darüber, ob die Inflation kommt oder nicht, ist voll im Gange. Was ist dran am Schreckgespenst Inflation? Darauf gibt Jean-Marie Mercadal, CIO bei OFI Asset Management, eine Antwort:

„Obwohl sich die westlichen Volkswirtschaften eher in einer Art „Japanisierung“ befinden, also in einer längeren Phase der Deflation, gibt es aktuell Anzeichen für eine sich beschleunigende Preissteigerung:

Die Wirtschaft zieht an. Die Ölpreise sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Deflationäre Auswirkungen der Pandemie auf bestimmte Dienstleistungen klingen ab. Denn die Konsumausgaben steigen genauso wie die Kosten für Unternehmer (z.B. höhere Frachtkosten, Halbleiterknappheit, höhere Rohstoffpreise etc.). Es ist möglich, dass steigende Löhne – insbesondere in den USA, wo US-Präsident Joe Biden einen Mindestlohn auf Bundesebene eingeführt hat – sich letztendlich in den Verbraucherpreisen niederschlagen. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass sowohl die USA als auch Europa weit entfernt von einer Vollbeschäftigung sind, was das Risiko einer Lohn-Preisspirale kurzfristig erheblich verringert.

Die jüngsten Statistiken deuten zwar auf einen deutlichen Anstieg der Inflationsrate von ihrem sehr niedrigen, durch die Coronakrise verursachten Niveau hin – eine gute Nachricht für die Fed und die EZB, die beide eine Preissteigerung von 2 Prozent anstreben. In den USA dürfte sie aber auch für einige Zeit um die 3 Prozent liegen, ohne dass die Fed eingreifen würde, wie sie bereits angedeutet hat. Da die Inflation jedoch auf Basis der letzten zwölf Monate gemessen wird, handelt es sich unserer Meinung nach im Moment vor allem um eine logische Erholung von der einzigartigen Situation des letzten Jahres und nicht um den Beginn einer Inflationsspirale.

Denn langfristig gesehen ist die deflationäre Entwicklung nicht gestoppt. Die Globalisierung und die zunehmende Verflechtung der Volkswirtschaften seit nunmehr fast 30 Jahren und insbesondere seit dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation haben zu einem flächendeckenden Rückgang der Preise für Industriegüter geführt, wovon alle Verbraucher profitiert haben. Zwar wird dieses Modell inzwischen aus ökologischen Gründen und politischem Kalkül in Frage gestellt (Stichwort Handelskonflikt zwischen China und den USA, Coronakrise, soziale Ungleichheit und Proteste). Da es jedoch Zeit und Kapital erfordert, um die inzwischen stark globalisierten Produktionsketten wieder zurück ins Inland zu verlagern, ist diese „Rückentwicklung“ weltweit gesehen als eher marginal einzustufen. Hingegen beschleunigt hat sich die Digitalisierung und der technische Fortschritt in der Wirtschaft. Blickt man auf die Demographie, erinnert die alternde Bevölkerung in den USA, Europa und China einmal mehr an die Situation in Japan.

Kurzum: Im Moment ist es schwer vorstellbar, dass sich in der aktuellen Situation eine Inflationsspirale über das aktuelle Niveau hinaus durchsetzt. Wir meinen, dass wir eher am Ende einer deflationären Phase stehen als am Beginn einer strukturellen Inflation.

Trotzdem kann das Szenario einer Inflationsspirale nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Denn es ist noch nicht absehbar, welche Auswirkungen die in der Geschichte beispiellose ultralockere Geldpolitik der vergangenen Jahre auf die Preisentwicklung in Zukunft haben wird. Insbesondere dann, wenn die Zentralbanken die Zinsen wieder anheben werden. Anleger, die sich gegen dieses Szenario absichern möchten, sollten in inflationsgebundene Anleihen und reale Vermögenswerte (einschließlich Gold) investieren.

www.fixed-income.org
Grafik:
© OFI Asset Management


Investment
M&G Investments gibt heute die Verein­barung über den Kauf einer Mehr­heits­beteiligung an P Capital Partners (PCP) bekannt. Als ein führendes…
Weiterlesen
Investment
Tiffany Wilding, Ökonomin bei PIMCO, zeigt die wirt­schaft­lichen Aus­wir­kungen der von Donald Trump ange­kündigten Zölle auf Waren aus Kanada und…
Weiterlesen
Investment

Kommentar von Ronald Van Steenweghen, DPAM

Kurz vor Weihnachten 2024 trat der European Green Bond Standard (EuGBS) in Kraft. Dieser „Gold­standard“ für nachhaltige Anleihen soll Green­washing…
Weiterlesen
Investment

von Tim Murray, Kapitalmarktstratege bei T. Rowe Price

In den letzten Monaten hat sich ein alarmierender Trend ent­wickelt: Die Renditen von US-Staats­anleihen sind trotz anhaltender Zins­senkungen durch…
Weiterlesen
Investment
„Wir gehen davon aus, dass die derzeitigen poli­tischen Ausein­ander­setzungen in Deutschland nur eine begrenzte Auswirkung auf Bundes­anleihen haben…
Weiterlesen
Investment

von Stephen Li Jen, CEO bei Eurizon SLJ Capital

Die Schwellen­länder­märkte sind nicht nur ein schnell wachsender Teil der Welt (bis 2025 erwarten wir ein reales Wachstum von 4% in den…
Weiterlesen
Investment

von Mark Nash, Huw Davies und James Novotny, Jupiter Asset Management

Donald Trump ist zurück im Weißen Haus und ent­schlos­sener denn je, seine „America First“-Agenda umzusetzen. Zu seinen wichtigsten Wahl­ver­sprechen…
Weiterlesen
Investment
Die BOND MAGAZINE Awards werden zum vier­zehnten Mal vergeben. Erstmals wird für das Jahr 2024 der Titel „Man of the Year“ vergeben. Ausgezeichnet…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkwirtin Europa, DWS

Trotz verbes­serter Infla­tions­zahlen in einigen Ländern hat sich der Anstieg der Lebens­haltungs­kosten in der Euro­zone im Januar 2025 fortgesetzt.…
Weiterlesen
Investment

von Stefan-Günter Bauknecht, Aktienfondsmanager der DWS

Der Startschuss für den Stra­te­gischen Dialog zur Zukunft der euro­päischen Auto­mobil­industrie ist gefallen - unter Feder­führung der Euro­päischen…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!