Die Zinsen werden allmählich steigen. Das glauben wir aufgrund des moderaten Wachstums, der geringeren Extremrisiken, der besseren Marktstimmung und der höheren Risikobereitschaft. Der Anstieg dürfte jedoch nur moderat ausfallen. Die Gründe dafür: Eine latente Angst vor neuen schlechten Nachrichten, die sehr expansive Geldpolitik und die alles andere als stabilen gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten. Folglich ist damit zu rechnen, dass sich die Renditen in den kommenden Monaten in einem engen Korridor bewegen.
Bei steigenden Zinsen und langsam zunehmenden Renditen für US-Staatsanleihen sind Mindererträge amerikanischer inflationsindexierter Anleihen (Treasury inflation-protected security: TIPS) gegenüber nominalverzinslichen Staatsanleihen denkbar. Denn TIPS haben eine längere Duration. Mindererträge sind umso wahrscheinlicher, wenn die zurzeit vergleichsweise hohen Inflationserwartungen stabil bleiben oder zurückgehen. Mit ihren negativen Realrenditen erscheinen TIPS gegenüber Spread-Produkten alles andere als attraktiv. Langfristig könnten sich die Renditen für US-Staatsanleihen aber normalisieren. Dies würde dann bei Nominalzinsanleihen und TIPS gleichermaßen zu Verlusten führen.
Investmentgrade-Unternehmensanleihen halten wir weiter für recht attraktiv bewertet. Auch insgesamt sind Anleihen kaum noch unterbewertet. Trotzdem haben wir uns entschlossen, die Übergewichtung von Investmentgrade-Titeln beizubehalten, da die Aussichten für die risikoadjustierten Erträge im Vergleich zu anderen Marktsegmenten gut sind.
Das attraktivste Risiko-Ertrags-Profil sehen wir bei Titeln mit eher niedrigen Investmentgrade-Ratings. Auch ausgewählte Crossover-Anleihen sowie Finanzanleihen mit A-Rating erscheinen interessant.
High-Yield-Anleihen: Risiken höher als Chancen
Noch immer sind High-Yield-Anleihen so hoch bewertet wie selten zuvor. Die Yield-to-Worst ist auf ein neues Allzeittief gefallen. Der Durchschnittskurs hat ein neues Allzeithoch erreicht. Nach unseren Schätzungen notiert mindestens die Hälfte des Marktes über dem nächsten möglichen Rückzahlungskurs. Das hat eine ausgeprägte negative Konvexität zur Folge. Die Chance auf weitere Kursgewinne ist daher begrenzt. Die Risiken überwiegen die Chancen.
Neutral bei Agency MBS
Am Markt für Agency MBS (Mortgage Backed Securities) spielen weiterhin technische Faktoren eine wichtige Rolle. Das Netto-Emissionsvolumen dürfte 2013 nahe Null liegen, und im Rahmen von QE3 könnte die Fed für über 400 Mrd. Euro Papiere kaufen. Daher ist der Sektor unserer Ansicht nach zurzeit fundamental überbewertet. Zwar gibt es noch immer einige günstig bewertete Titel, doch bleiben wir insgesamt bei einer neutralen Positionierung. Wir scheuen eine Übergewichtung aufgrund der hohen Bewertungen, halten aber wegen des guten technischen Umfeldes auch eine Untergewichtung nicht für angebracht.
Optimistisch für Emerging Markets Anleihen
Aufgrund der guten Fundamentaldaten und der ebenso guten Markttechnik bleiben wir für Emerging Markets-Anleihen optimistisch. Zwar sind wir zurückhaltend, haben die Portfoliorisiken aufgrund des wieder besseren Weltwirtschaftsausblicks aber dennoch leicht erhöht. Allerdings rechnen wir bei Dollar-denominierten Emerging Market Anleihen in diesem Jahr mit Kursverlusten. Die wichtigste Ertragskomponente wird 2013 also die laufende Rendite sein. In diesem Jahr könnten Lokalwährungsanleihen vor Fremdwährungsanleihen liegen - sowohl aufgrund ihrer höheren Renditen als auch wegen möglicher Währungsgewinne.
Stadtanleihen 2013 schwächer
Nach zwei Jahren mit einer sehr guten Wertentwicklung ist unser Ausblick für diese Assetklasse jetzt verhaltener. Die Spreads sind drastisch zurückgegangen, und die Bewertungskennziffern haben sich in ähnlicher Weise verschlechtert. Im letzten Jahr sind die Kurse deutlich gestiegen, so dass Stadtanleihen jetzt fair bewertet erscheinen. Das Potenzial für einen weiteren Spread-Rückgang und für Kursgewinne ist daher eher begrenzt. Für Erträge dürften 2013 vor allem die Coupons sorgen. Mit Stadtanleihen werden Anleger in diesem Jahr wahrscheinlich weniger verdienen als im letzten, aber immer noch mehr, als mit amerikanischen Staatsanleihen.
MFS Investment Management ist ein global ausgerichteter Vermögensverwalter mit Investmentbüros am Firmensitz in Boston/Massachusetts sowie in London, Mexico City, Hongkong, Sao Paolo, Singapur, Sydney, Tokio und Toronto. Der Asset Manager bietet eine umfangreiche Auswahl breit diversifizierter als auch ausgewählter konzentrierter Aktienstrategien auf globaler, regionaler und länderspezifischer Ebene sowie robuste festverzinsliche Anlagemöglichkeiten über das gesamte Kredit- und Sektorspektrum. Seit Unternehmensgründung und der Auflage des ersten offenen Publikumsfonds in den USA im Jahr 1924 verfolgt MFS seinen Investment-Ansatz, der auf einem fundamentalen Bottom-Up Research basiert. Für Privatkunden und institutionelle Anleger verwaltet MFS weltweit Vermögen im Wert von rund 244 Mrd. EUR (Stand: 31. Dezember 2012). Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 1.600 Mitarbeiter, darunter mehr als 212 Investmentspezialisten. MFS hat die Grundsätze der Vereinten Nationen (UN PRI) für verantwortungsbewusstes Investment unterzeichnet. Die Europazentrale befindet sich in London. In Deutschland ist MFS in Frankfurt am Main unter der Leitung des Geschäftsführers Lars Detlefs vertreten.
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Das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und -Emittenten
Renommierte Autoren und Interviewpartner nehmen Stellung zu den Themenfeldern High Yield-Anleihen, Mittelstandsanleihen, Covered Bonds, Investmentstrategien sowie Tax & Legal. Das jährliche Nachschlagewerk erscheint bereits im 4. Jahrgang und hat einen Umfang von 108 Seiten. Die Ausgabe kann zum Preis von 29 Euro beim Verlag bezogen werden:
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