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„Im Fokus stehen für uns immer der Markt und das Hauptprodukt Stauder Pils“

Interview mit Dr. Thomas Stauder und Axel Stauder, Privatbrauerei Jacob Stauder GmbH & Co. KG

Die in Essen ansässige Privatbrauerei Jacob Stauder GmbH & Co. KG hat eine zweite Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 10 Mio. Euro im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren erfolgreich platziert. Bei einer Laufzeit von 7 Jahren hat die Anleihe einen Kupon von 6,50% (ISIN DE000A161L08). Die Mittel sollen neben der teilweisen Refinanzierung der ersten Anleihe für Investitionen in die Marke Stauder verwendet werden. Aber auch das Eigenkapital soll durch die Thesaurierung der Gewinne gesteigert werden, wie die Geschäftsführer Dr. Thomas Stauder und Axel Stauder im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutern.

BOND MAGAZINE: Wie hat sich das Geschäftsjahr 2014 entwickelt?

Dr. Thomas Stauder: Mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2014 waren wir sehr zufrieden. Wir konnten den Umsatz um 7% steigern und alle Ergebniskennzahlen deutlich verbessern. Der Jahresüberschuss betrug ca. 400.000 Euro. Dies ist darauf zurückzuführen, dass wir den Absatz gesteigert haben und in allen Bereichen eine Preiserhöhung durchsetzen konnten. Im Jahr 2013 hatten wir stark in Markt und Marke investiert.

BOND MAGAZINE: Dann haben die Investitionen Früchte getragen?

Axel Stauder: Ja, in jedem Fall. Wir haben in allen Bereichen Preiserhöhungen durchgeführt, und dies hat nicht, wie man vielleicht meinen könnte, zu einem Volumenrückgang geführt, sondern wir konnten den Absatz sogar noch steigern.

BOND MAGAZINE: Wie hoch war die Preiserhöhung – beispielsweise für eine Kiste Bier?

Axel Stauder: Der Verkaufspreis an Endverbraucher erhöhte sich um etwa 1 Euro.

BOND MAGAZINE: Das ist eine deutliche Preiserhöhung.

Axel Stauder: Ja, das ist eine deutliche Preiserhöhung. Es gibt im Handel üblicherweise gewisse Schwellenpreise, so dass eine Preiserhöhung dann meistens um 1 Euro erfolgt. Eine solche Preiserhöhung gibt es aber nur alle paar Jahre. Bei uns war es die erste Preiserhöhung bei Flaschenbieren seit 6 Jahren.

BOND MAGAZINE: Wie hat sich Ihre Profitabilität im Zeitablauf entwickelt?

Dr. Thomas Stauder: 2013 war aufgrund der hohen Investitionen ein Ausnahmejahr. Auch im Vergleich zu 2012 konnten wir die Ergebniskennzahlen deutlich verbessern. So konnten wir die EBIT-Marge von 7% auf 12% steigern.

BOND MAGAZINE: Spüren Sie durch die positive Entwicklung der 2012 emittierten Anleihe einen Imagetransfer vom Kapitalmarkt?

Dr. Thomas Stauder: Die Anleiheemission 2012 hat uns sicher eine große Aufmerksamkeit gebracht. Heute stehen unsere normalen geschäftlichen Aktivitäten wieder im Vordergrund.

BOND MAGAZINE: Der Biermarkt in Deutschland ist kontinuierlich leicht rückläufig. Wie treten Sie dem entgegen?

Axel Stauder: Mit der Bearbeitung des Marktes und der Stärkung der Marke Stauder. Damit wird es uns gelingen, uns von der Marktentwicklung abzukoppeln und besser zu performen als der Markt –also Marktanteile zu gewinnen.

Dr. Thomas Stauder: Wir konnten neue Kunden in der Gastronomie gewinnen. Viel wichtiger für uns ist aber, dass wir den Verbraucher hier im Ruhrgebiet von Stauder überzeugen und zu treuen Käufern machen konnten. Es gibt keine andere Brauerei in der Region mit unserer Positionierung.

BOND MAGAZINE: Was unterscheidet Ihre Positionierung von der anderer Brauereien in der Region?

Dr. Thomas Stauder: Im gesamten Ruhrgebiet mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern gibt es nur noch eine andere Brauerei, die ebenso wie wir unabhängig und familiengeführt ist. Es gibt noch zwei Brauereien, die zu Konzernen gehören. Doch gerade im zentralen Ruhrgebiet, mit ca. 1,2 Millionen Einwohnern haben wir eine deutliche Alleinstellung. Wir möchten auch in den Nachbarstädten Bottrop, Galdbeck, Gelsenkirchen, Mühlheim/Ruhr und Oberhausen – um nur einige zu nennen – die Rolle der Heimatbrauerei besetzen. Denn dort gibt es keine Brauereien.

BOND MAGAZINE: Sie hatten 2012 bei der ersten Anleieheemission darüber berichtet, dass Sie mit neuen Produkten, wie der Stauder Fassbrause, großen Erfolg haben. Wie haben sich diese Produkte weiterentwickelt?

Dr. Thomas Stauder: Das hat sich gut weiterentwickelt. Wir haben nach der Fassbrause Zitrone im Folgejahr die Fassbrause Rhabarber-Apfel auf den Markt gebracht. Beide Produkte sind erfolgreich am Markt etabliert und leisten einen nennenswerten Anteil zu Absatz und Umsatz. Mit der Fassbrause konnten wir völlig neue Zielgruppen ansprechen. Die Produkterweiterung um Fassbrause war sehr sinnvoll. Fassbrause kann man auch tagsüber wunderbar trinken, wenn man noch fahren muss oder auch wenn man gar kein Bier mag.

Axel Stauder: Im letzten Jahr haben wir bei einen anderen Produkt auch sehr erfolgreich einen Relaunch durchgeführt. Wir haben bei dem Stauder Spezial – das war von der Brauart ein Exportbier, also mit weniger Hopfencharakter und etwas mehr Malz – die Rezeptur verändert und es in Stauder Ruhrtyp hell umbenannt. Die Ausstattung der Flaschen wurde natürlich auch verändert. Ruhrtyp ist übrigens ein Wortspiel aus Ruhrgebiet und Urtyp. Der Relaunch war sehr erfolgreich. Wir konnten, im Vergleich zum Vorgängerprodukt, den Absatz um das Sechsfache steigern.

BOND MAGAZINE: Sagten Sie um das Sechsfache?

Dr. Thomas Stauder: Ja! Insgesamt macht das Ruhrtyp hell nur 1,5% des Absatzes aus, aber hier sehen wir weiteres Potenzial. Und das Beispiel zeigt auch eine weitere erfolgreiche Produktmaßnahme.

BOND MAGAZINE: Und wie werden Sie die Mittel aus der jüngsten Anleiheemission verwenden – neben der teilweisen Refinanzierung der ersten Anleihe?

Dr. Thomas Stauder: In unserem Fokus stehen immer Investitionen in die Marke Stauder. Wir möchten die Marke Stauder in den nächsten Jahren weiter nach vorn bringen, mit Maßnahmen wie Kommunikation, Verkaufsförderung, Listung, aber auch über das ein oder andere Neuprodukt. Im Fokus stehen für uns immer der Markt und das Hauptprodukt Stauder Pils.

Axel Stauder: Darüber hinaus planen wir aber auch Investitionen im Bereich der Technik und Maschinen. Wir möchten aber auch die Material- und Energieeffizienz weiter steigern. Wir wollen stark im Bereich Flaschenbier wachsen. Hierfür müssen wir uns entsprechend aufstellen, wir haben stark in Gebinde, d.h. Kästen und Flaschen, investiert. Denn wir müssen, wenn wir neue Verbraucher erreichen wollen, auch die entsprechenden Gebinde zur Verfügung stellen.

BOND MAGAZINE: Sie hatten Investitionen in Maschinen angesprochen, wie finanzieren Sie diese typischerweise.

Axel Stauder: Maschinen finanzieren wir üblicherweise über Mietkauf.

BOND MAGAZINE: Aktuell sind die Eigenkapitalmärkte, beispielsweise für Neuemissionen, sehr aufnahmebereit. Ist mit Blick auf Ihre Bilanz nicht auch die Stärkung des Eigenkapitals für Sie ein Thema?

Axel Stauder: Wir sehen unsere eigentliche Stärke, wie ausgeführt, gerade darin, dass wir ein Familienunternehmen sind. Daher ist ein Börsengang für uns kein Thema.

Dr. Thomas Stauder: Die externe Zuführung von Eigenkapital ist aktuell kein Thema, intern natürlich schon. Wir werden in den nächsten Jahren alle Gewinne thesaurieren. Das ist unsere feste Absicht und auch im Gesellschaftsvertrag verankert. Das Eigenkapital muss und wird wachsen, da sind wir der gleichen Meinung. Wir haben unsere Zielgröße noch lange nicht erreicht. Aber wir wollen dies durch interne Maßnahmen erreichen.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org



Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

The Platform Group

26.06.-01.07.2024 (vorz. beendet)

8,875%

nein

Aream Solar Finance

27.05.2024-23.05.2025

8,00%

ja

reconcept

15.03.2024-14.03.2025

6,75%

ja

NEON EQUITY

06.05.-2024-31.03.2025 über NEON EQUITY, 06.05.-21.05.2024 über Börse

10,00%

nein

Elaris

Mai, Private Placement

n.bek.

nein

AustriaEnergy

25.11.2023-23.11.2024

8,00%

ja

hep solar projects

06.10.2023-02.10.2024

8,00%

ja

Leef Blattwerk

bis 09.11.2024

9,00%

nicht formal

ASG SolarInvest

27.10.2023-26.10.2024

8,00%

nicht formal

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