Nachdem die Anleihen der Windreich AG gestern vom Handel ausgesetzt wurden, werden diese in Bondm wieder gehandelt. Der Grund hierfür ist vermutlich, dass die Anleihezinsen für die Windreich-Anleihe Anleihe 2010-15 (6,50% bei einem Volumen von 50 Mio. Euro) mittlerweile, mit zwei Tagen Verspätung, gezahlt wurden.
Die Windreich-Anleihe 2010-15 (ISIN DE000A1CRMQ7) fällt in Bondm um 35% auf 32,00%.
Die Windreich-Anleihe 2011-16 (ISIN DE000A1CRMQ7) fällt in Bondm um über 20% auf 28,25%.
Windreich-CEO Willi Balz hat auf der Unternehmenswebseite die folgende Erklärung veröffentlicht:
An die Anleihezeichner
Zinszahlung für Windreich-Anleihe am Montag, den 4.März vollständig erfolgt
Die Zinszahlung auf die bis zum 1.3.2015 laufende Windreich-Anleihe WKN: A1CRMQ ist am Montag, dem 4. März erfolgt. Wir bitten unsere Anleihezeichner für die entstandene Verzögerung von zwei Bankarbeitstagen um Verständnis. Angesichts der aus Sicht der Windreich AG ungerechtfertigten Aussetzung unseres aktuellen Rating durch die Creditreform gab es verständlicherweise einigen Informationsbedarf unserer Banken, dem wir in den letzten Tagen vollständig nachgekommen sind. Mit der Creditreform selbst besteht nach wie vor Klärungsbedarf. Bis zum Abschluss der Gespräche möchten wir daher um Verständnis dafür bitten, wenn wir Aussagen zum Rating übergangsweise nicht veröffentlichen. Wir danken unseren Anlegern für ihr Vertrauen.
Sehr geehrte Zeichnerinnen und Zeichner unserer Anleihe,
sehr gerne möchte ich persönlich zu den Entwicklungen der letzten Tage Stellung nehmen und mich für Ihr Vertrauen zur Windreich AG herzlich bedanken.
Die Creditreform hat die Bonität der Windreich AG im Folgerating mit der Ratingnote BB+ bewertet. Damit sinkt die Ratingnote der Windreich AG zwar um drei Stufen von BBB+ auf BB+, bleibt aber im mittleren befriedigenden Bereich. Diese Anpassung hat sich negativ auf den Kurs unserer Anleihe ausgewirkt.
Die wesentliche Begründung für die Ratinganpassung ist die Insolvenz des Onshore-Windanlagenbauers Fuhrländer, an dem die Windreich AG zuletzt noch einen Anteil von 9,45% hielt. Deshalb wurde im laufenden Geschäftsjahr eine außerplanmäßige Abschreibung von 21 Mio. Euro notwendig. Die finanzielle Situation der Windreich AG hat sich durch diesen, nicht liquiditätswirksamen, Vorgang jedoch nicht verschlechtert.
Für die Windreich AG ist diese Anpassung des Ratings freilich bedauerlich. Gerade in letzter Zeit haben sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die für uns viel wichtigere Offshore-Windkraft durch klare Haftungsregelungen für den Fall einer verspäteten Netzanbindung deutlich verbessert.
Damit hat sich auch die Planungssicherheit für Investoren nochmals erhöht. Der Vorstand wird weiter daran festhalten, den Unternehmenswert dadurch zu steigern, dass Projektanteile erst zu möglichst späten Zeitpunkten veräußert werden. Erst durch die Investitionen der Windreich AG in Vorbereitung, Projektierung und – wie bei Global Tech I – sogar bereits in die Errichtung, erhöht sich der Wert der Projekte signifikant und damit auch der mögliche Erlös für die Windreich AG. So werden die Mittel für die Zins- und Rückzahlungen der Anleihen gesichert.
Zukünftig werden möglichst hohe eigene Projektanteile gehalten, um der Windreich AG unabhängig von Projektverkäufen einen stabilen Cash-Flow aus Einspeisevergütungen oder der Direktvermarktung des produzierten Stroms zufließen zu lassen. Allein aus der Beteiligung an Global Tech I auf dem aktuellen Stand der Beteiligung werden der Windreich AG jährlich über Euro 48 Mio. an Bruttostromerlösen als künftigem stabilen Cashflow zustehen.
Gleichzeitig ist es uns in diesem Jahr gelungen, starke Partner davon zu überzeugen, mit hohen Millionenbeträgen in die Offshore-Projekte Global Tech I, MEG 1 und Deutsche Bucht zu investieren. Industriell hoch angesehene Unternehmen wie die Daimler AG, die Swiss Power Renewables AG oder die SSN GROUP AG haben Millionen in unsere Parks, sowohl On-, wie Offshore, investiert. Zu unseren langjährigen Kunden gehören aber auch bedeutende Industriekapitäne, Spitzensportler, Inhaber mittelständischer Unternehmen, Family-Offices, sowie Bank- und Versicherungsvorstände, aber auch viele Freiberufler wie Wirtschaftsprüfer und Ärzte. Der Baubeginn des 400 MW Offshore-Parks Global Tech I ist termingerecht erfolgt, die unbedingte Zusage der TenneT zur Netzanbindung der ersten drei Nordseeparks steht und die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben sich zuletzt entscheidend verbessert. Vom planmäßigen Projektfortschritt und der damit verbundenen Wertsteigerung werden auch das Rating und damit der Kurs der Anleihe letztlich profitieren.
Zugleich wird derzeit die Struktur der Verbindlichkeiten der Windreich AG optimiert und an die geplanten Veräußerungszeitpunkte von Projektanteilen besser angepasst, was sich ebenfalls positiv auf das Rating auswirken wird. Zudem übersteigt allein schon der Wert der noch von der Windreich AG und assoziierten Gesellschaften gehaltenen Anteile an Global Tech I mit über Euro 160 Mio. den Nominalwert aller gezeichneten Anleihen erheblich. Dieser Anteil kann nun sukzessive und mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Liquidität reduziert werden. Bei einem früheren Verkauf, zum Beispiel vor dem Baubeginn oder vor endgültiger Klarheit in Sachen Netzanschluss des Windparks, wären Verkaufserlöse nur auf Basis eines geringeren Unternehmenswerts möglich gewesen.
Bei der Analyse aus Sicht eines externen Investors sollte zudem ein wichtiges Element der Risikostruktur und gleichzeitig der Corporate Governance, in dem sich die Windreich AG klar von ihren Wettbewerbern unterscheidet, noch mehr beachtet werden: Ich als Alleinaktionär des Unternehmens trage über das Eigenkapital der Windreich AG von Euro 126,5 Mio. (Stand zum 30. Juni 2012) sowie zusätzlich über persönliche Bürgschaften im dreistelligen Millionenbereich ein enormes persönliches Risiko und gebe dem Unternehmen und seinen Investoren damit zusätzliche Sicherheit. Dies ist selbst in eigentümergeführten mittelständischen Unternehmen keineswegs der Regelfall und schon gar nicht in managergeführten Konzernen, in denen die externen Kapitalgeber in der Regel das gesamte Risiko der Entscheidungen tragen.
Die Windreich AG befindet sich derzeit in einer Phase, in welcher der Marktwert durch Investitionen in die Projektpipeline substantiell gesteigert werden kann. Dieser Marktwert ist nichts anderes als die Summe aller Projektwerte und liegt bereits heute durch die mit unseren Projektinvestitionen geschaffenen stillen Reserven deutlich über 1 Mrd. Euro.
In der Nordsee, dem für CO2-freie und grundlastfähige Stromerzeugung interessantesten Meer der Welt, hat die Windreich AG einen 35 Prozent-Marktanteil und ist mit Abstand Marktführer.
In die Planung und Verwirklichung dieser Projekte wird die Windreich AG weiter konsequent investieren. Daher haben wir uns auch bewusst dagegen entschieden, opportunistisch Anleihen vom Markt zurück zu kaufen, sondern setzen alle freien Mittel konsequent für die Projekte ein, um deren Wert nachhaltig zu steigern.
Unsere Anleihezeichner werden, wie bisher auch, pünktlich ihre Zinszahlungen erhalten und zum Ende der Laufzeit selbstverständlich die vollständige Rückzahlung.
Gerade Ihnen, den Offshore-Investoren der ersten Stunde, ist unser bisheriger Projektfortschritt und unser Wettbewerbsvorsprung zu verdanken.
Leider hat das auf BB+ angepasste Rating unserem Anleihekurs in den letzten Tagen geschadet, ebenso wie die anonymen Anschuldigungen, die absolut haltlos sind und allein mit dem Ziel in die Welt gesetzt werden, die planmäßig laufende Umsetzung der Offshore-Strategie der Windreich AG in der Nordsee, und damit die Energiewende, zu verhindern.
Anonyme Anzeigen mit gleichzeitiger Information an die Presse sind mittlerweile leider ein nicht seltenes Phänomen, wenn es darum geht, Konkurrenzunternehmen in der Öffentlichkeit zu diffamieren. Das alles kann uns jedoch nicht anfechten: Überall dort, wo es um messbare Erfolge geht, nämlich bei der Errichtung der Nordsee-Windparks, die wir als Herzstück der deutschen Energiewende in der Nordsee aufbauen, sind wir stark. Diese Stärke haben wir Ihnen, liebe Investoren und Partner, zu verdanken.
Die Finanzmärkte haben meinen Entschluss, die Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Karl-Gerhard Eick nicht fortzusetzen, falsch interpretiert. Während der dreimonatigen Zusammenarbeit konnte ich nie ein hundertprozentiges Vertrauen aufbauen. Den Eindruck, dass Herr Dr. Eick eine feindliche Übernahme im Sinn hatte, bin ich nie losgeworden. Deshalb haben wir die wirklich wichtigen Investorengespräche der letzten Wochen konsequent ohne ihn geführt. Über die positiven Resultate dieser Gespräche werde ich vermutlich noch dieses Jahr berichten können.
Wir wissen, dass unsere Informationen und die in der Nordsee in diesem Jahr geschaffenen Fakten Sie überzeugen. Wir werden weiter unbeirrt unseren Weg gehen und gemeinsam Erfolg haben.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein gesundes und glückliches Neues Jahr 2013.
Mit besten Grüßen
Ihr
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Willi Balz
Vorstandsvorsitzender und alleiniger Aktionär der Windreich AG
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Soeben erschienen: BOND YEARBOOK 2012/13 -
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Windreich-Anleihen werden wieder gehandelt, Kurse fallen deutlich
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