YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Vorteile von kurzlaufenden Anleihen in Zeiten steigender Zinsen

von Tatjana Greil-Castro, Co-Head Public Markets bei Muzinich & Co

Eine Anleihe mit kurzer Laufzeit kann sich im derzeitigen Umfeld als vorteilhaft erweisen. Der Übergang zu höheren Zinsen hat begonnen. Zwar haben die Märkte die Zinserhöhungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank bereits weitgehend eingepreist. Jedoch besteht das Risiko eines weiteren Renditeanstiegs, der weniger mit höheren Zinsen als vielmehr mit sich ausweitenden Kreditspreads verbunden sein könnte.

In diesem Zusammenhang können Anleihen mit kurzer Laufzeit möglicherweise einen besseren Schutz gegen steigende Zinsen bieten, da sie weniger empfindlich auf Zinserhöhungen reagieren als ihre Pendants mit längerer Laufzeit. Drei Punkte sind wichtig:

1. „Pull-to-Par“-Effekt

Anleihen mit kurzer Laufzeit von kreditwürdigen Unternehmen weisen in der Regel eine geringere Kursvolatilität auf als Anleihen mit längerer Laufzeit. Kurzfristige Anleihen werden nicht oft unter dem Nennwert gehandelt. Wenn sie es doch tun, erholen sie sich in der Regel schnell.

Sie tendieren auch dazu, sich wieder dem Nennwert anzunähern, wenn sich die Anleihe der Fälligkeit nähert. Dies wird als „Pull-to-Par“-Effekt bezeichnet. Dieser trägt dazu bei, dass sich Anleihen mit kurzer Laufzeit von Kursverlusten erholen.

2. „Roll-Down“-Effekt

Der „Roll-Down“-Effekt zielt darauf ab, die Rendite der Anleihe zu maximieren, indem die Form der Zinskurve ausgenutzt wird. Das bedeutet, dass bei einer positiven Zinskurve, wenn die Anleihe fällig wird und die Kurve abwärts „rollt“, die Rendite bei gleichbleibenden Bedingungen sinkt, aber der Preis steigt (Rendite und Preis bewegen sich umgekehrt zueinander).

Dieses Merkmal ist bei Anleihen mit kurzer Laufzeit besonders ausgeprägt, da die Renditekurve am kurzen Ende der Kurve in der Regel steiler ist. Daher kann der positive „Roll-Down“-Effekt bedeutender sein als bei Anleihen mit längeren Laufzeiten.

3. Carry als Renditequelle

Bei Anleihen mit kurzer Laufzeit ist der Carry eine Renditequelle. Er hilft, einen Kursrückgang einer Anleihe auszugleichen. Wenn die Kurse fallen, steigt der Carry. Je höher dieser ist, desto schneller kann eine negative Kursentwicklung durch den konstanten Carry ausgeglichen werden.

Was bedeutet das für Investoren? Betrachtet man ausschließlich das Carry-Element, so wird ein ähnlicher Anstieg der Zinssätze und eine Ausweitung der Spreads wie in den letzten sechs Monaten nicht dazu führen, dass die Anleihen dieselben Verluste erleiden.

Das Schlimmste dürfte vorüber sein. Die erste Hälfte dieses Jahres war schmerzhaft, denn es begann mit einem niedrigen Carry, einem Markt mit negativen Renditen und keinem Schutz, gefolgt von einem starken Preisrückgang. Jetzt gleicht der Carry den erfahrenen Preisrückgang stetig aus. Wenn es in Zukunft zu Preisrückgängen kommt, wird der Carry höher steigen und dazu beitragen, die Preisbewegung auszugleichen.

Die Situation gestaltet sich jetzt anders als zu Beginn des Jahres. Bei Strategien mit kurzer Laufzeit können Carry, „Pull-to-Par“, „Roll-Down“ und aktives Management die Volatilität dämpfen und dürften in der zweiten Jahreshälfte 2022 bessere Renditen ermöglichen, selbst in einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld.

www.fixed-income.org
Foto: Tatjana Greil-Castro © Muzinich & Co


 

Investment

von Kai Jordan, Vorstand, mwb Wertpapierhandelsbank AG

Das Duell „Sleepy Joe“ gegen „Donald fight, fight, fight“ ist seit dem 21.07.2024 um 19.45h MEZ Ge­schich­te. Alters­starr­sinn hin oder her, Joe…
Weiterlesen
Investment
Die ange­kündigte Ver­ein­barung zwischen der Ukraine und dem Ad-hoc-Gläubiger­aus­schuss, der etwa 25 Prozent der aus­stehenden Euro­bonds im Wert…
Weiterlesen
Investment
Julian Howard, Chief Multi-Asset Invest­ment Strategist bei GAM Invest­ments (GAM), stellt seine aktuellen MA-Ein­schät­zungen vor. Dabei erläutert…
Weiterlesen
Investment

von Bruno Cavalier, Chefvolkswirt der deutsch-französischen Privatbank ODDO BHF

Emmanuel Macron wollte die politische Situation klären. Er hat sie nur noch komplexer und instabiler gemacht. Dies ist eine völlig neue Situation seit…
Weiterlesen
Investment

von Brent Olson und Tom Ross, Portfolio Manager Fixed Income, Janus Henderson Investors

High Yields haben im letzten Jahr einen starken tech­nischen Rücken­wind erfahren, da der schrum­pfende Markt auf eine hohe Nach­frage traf. Das…
Weiterlesen
Investment

von Joeri de Wilde, Investmentstratege bei Triodos Investment Management

Nachhaltiges Investieren entwickelt sich immer mehr vom Hype zum Mainstream. Dazu gehört auch eine Normalisierung der Aktienmarktbewertungen und…
Weiterlesen
Investment

Credits bleiben attraktiv - KI und Energiewende als langfristige Wachstumstreiber, von Chris Iggo, CIO Core Investments, AXA Investment Managers

Für viele Leser beginnen bald die Sommerferien. Bevor ich in Cornwall auf etwas Sonne hoffe, möchte ich noch einmal meine Sicht der Märkte…
Weiterlesen
Investment
Oliver Reinhard, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Manage­ment, schätzt das aktuelle Markt­umfeld für Unter­nehmens­anleihen als konstruktiv…
Weiterlesen
Investment

von Paolo Bernardelli, Head of Fixed Income & FX bei Eurizon

Die Renditen von Anleihen hängen im Wesent­lichen vom ver­gangenen und künftigen geld­politischen Zyklus ab. Nun gibt es zweifellos strukturelle…
Weiterlesen
Investment

von Sebastian Hofbeck, Analyst und Portfoliomanager bei DJE Kapital AG

Die Themen Diabetes und Adipositas domi­nieren weiterhin im Health­care-Sektor. Eine aktuelle Studie von Gold­man Sachs zeigt das unheim­liche…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!