Was ist passiert? Die Inflation des Kern-Verbraucherpreisindex (Core CPI) lag im Februar leicht über den Erwartungen und stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,36 Prozentpunkte, was auf die überraschend hohe Inflation bei Fluggesellschaften und Gebrauchtwagen zurückzuführen ist. Die kalkulatorische Miete für selbstgenutztes Wohneigentum (Owner‘s Equivalent Rent, OER) – ein Indikator für Preisänderungen bei Wohnkosten – zeigte unterdessen erste Anzeichen einer Abkühlung. Aus unserer Sicht deuten die Daten darauf hin, dass die Güterpreise ihren Tiefpunkt erreicht haben und etwas früher als erwartet wieder anziehen könnten. Die Inflation bei Dienstleistungen, gemessen an der Kerninflationsrate für Dienstleistungen ohne Wohnen, bleibt weiterhin erhöht.
Was bedeutet das? Insgesamt bestätigte der gestrige Bericht, dass zumindest ein Teil der stärkeren Inflation im Januar auf vorübergehende Faktoren zurückzuführen ist. Und dennoch: selbst wenn man von den Störfaktoren absieht, scheint die Dienstleistungsinflation in den USA weiterhin nicht mit dem Inflationsziel der Fed vereinbar zu sein. Nachdem sich das Tempo der Preisanstiege bei Waren nach dem sprunghaften Anstieg infolge der Pandemie normalisiert hat, sieht sich die US-Wirtschaft nach wie vor mit einer erhöhten Inflation im Dienstleistungssektor konfrontiert. Und dieser Sektor macht ungefähr 70 Prozent des Bruttoinlandprodukts der USA aus. Wir glauben weiterhin, dass ein beständiger Anstieg der Arbeitslosenquote – wie er in der Haushalts-Erhebung des Arbeitsmarktberichts vom Februar zu beobachten war – erforderlich ist, um die hartnäckige Inflation zu bekämpfen und damit die US-Notenbank letztendlich ihr Inflationsziel erreichen kann.
Wie geht es jetzt weiter? Was die Auswirkungen auf die Fed betrifft, so dürfte der gestrige Bericht allein nicht ausreichen, um die Fed von einer Zinssenkung zur Jahresmitte abzuhalten. Doch er dürfte ernsthafte Zweifel aufwerfen, inwieweit sich die Inflation ohne eine weitere Entspannung des Arbeitsmarkts wieder dem Zielwert nähern wird.
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Foto: Tiffany Wilding, Managing Director und Ökonomin, beim Vermögensverwalter PIMCO
US-Inflationsdaten - PIMCO-Ökonomin Tiffany Wilding: Inflation bei Dienstleistungen gefährdet Fed-Ziel
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