Nikolaj Schmidt sieht drei starke Triebkräfte, die weiter für Aufwärtspotenzial sorgen könnten: das frühe Stadium des Konjunkturzyklus, die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden fiskalischen und geldpolitischen Lockerung in den USA und die Einführung von Impfstoffen gegen das Coronavirus.
Allerdings könnten auch drei Risikofaktoren eine Kurskorrektur auslösen: der potenzielle Inflationsdruck und die Möglichkeit, dass die Inflation zu einer Straffung der Geldpolitik in den USA führt, das Risiko, dass sich die Impfstoffe als unwirksam gegen weitere Mutationen des Coronavirus erweisen, und die Aussicht, dass China seine Konjunkturmaßnahmen nicht fortsetzt.
Der Inflationsdruck wird von Nikolaj Schmidt wie folgt kommentiert:
„Die von der Biden-Regierung vorgesehene expansive Fiskalpolitik ist von historischem Ausmaß. Die meisten Hilfspakete dürften ab dem späten Frühjahr auf die Realwirtschaft durchschlagen – also genau dann, wenn die Mobilitätsbeschränkungen aufgrund der Saisonalität des Coronavirus möglicherweise zurückgefahren werden und das organische Wachstum wieder zulegt. Dann könnte sich recht schnell ein Inflations- und Finanzstabilitätsdruck aufbauen, der eine schnellere geldpolitische Straffung nach sich ziehen könnte. Auch wenn das nicht ganz auszuschließen ist, glaube ich allerdings, dass die Fed erst abwarten wird, ob es sich um einen temporären Preisanstieg aufgrund erholungsbedingter Engpässe oder um einen echten Inflationsdruck aufgrund einer hohen Kapazitätsauslastung der Wirtschaft handelt. In jedem Fall verliert die Währung eines Landes üblicherweise an Wert, wenn die Zentralbank einem vorübergehenden Inflationsdruck entgegenwirkt. Dies verheißt nichts Gutes für den Dollar – ein wichtiger Indikator für die Risikobereitschaft.“
Nikolaj Schmidt zieht für die Risikomärkte das folgende Fazit:
„Die Risikomärkte haben eine lange Rally hinter sich, was immer mit überzogenen Bewertungen und einer steigenden Anlegerpositionierung einhergeht. Insgesamt glaube ich aber, dass die positiven Impulse stärker wiegen als die Risiken – und dass die Märkte den Weg des geringsten Widerstands nehmen und weiter steigen. Zwar könnte der schnelle Aufbau von Risikopositionen tatsächlich schon bald eine abrupte Kurskorrektur auslösen. Sofern jedoch keines der genannten Risiken steigt, sehe ich in einer Korrektur weniger ein Signal für eine grundlegende Verschlechterung sondern eher eine Chance für die Anleger.“
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