In einem schwierigen Marktumfeld hat sich die Scholz AG in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 im Rahmen der Gesamtbranche entwickelt. 'Gerade die erste Jahreshälfte war im internationalen Schrottmarkt geprägt durch rückläufige Volumina und Preise als Folge des schwachen Stahlmarktes und des rezessiven Umfelds in Europa', kommentiert Oliver Scholz, CEO der internationalen Recyclinggruppe. 'Erst seit dem dritten Quartal zeichnet sich eine Stabilisierung der Margen ab. Vor dem Hintergrund dieses Umfelds hat sich die Scholz Gruppe in den ersten neun Monaten operativ ordentlich geschlagen', so Scholz weiter.
- Der Konzernumsatz lag nach neun Monaten 2013 mit 2,97 Mrd. Euro um 20,0% unter dem entsprechenden Vorjahreswert von 3,71 Mrd. Euro. Im dritten Quartal betrugen die Erlöse 918,7 Mio. Euro, ein Rückgang um 17,8% gegenüber dem Wert im gleichen Vorjahresquartal (1,12 Mrd. Euro). Hauptgrund für den Rückgang ist die konjunkturbedingt geringere Tonnage (9 Monate 2013: -12% auf 6,79 Mio. Tonnen). Dieser Faktor sowie die unverändert vorhandenen Überkapazitäten im Stahl- und Schrottmarkt führten zu entsprechendem Druck auf die erzielbaren Preise und Margen.
- Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 98,3 Mio. Euro und blieb damit um 40,4% unter dem Vorjahresniveau
(9 Monate 2012: 164,9 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge bewegte sich mit 3,3% vom Umsatz (9 Monate 2012: 4,4%) jedoch im guten Branchendurchschnitt. Das EBITDA des dritten Quartals betrug 28,1 Mio. Euro (Q3 2012: 54,5 Mio. Euro;
-48,4%).
- Scholz weist ein operatives Ergebnis vor Steuern von -8,3 Mio. Euro aus
(9 Monate 2012: 43,2 Mio. Euro). Davon entfielen -5,1 Mio. Euro auf das dritte Quartal (Q3 2012: 18,2 Mio. Euro), welches im Vergleich zu den Vorquartalen durch die Saisonalität beeinflusst war.
- Wie bereits im ersten Halbjahr ist das ausgewiesene Vorsteuerergebnis nach neun Monaten durch erhebliche Belastungen aus der laufenden Restrukturierung und Neuausrichtung des Konzerns geprägt. Das außerordentliche Ergebnis belief sich nach neun Monaten auf -108,4 Mio. Euro, davon entfielen rund 94 Mio. Euro auf den Rückzug aus dem austral-asiatischen Markt. Im dritten Quartal fiel zudem ein Buchwertverlust von 9,4 Mio. Euro aus dem Verkauf eines nicht-strategischen Aktienpakets an. Im dritten Quartal belief sich das außerordentliche Ergebnis auf -32,9 Mio. Euro.
- Nach Steuern und außerordentlichen Belastungen weist der Konzern ein Neun-Monats-Ergebnis von -122,0 Mio. Euro aus (9 Monate 2012: 16,3 Mio. Euro).
Eigenkapitalentwicklung
Das Eigenkapital des Scholz-Konzerns sank als Folge der negativen Ergebnisentwicklung auf 178,4 Mio. Euro per 30. September 2013 (31. Dezember 2012: 300,4 Mio. Euro). Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 10,1% (31. Dezember 2012: 15,8%).
Wie am 14. November bekannt gegeben, haben die bilanziellen Belastungen aus der Restrukturierung im Einzelabschluss der Scholz AG zum Verlust der Hälfte des Grundkapitals von 50,0 Mio. Euro geführt. Da bei der Erstellung des Restrukturierungskonzepts hohe Einmalbelastungen absehbar waren, sah es von vornherein die Stärkung der Eigenkapitalbasis durch die Aufnahme neuer Gesellschafter bei der Scholz AG vor. Dieser Investorenprozess wird derzeit vorbereitet und soll zügig zu Ergebnissen führen.
Restrukturierungsprogramm wird umgesetzt
Die Scholz AG hat im dritten Quartal durch die Einigung mit ihren Finanzgläubigern über das Programm zur Restrukturierung und Neuausrichtung des Konzerns die Grundlage für die Wende zum Besseren gelegt. Bei dem Ziel, nicht-strategische Aktivitäten (vor allem die Geschäftsbereiche Aluminiumproduktion und Handel mit Edelbaustahl) zu veräußern, die Gruppe insgesamt zu verschlanken und die Finanzverschuldung erheblich zu verringern, wurden erste Erfolge erzielt. Dazu gehören der Verkauf des Schmelzwerkes im ungarischen Tatabanya an den US-Konzern Scepter Inc. und die Veräußerung des deutschen Recycling-Standorts Velbert an die Schweizer Metallum-Gruppe. Der Großteil der geplanten Desinvestments soll im kommenden Jahr erfolgen.
Ausblick Gesamtjahr 2013
Das Marktumfeld für die europäische Stahl- und Metallbranche wird auch in den kommenden Monaten herausfordernd sein, wenngleich erste Anzeichen für eine Besserung des Branchenumfelds erkennbar sind. Abzuwarten bleibt, inwieweit die sich abzeichnende Stabilisierung auf die Margensituation auswirken wird. Das Restrukturierungsprogramm für die Scholz Gruppe wird unverändert fortgesetzt und befindet sich weitestgehend im Plan.
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Scholz: Das Marktumfeld wird auch in den kommenden Monaten herausfordernd sein
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