Seit der Grossen Rezession sind nunmehr fünf Jahre vergangen. Es mehren sich die Anzeichen einer graduellen Normalisierung der Wirtschaft in den Industrienationen, insbesondere in den USA. Der US-Häusermarkt – der Auslöser für die Grosse Rezession – hat sich mittlerweile erholt. Ein ähnliches Bild zeigt der Häusermarkt in UK. US-Banken sind wieder vermehrt bereit Kredite zu sprechen. Das wird den Anlageinvestitionen zugutekommen. Auch die grössten (Brems-) Effekte von der fiskalischen Seite liegen hinter uns. Das gilt sowohl für die USA, als auch für die Peripherie Eurolands. Nicht zuletzt haben sich die Rohstoffpreise in den letzten Jahren stabilisiert, was den Industrienationen als bedeutende Rohstoffimporteure entgegenkommt.
Während in der langen Frist die allmähliche Normalisierung in den Industriestaaten das überragende Thema darstellt, hängt das Wachstum in der kurzen Frist auch von den Konjunkturschwankungen der Wirtschaft ab. Unternehmen planen ihre Vorräte aufgrund ihrer Erwartungen. Läuft die Konjunktur nun besser als erwartet, hellt sich die Stimmung auf und die Unternehmen sind gezwungen mehr zu produzieren, da sie ihre Vorräte zu knapp kalkuliert haben. In der Regel übertreiben es dann die Unternehmen auf die andere Seite. Ihre Stimmung wird zu optimistisch und sie weiten ihre Produktion zu stark aus, was später zu Enttäuschungen führt und eine Produktionseinschränkung nach sich zieht. Dieser Zyklus von positiven und negativen Überraschungen ist für die Konjunkturschwankungen verantwortlich. Ein gutes Bild dieser zyklischen Stimmungsveränderungen geben Einkaufsmanagerindizes – Umfragen bei den Einkaufsmanager von Unternehmen über ihre Pläne. Diese Einkaufsmanagerindizes notieren heute auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren und vermitteln das Bild einer sehr robusten Wirtschaftsstimmung. Da jedoch Einkaufsmanagerindizes dem Zyklus von positiven und negativen Überraschungen unterliegen, weist der hohe Stand der Indikatoren heute auf einen möglichen Rückgang in den nächsten Quartalen hin. Ein Rückgang in den Einkaufsmanagerindizes wäre aber auch gleichbedeutend mit einer Konjunkturabschwächung im kommenden Jahr.
Der Ausblick für den strukturellen Trend und den Konjunkturzyklus zeigt in eine entgegengesetzte Richtung: Der strukturelle Trend legt eine Beschleunigung der Wirtschaft nahe, der Konjunkturzyklus deutet auf eine Verlangsamung der Wirtschaft hin. Es stellt sich jetzt die Frage, welche Entwicklung im Jahr 2014 die Überhand behalten wird? Während der strukturelle Trend für die langfristige Entwicklung der Wirtschaft entscheidend ist, bestimmen die Konjunkturschwankungen das kurzfristige Verhalten. Aus diesem Grund dürfte sich das Wachstum in den Industrienationen im nächsten Jahr abkühlen – trotz der graduellen Normalisierung.
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Trend oder Zyklus: Wer bestimmt das Wachstum im Jahr 2014?
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