Der Coranavirus breitet sich weltweit aus und der Dax hat fast das Tief vom Dezember 2018 von 10.400 Punkten erreicht.
Rezession in Deutschland nicht mehr zu vermeiden
Obgleich in China die wirtschaftliche Aktivität langsam wieder in Gang kommt, ist im 1. Quartal mit drama-tischen Wachstumseinbußen zu rechnen. Trotz gewaltiger geld- und fiskalpolitischer Impulse gehen die meisten Schätzungen von einem Rückgang der Jahreswachstumsrate 2020 auf 4-4,5% aus.
Angesichts der Unterbrechung der Lieferketten wird seit Wochen mit Wachstumseinbußen in Europa, insbesondere beim Exportweltmeister Deutschland, und den USA gerechnet. Neu sind nunmehr die kon-junkturellen Bremseffekte, die aus dem starken Anstieg der Zahl der Infizierten vor allem in Europa resul-tiert. Die anstehenden konjunkturellen Frühindikatoren werden kräftig nach unten zeigen. Eine Rezessi-on in Europa im ersten Halbjahr ist wohl kaum noch zu vermeiden.
Selektive antizyklische Käufe werden interessant
In allen betroffenen Ländern, selbst in Deutschland sind fiskalpolitische Programme zu erwarten, die je-doch nur langfristig Wachstumseffekte haben werden. Kurzfristig haben sie lediglich psychologische Wir-kungen. Die Aktienmärkte haben auf die weltweite Ausbreitung mit heftigen Kurseinbrüchen reagiert. Aktuell hat der DAX vom Maximum bereits 20% verloren, was als Schwelle zu einer Baisse gilt. Bei solchen Kursniveaus wird die Aktienmarktbewertung zunehmend attraktiv. Dennoch würden wir aktuell zunächst nur zu gezielten Hamsterkäufen raten. Da durch den Verkauf von Index-Futures alle Aktien nach unten gezogen werden, halten wir selektive antizyklische Käufe auf den jetzigen Kursniveaus bereits für inte-ressant. Wir haben begonnen, Aktien von soliden Unternehmen zu kaufen, die nur wenig vom Coronavi-rus betroffen werden. Hierbei handelt es sich um Aktien aus den defensiven Value-Branchen wie Versor-gern und Telekommunikationsunternehmen. Auch im Gesundheitssektor haben wir einzelne Aktien zu-gekauft.
Die Positionierung von Starcapital
Je nach Risikograd unserer Fonds haben wir durch Absicherungsmaßnahmen einen Teil der Aktienverlus-te vermieden. In unseren Multi Asset Fonds erhöhten wir unsere bereits vor der Corona-Krise hohen Bestände an US-Staatsanleihen noch weiter. Die kurzzeitige Korrektur des Goldpreises haben wir eben-falls zu einer weiteren Aufstockung unserer Edelmetallpositionen genutzt. So ist es uns in unserem de-fensiven Multi Asset-Klassiker Winbonds plus gelungen, die Performance in diesem Jahr nur leicht in den Minusbereich abrutschen zu lassen. Sobald der Höhepunkt der Zahl der Neuinfizierten in Europa über-schritten oder ein wirksames Medikament zur Verfügung steht, erwarten wir, dass die Aktienmärkte eine Konjunkturerholung im 2. Halbjahr 2020 antizipieren und in eine kräftige Aufschwungbewegung überge-hen. Die vom Coronavirus infizierte Aktienbörse wird sich wieder erholen. Der seit 2009 anhaltende Bör-senaufschwung geht in diesem Jahr noch nicht zu Ende. Die aktuell rekordniedrigen Zinsen machen die Rentenmärkte noch unattraktiver. Aktien stehen weiterhin im Fokus.
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(Grafik: © StarCapital)
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