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Was bedeutet die Neuausrichtung der Weltwirtschaft für Anleger?

von Yves Ceelen, CIO Global Balanced, DPAM

Yves Ceelen, CIO Global Balanced © DPAM

Dass Trump Zölle über­prüfen will, die teil­weise aus der Zeit nach dem Zweiten Welt­krieg stammen, ist verständlich. Ausmaß und die Art und Weise, wie die jüngsten „gegen­seitigen“ Zölle für alle Länder beschlossen wurden, ist jedoch unverhältnis­mäßig. Natürlich kann jetzt über diese Zölle verhandelt werden. Allerdings werden kleinere Schwellen­länder Trumps Bedingungen hinnehmen müssen, während größere Länder eigene Zölle und andere Vergeltungsmaßnahmen ergreifen können. China hat bereits Zölle erhöht, während Europa wie so oft gespalten ist und stark vom inter­nationalen Handel abhängt.

Mit Zöllen zur neuen globalen Ordnung
Trump hat die industrielle Basis der USA im Laufe der Jahre schwinden sehen und würde diesen Trend gerne umkehren; ein großer Teil seiner Wählerschaft ist davon betroffen. Andererseits ist die finanzielle Lage (Verschuldung, Haushaltsdefizit) der USA prekär und kann nur durch eine deutliche Reduzierung der Ansprüche wie Sozialversicherung und Medicare/Medicaid korrigiert werden. Dies hätte jedoch schwerwiegende Folgen für 80 % der Bevölkerung. Nach Ansicht von Trump sollen andere Nationen das Haushaltsdefizit der USA beheben. Zölle sind allerdings eine Form der Verbrauchssteuer, deren Last höchstwahrscheinlich von Ausländern und US-Verbrauchern über höhere Preise getragen wird. Es ist daher alles andere als sicher, dass es vielen Trump-Wählern in Zukunft besser gehen wird.

Die Aggressivität des US-Präsidenten gegenüber Freund wie Feinden macht deutlich: Man will die globalen Handelsregeln ändern. US-Finanzminister Bessent sprach sich schon vor Monaten für eine große globale wirtschaftliche Neuordnung aus. Viele Länder sind hoch verschuldet, sehen sich ungünstigen demografischen Trends gegenüber und müssen Lösungen für die kommenden Jahrzehnte finden. Die USA haben den Protektionismus zum Leitprinzip erhoben – von Zöllen wolle man erst absehen, wenn das Defizit ausgeglichen ist.

Anlagen neu ausrichten: Aktien, Anleihen, Gold
Das Wirtschaftswachstum dürfte sich verlangsamen, eventuell bis zu einer Rezession. Ein solches Szenario hatten wir zu Beginn des Jahres nicht auf dem Schirm. Seit Ende März sind die Aktienmärkte schweres Terrain. Die Stimmung insbesondere gegenüber US-Aktien hat sich deutlich gewandelt. Was sich früher wie eine Ausnahmestellung der USA anfühlte, ist wachsender Besorgnis gewichen. Unternehmen außerhalb der USA holen gegenüber den US-Mega-Caps auf, unterstützt durch Innovationen wie DeepSeek. Gleichzeitig erhöht die protektionistische Rhetorik das Risiko höherer Preise für Konsumgüter, was die ohnehin schon fragile US-Verbraucherbasis belasten könnte.

Andere Regionen, darunter Europa und einige Schwellenländer, bieten bessere Aussichten. Bevor man sich jedoch stärker auf die Schwellenländer einlässt, ist mehr Klarheit über die globale Handelsdynamik erforderlich. Diese könnte erst in Wochen oder gar Monaten herrschen, insbesondere was China angeht.

Bei festverzinslichen Wertpapieren passt die jüngste Ausweitung der Spreads zu einem schwächeren Wachstum. Dabei geht es eher um Druck auf die Gewinne als um das Bilanzrisiko. Ein vollständiger Ausstieg aus Unternehmensanleihen ist daher keine Lösung.

Gold ist nach wie vor eine sichere Wahl. Da die Fed zu Zinssenkungen übergehen dürfte und mögliche Änderungen der Finanzregulierung den Banken einen größeren Besitz von Staatsanleihen nahelegen, könnte der Dollar dagegen erneut unter Druck geraten. Ein schwächerer Dollar passt zur industriefreundlichen Haltung der Trump-Regierung. In diesem Umfeld drängen sich Gold und der Schweizer Franken als sichere Anlageformen auf.

Bei Aktien könnten Unternehmen, die weniger zyklisch und weniger von den globalen Handelsströmen abhängig sind, immer noch Mehrwert bieten. Diese Titel sind nicht überteuert und könnten selektive Chancen bieten, insbesondere wenn die Schwankungen anhalten.

Wir treten also in eine Phase der globalen wirtschaftlichen Neuausrichtung ein – mit mehr Schwankungen, aber auch neuen Gelegenheiten. Vor diesem Hintergrund scheint eine defensivere Ausrichtung vorerst angebracht zu sein, auch wenn sich das Risiko in den kommenden Monaten auszahlen könnte.

www.fixed-income.org 


 

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