Die EYEMAXX Real Estate AG emittiert eine Anleihe mit einem Kupon von 8,00% p.a. und einer Laufzeit von fünfeinhalb Jahren. Die Zeichnungsfrist der Anleihe läuft vom 15. bis zum 26. September 2014. Das Emissionsvolumen beträgt bis zu 15 Mio. Euro. Gleichzeitig bietet der Immobilienentwickler den Anlegern der bestehenden 7,875%-Unternehmensanleihe 2013/2019 (ISIN DE000A1TM2T3) ein freiwilliges Umtauschangebot im Verhältnis 1:1 an. Die Mittel aus der Anleiheemission sollen vorwiegend für die Entwicklung von Pflegeheimen und Wohnimmobilien verwendet werden. Beide Bereiche sollten künftig deutlich zum Gewinnwachstum beitragen, wie EYEMAXX-CEO Dr. Michael Müller im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert.
BOND MAGAZINE: Bitte erläutern Sie die Details zur Anleiheemission.
Dr. Müller: Die neue Anleihe ist mit einem festen Zinssatz von 8,00% pro Jahr und einer Laufzeit von fünfeinhalb Jahren ausgestattet. Neben dem attraktiven Kupon bieten wir zudem als einziger Emittent im Mittelstand einen Inflationsschutz. Sollte während der Anleihelaufzeit die Inflation durchschnittlich bei über 2% pro Jahr liegen, erhalten Anleger am Ende der Laufzeit einen Rückzahlungsbetrag von bis zu 110% des Nennbetrages. Damit ist eine maximale jährliche Rendite von 9,45% möglich. Gezeichnet werden kann die neue Anleihe ab dem 15. September. Auch die Anleger unserer Anleihe 2013/2019 können sich den höheren Kupon sichern und noch bis zum 23.9. ein Umtauschangebot im Verhältnis 1:1 wahrnehmen.
BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie die Mittel aus der Anleihe verwenden?
Dr. Müller: Den Mittelzufluss von bis zu 15 Mio. Euro werden wir im Wesentlichen zur Wachstumsfinanzierung in den beiden neuen Geschäftsfeldern Pflegeheime und Wohnimmobilien einsetzen. Mit der Realisierung von zwei Wohnprojekten haben wir bereits begonnen. In Potsdam wird noch dieses Jahr der Bau einer Wohnanlage mit bis zu 100 Wohneinheiten und einer Netto-Wohnfläche von insgesamt 6.500 Quadratmetern beginnen. In Wien planen wir eine Wohnanlage mit 11.000 Quadratmetern Wohnfläche im Stadtteil Liesing. Auch für das erste Pflegeheimprojekt wird in Kürze der Startschuss erfolgen. Wir sind also unserer Strategie treu geblieben und haben zunächst eine attraktive Projektpipeline aufgebaut, um die Anleihemittel umgehend einsetzen zu können. So haben wir uns seit 2011 als verlässlicher Emittent etabliert.
BOND MAGAZINE: Wo planen Sie die Pflege- und Wohnobjekte?
Dr. Müller: Bei Wohnimmobilien konzentrieren wir uns auf Projekte mit einem jeweiligen Volumen von 15 bis 30 Mio. Euro und gehobener Ausstattung. Geografischer Fokus sind die großen Ballungszentren in Deutschland und Österreich. Unsere beiden ersten Projekte in Wien und Potsdam sind Musterbeispiele dafür. Bei einem weiteren Projekt in Düsseldorf sind wir in fortgeschrittenen Verhandlungen. Bei Pflegeheimen gehen wir in Städte ab 20.000 Einwohnern – in den Großstädten sind die Grundstückspreise zu hoch, um attraktive Projekte zu realisieren. Gebaut wird nur, wenn wir bereits einen professionellen Betreiber mit an Bord haben. Die ideale Heimgröße liegt bei 120 Betten. Für die neuen Bereiche haben wir uns auch personell verstärkt. Allein unser neuer Leiter des Deutschlandgeschäfts, Klaus Hermann, hat bereits 18 Pflegeheime realisiert. Auch in den beiden neuen Bereichen werden wir keine Großprojekte realisieren und so Klumpenrisiken vermeiden.
BOND MAGAZINE: Verkaufen Sie die Pflegeimmobilien an institutionelle Investoren und die Wohnprojekte als Eigentumswohnungen einzeln?
Dr. Müller: Pflegeheime, die einen professionellen Betreiber mit an Bord haben, sind bei institutionellen Investoren sehr beliebt und werden entsprechend stark nachgefragt. Hier ist der Verkauf an Pensionskassen, Family Offices und andere institutionelle Investoren vorgesehen. Bei Wohnimmobilien halten wir uns von Forward Sale bis Einzelverkauf alle Optionen offen. In Wien werden wir voraussichtlich die Wohneinheiten einzeln verkaufen. Für Potsdam haben wir bereits kurz nach der Veröffentlichung des Projekts erste Anfragen von institutionellen Investoren erhalten.
BOND MAGAZINE: Sie haben in Ihrer G+V auch hohe Zuschreibungen. Woran liegt das?
Dr. Müller: Die Bestandserhöhung erfolgt nach Baufortschritt. Als Projektentwickler ist dies Teil unseres Geschäftsmodells. Nach dem Verkauf erfolgt dann der Mittelzufluss. Dass wir realistisch bewerten, haben wir in den vergangenen Jahren bewiesen. Seit 2010 wurden acht Projekte verkauft und dabei immer unsere Bewertungsansätze erreicht. Auch der jüngste Mehrheitsverkauf des Fachmarktzentrums Kittsee ist zum geplanten Bewertungsansatz erfolgt.
BOND MAGAZINE: Welchen Ausblick können Sie uns auf das aktuelle Geschäftsjahr bei EYEMAXX geben?
Dr. Müller: Das laufende Jahr wird von einem erfolgreichen Spagat zwischen operativem Wachstum und dem Aufbau von zwei attraktiven neuen Geschäftsbereichen gekennzeichnet sein. Derzeit befinden sich das Fachmarktzentrum im polnischen Namslau und das Logistikzentrum, mit dem Ankermieter DB Schenker, bei Belgrad im Bau. Beide Projekte werden zu einem erneuten Gewinnwachstum beitragen. In den neuen Geschäftsfeldern haben wir uns bereits mit Branchenexperten verstärkt und eine attraktive Pipeline aufgebaut. Jetzt sichern wir uns noch die Finanzierung und geben dann richtig Gas. Beide Bereiche werden sich künftig sehr positiv auf die Gewinnentwicklung auswirken.
Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org
Tab. 1: Eckdaten EYEMAXX-Unternehmensanleihe | |
Emittent | EYEMAXX Real Estate AG |
Zeichnungsfrist | 15.09.-26.09.2014 |
Kupon | 8,00% |
Emissionsvolumen | bis zu 30 Mio. Euro, davon bis zu 15 Mio. Euro aus einem öffentlichen Angebot |
Umtauschfrist (Anleihe 13/19) | 10.09.-23.09.2014 |
WKN / ISIN | A12T37 / DE000A12T374 |
Segment | Entry Standard, Börse Frankfurt |
Unternehmensrating | BB (durch Creditreform Rating AG) |
Inflationsschutz | Rückzahlungsbetrag bis zu 110% des Nennbetrags von 1.000 Euro je Teilschuldverschreibung; das heißt Rückzahlung zzgl. eines Inflationsanpassungsbetrages von bis zu 10% des Nennbetrages |
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