Nach der schwachen Performance im ersten Quartal könnten portugiesische Staatsanleihen nunmehr interessant für Investoren sein, glaubt Ludovic Colin, Senior Portfoliomanager beim schweizerischen Vermögensverwalter Vontobel Asset Management. Grund sei das für Ende des Monats zu erwartende Ergebnis der Überprüfung der Bonität des Landes durch die Agentur DBRS. Einzig von den Kanadiern würde Portugal noch mit Investment Grade und stabilem Ausblick bewertet. Verlöre das Land dieses Rating, würde es aus dem Programm der EZB zur quantitativen Lockerung der Geldpolitik fallen. „Natürlich würde das die Renditen für Portugal abheben lassen, wie Cristiano Ronaldo nach dem harmlosesten Zweikampf in der Nähe des Strafraums“, so Colin. Damit sei allerdings nicht zu rechnen, denn die wirtschaftlichen Fundamentaldaten des Landes seien gut. So hätten die Exporte in den vergangenen zehn Jahren um 30% zugelegt, was zu einer positiven Handelsbilanz geführt habe. Auch seien die Banken angesichts einer Core-Tier-1-Quote von durchschnittlich 12,4% im vergangenen Jahr in besserer Verfassung als 2010. Und schließlich stehe Portugal mit Blick auf die öffentlichen Haushalte besser da als viele andere Länder in Europa. Daher sei eine Bestätigung des stabilen Ausblicks für das Land zu erwarten, was zu einer deutlichen Einengung der Spreads führen könne.
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