Was ist passiert? Auf der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) wurde der Zinssatz auf seinem Niveau von 5,25 bis 5,5 Prozent belassen. Die Erklärung und die Prognosen entsprachen dabei im Großen und Ganzen den Erwartungen. Die Zinsprognosen für 2024 als kurzfristiger Fahrplan für die von der Fed in Erwägung gezogenen künftigen Zinsschritte blieben mit Senkungen um 75 Basispunkte (bps) unverändert. Das entspricht den Erwartungen, ist aber dennoch weniger „hawkisch“ als befürchtet. Auch bei den Wirtschaftsprognosen gab es nur minimale Änderungen, mit Ausnahme einer unerwartet starken Aufwärtskorrektur für das Wachstum im Jahr 2024. Bemerkenswerterweise wurde der Kern-PCE-Index (persönliche Konsumausgaben, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed) ebenfalls nach oben korrigiert.
Was bedeutet das? Insgesamt glauben wir, dass die aktualisierten Prognosen von einer US-Notenbank zeugen, die den Beginn der Normalisierung der Zinssätze in den kommenden Monaten klar beabsichtigt. Gleichzeitig muss sich die Fed aber auch mit breiteren Fragen zur Inflation und Zinssensitivität der US-Wirtschaft auseinandersetzen, die das Tempo der Zinssenkungen in den nächsten ein bis zwei Jahren bestimmen werden. Die Fed-Verantwortlichen gehen weiterhin von einem Kern-PCE-Index etwas oberhalb der Zwei-Prozent-Marke aus. Daher erwarten wir für 2024 weiterhin Zinssenkungen um 75 Basispunkte ab Juni. Aus unserer Sicht tendieren die kurzfristigen Risiken jedoch eher in Richtung weniger Zinssenkungen als von den Fed-Vertretern derzeit prognostiziert.
Wie geht es jetzt weiter? Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell bestätigte, dass die Fed „ziemlich bald“ damit beginnen wird, ihre Bilanz anzupassen („taper and extend“). Wir erwarten, dass dies mit der allmählichen Reduzierung der Obergrenzen für den Verkauf und das Auslaufen der gehaltenen Staatsanleihen einhergeht, und gehen von einer Ankündigung der Fed diesbezüglich bereits auf der FOMC-Sitzung im Mai aus – entgegen unseren vorherigen Erwartungen einer Ankündigung im Juni. Powell signalisierte außerdem eine hohe Hürde für Zinserhöhungen. Indem er die jüngste Inflationsbeschleunigung lediglich als „Beulen“ bezeichnete, spielte er die Inflation sogar herunter und verwies auf die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarkts.
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Foto: von Tiffany Wilding © PIMCO
PIMCO zur Fed-Sitzung: Klare Signale für Zinssenkungen ab Juni
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