Die S.A.G. Solarstrom AG hat in den ersten neun Monaten 2013 trotz des sehr widrigen Marktumfeldes mit einem Markteinbruch in Europa von über 50 % einen Umsatz in den fortgeführten Geschäftsbereichen von 74,5 Mio. Euro erzielt (Q1–Q3 2012: 90,1 Mio. Euro). Die Unternehmensgruppe hat ungeachtet massiver Marktverwerfungen weiterhin erfolgreich Projekte in Europa umgesetzt und neue Märkte außerhalb Europas erschlossen. Das EBIT lag mit -2,8 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: +0,8 Mio. Euro) aufgrund der Vorlaufkosten der Projekttätigkeit und der beschleunigten internationalen Expansion noch im negativen Bereich. 25,2 % der Umsätze wurden im Inland erwirtschaftet, 63,1 % in Großbritannien und 11,7 % im übrigen Ausland – ein Erfolg der internationalen Expansionsstrategie. Projekte, die bereits für das 3. Quartal in Großbritannien geplant waren, haben sich unter anderem aufgrund der unklaren Rahmenbedingungen hinsichtlich der Strafzölle auf chinesische Modulimporte verzögert, dadurch lag der Umsatz im 3. Quartal 2013 bei 11,7 Mio. Euro und das EBIT bei -0,7 Mio. Euro. Der S.A.G. Solarstrom Gruppe ist es insgesamt in den ersten neun Monaten 2013 gelungen, den massiven Markteinbruch in Europa von über 50 % weitgehend zu kompensieren. Die Gesamtleistung lag mit 76,2 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: 86,1 Mio. Euro) nur 11,5 % unter der Vorjahrperiode. Die Gesellschaft erwartet weiterhin, im Geschäftsjahr 2013 ein Installations- und Absatzvolumen von mehr als 117 MWp und ein positives operatives Ergebnis zu erreichen.
„Der europäische Markt ist wie erwartet aufgrund regulatorischer Änderungen und der Einführung von Strafzöllen beziehungsweise Mindesteinfuhrpreisen auf chinesische Modulimporte um mehr als die Hälfte zusammengebrochen“, so Dr. Karl Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender der S.A.G. Solarstrom AG. „Wir haben daher unsere internationale Expansion deutlich beschleunigen müssen, um für unsere Unternehmensgruppe Wachstumsmärkte von morgen zu erschließen. Das hat Spuren in unserem Ergebnis und unserer Bilanz hinterlassen.“ Das Konzernperiodenergebnis lag bei -6,9 Mio. Euro, unter Einbeziehung des aufgegebenen Partnervertriebs bei -8,1 Mio. Euro. „Wir sind aber davon überzeugt, dass wir mit unserer aggressiven Expansionsstrategie wichtige Weichen gestellt haben, um vom Marktwachstum nach Ende der Konsolidierungsphase zu profitieren.“
Obwohl sich einige für das 3. Quartal geplante Projekte in Großbritannien verzögert haben, geht die S.A.G. Solarstrom AG derzeit davon aus, die unter den aktuellen Marktbedingungen ambitionierte Prognose zu erreichen. „Wir haben auch im vergangenen Jahr einen Großteil des Installationsvolumens im 4. Quartal realisiert“, so Kuhlmann weiter, „deshalb bestätigen wir angesichts unserer aktuellen Projektpipeline und der teilweise sehr fortgeschrittenen Projektsituation unsere Prognose.“
Anlagenbau: Installationsvolumen leicht über Vorjahresniveau
Dem Geschäftsbereich Anlagenbau ist es trotz des massiven Markteinbruchs in Europa gelungen, das Installationsvolumen sehr stabil zu halten. In den ersten neun Monaten 2013 wurden 44,4 MWp vor allem in Großbritannien und Deutschland installiert (Q1–Q3 2012: 42,8 MWp). Der Umsatz erreichte 56,0 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: 69,9 Mio. Euro) – hier spiegelt sich der Preisrückgang für Photovoltaik-Systeme im Zuge der im Jahresverlauf 2012 und den Anfangsmonaten 2013 gesunkenen Komponentenpreise. Das EBIT zeigt mit -6,3 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: -3,3 Mio. Euro) nicht nur die üblichen, aufgrund der Projektgrößen teilweise erheblichen Vorlaufkosten der Projekttätigkeit, sondern auch die Kosten der beschleunigten Auslandsexpansion in neue Märkte wie Lateinamerika, Afrika und die Türkei. Der Umsatz im 3. Quartal betrug 4,5 Mio. Euro (Q3 2012: 44,9 Mio. Euro) und das EBIT -2,6 Mio. Euro (Q3 2012: +0,7 Mio. Euro). Da sich Projekte in Großbritannien verzögert hatten, standen den genannten Kosten deshalb nur geringe Umsätze gegenüber.
Partnervertrieb eingestellt – Projektvertrieb in Marktvorbereitung
Die S.A.G. Solarstrom AG hatte den defizitären Geschäftsbereich Partnervertrieb im Juni 2013 nicht weiter fortgeführt. Mit einem Installationsvolumen von nur noch 3 MWp aus dem ersten Quartal 2013 betrug der Umsatz in den ersten neun Monaten 1,2 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: 18,5 Mio. Euro), das EBIT summierte sich auf -1,2 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: -0,4 Mio. Euro). Weitere wesentliche Schließungskosten sind nicht zu erwarten, Abschreibungen auf den Firmenwert sind bilanziell bereits mit -0,3 Mio. Euro berücksichtigt. Zwar hätte ein höheres Absatzvolumen im Geschäftsbereich Partnervertrieb das Installations- und Absatzvolumen gesteigert, jedoch mit negativer Marge.
Für den neu gefassten Geschäftsbereich Projektvertrieb, der das Zweitmarktgeschäft mit Photovoltaik-Anlagen sowie Stromproduktionsprojekte zum Eigenverbrauch und integrierte Energieprojekte beinhaltet, wurden bereits weitere Projekte für das Zweitmarktgeschäft identifiziert und Verhandlungen initiiert, die nach derzeitiger Einschätzung auch noch in 2013 zu Umsatz- und Ergebnisbeiträgen führen dürften.
Anlagenbetrieb und Services: Stabile Erträge und steigende Überwachungszahlen
Der Geschäftsbereich Anlagenbetrieb und Services erzielte in den ersten neun Monaten 2013 einen Umsatz von 13,3 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: 14,1 Mio. Euro). Dem Geschäftsbereich ist es somit sehr erfolgreich gelungen, den massiven Markteinbruch in Europa von über 50 %, von dem in Europa sowohl das Hardwaregeschäft als auch projektabhängige Dienstleistungen wie beispielsweise Ertragsgutachten betroffen sind, durch weitere Expansion weitgehend zu kompensieren. Das EBIT lag aufgrund von Entwicklungskosten und Kosten für die weitere Internationalisierung bei 2,1 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: 2,3 Mio. Euro). Mit einem Umsatz von 4,8 Mio. Euro (Q3 2012: 4,7 Mio. Euro) und einem EBIT von 0,7 Mio. Euro (Q3 2012: 0,7 Mio. Euro) lag das 3. Quartal 2013 dabei über Vorjahresniveau. Die Anzahl der von der meteocontrol GmbH überwachten Anlagen stieg zum 30. September 2013 auf rund 33.600 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 7,8 GWp (30. September 2012: rund 29.500 Anlagen, 5,9 GWp), aktuell sind es bereits rund 34.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 8 GWp.
Stromproduktion: 3. Quartal 2013 wieder auf üblichem Niveau
In Folge des außergewöhnlich langen und sonnenarmen Winters lag der Umsatz des Geschäftsbereichs Stromproduktion mit 5,2 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2013 noch 15 % unter Vorjahr (Q1–Q3 2012: 6,2 Mio. Euro). Das EBIT betrug aufgrund der linearen Abschreibungen 1,5 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: 1,8 Mio. Euro). Das 3. Quartal 2013 steuerte 2,3 Mio. Euro Umsatz (Q3 2012: 2,4 Mio. Euro) und ein EBIT von 1,1 Mio. Euro (Q3 2012: 1,1 Mio. Euro) bei und lag damit wieder auf einem für das 3. Quartal üblichen Niveau. Der Geschäftsbereich ist auch unter Einbeziehung witterungsbedingter Schwankungen ein Garant für zweistellige EBIT-Margen.
Bilanz zeigt Kosten der Auslandsexpansion und Vorlaufkosten der Projekttätigkeit
Zum Stichtag 30. September 2013 weist die Bilanz der S.A.G. Solarstrom AG weiterhin eine durch Großprojekte ausgeweitete Bilanzsumme mit einem hohen Working Capital aus. Der Konzernbilanzverlust zum Stichtag beeinflusst dabei auch die Eigenkapitalquote, die temporär bei 11,8 % lag. Ohne Einflüsse von Großprojekten und der Finanzierung des eigenen Anlagenparks hätte die Eigenkapitalquote bei soliden 29,4 % gelegen. Die kurzfristigen Schulden waren zum 30. September 2013 zu 117 % durch kurzfristige Vermögenswerte gedeckt. Trotz der Vorlaufkosten der weiteren Projekttätigkeit und des negativen EBITs betrug in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013 der operative Cashflow +3,9 Mio. Euro (Q1–Q3 2012: +96,2 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund der Kaufpreiszahlung für ein Großprojekt). Im 3. Quartal 2013 wurde ein positiver operativer Cashflow in Höhe von 2,8 Mio. Euro erzielt (Q3 2012: -8,2 Mio. Euro).
Weichen für 2014 gestellt – Prognose 2013 bestätigt
Die S.A.G. Solarstrom AG hat seit dem 2. Quartal 2013 die Auslandsexpansion über Europa hinaus mit Hochdruck vorangetrieben und damit die Weichen gestellt, um vom Marktwachstum in diesen neuen Märkte mittelfristig zu partizipieren.
Trotz der Projektverzögerungen in Großbritannien und des widrigen Marktumfeldes geht die S.A.G. Solarstrom AG derzeit davon aus, wie geplant das Installations- und Absatzvolumen auf über 117 MWp zu steigern und ein positives operatives Ergebnis zu erreichen.
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