Der Kabelgroßhändler Penell GmbH emittiert eine Anleihe im Volumen von 5 Mio. Euro. Die Mittel sollen vorwiegend zu Ablösung von Bankverbindlichkeiten sowie der Finanzierung des Umlaufvermögens (Kupferkabel) verwendet werden. Besichert wird die Anleihe durch die Kupferkabel. Durch eine Optimierung des Working Capital und der Nutzung von Skonti erwartet die Gesellschaft jährlich eine Ergebnisverbesserung um 750.000 Euro, wie Geschäftsführer Kurt Penell im Interview mit dem BOND MAGAZINE erläutert.
BOND MAGAZINE: In welchem Bereich ist Penell tätig?
Penell: Wir beraten, planen und ändern für unsere Kunden weltweit die Elektroversorgung beim Bau von Infrastrukturprojekten. Die Penell-Projektkompetenz erstreckt sich insbesondere auf die Bereiche Tunnel-, Tief- und Hochbau, Bergbau- und Transportlogistik, Chemie und Pharma. Während das Engineering „nur Mittel zum Zweck ist“, verdient Penell hauptsächlich sein Geld durch den Verkauf der Elektroartikel vom kleinsten Schalter bis zum dicksten Kabel. Dabei agieren wir nicht nur als „normaler Lieferant“.
BOND MAGAZINE: Was unterscheidet Sie von Mitbewerbern?
Penell Der Kunde sehnt sich den industriell ausgerichteten Handelspartner regelrecht herbei, der nicht nur den rein kommerziellen Anteil, sondern auch den darüber hinausgehenden technischen Anteil zu einem guten Stück mitbewältigen kann. Daher werden wir oft schon in der Planungsphase eines neuen Projektes eingebunden und liefern unser Know-how. Durch diese Kompetenz unterscheiden wir uns von unseren Wettbewerbern.
BOND MAGAZINE: Weshalb haben Sie sich für die Emission einer Minianleihe entschieden?
Penell: Die Anleihe ist eines von vielen möglichen Finanzierungsinstrumenten. Leider sind die Banken in ihrem Rahmen beschränkt, Kredite an Unternehmen zu vergeben. Dies ist aber nun einmal so. Deshalb mussten wir uns eine Alternative überlegen und haben uns für die Anleihe entschieden. Es ist schon etwas frustrierend, wenn Sie Aufträge ablehnen müssen, nur weil sie nicht genügend Working Capital haben. Dies soll aber keine Kritik an den Banken sein. Sie setzen nur die gesetzlichen Vorgaben nach Basel III um.
BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie die Mittel aus der Anleiheemission verwenden?
Penell: Als erstes wollen wir uns unabhängiger von den Banken machen. Etwa 2,2 Mio. Euro werden daher zur Rückführung bestehender Bankverbindlichkeit genutzt. Der Rest des Emissionsvolumens wird zur Finanzierung des Umlaufvolumens und unserer Lieferfähigkeit verwendet. Somit müssen wir zukünftig keine Aufträge mehr aus Mangel an Liquidität ablehnen und sind sogar in der Lage Skonti zu ziehen.
BOND MAGAZINE: Welche Auswirkungen hat die Nutzung von Skonti auf Ihr Ergebnis?
Penell: Allein durch die frischen Mittel sind wir in der Lage, Skonti mit einem jährlichen Volumen von rund 750.000 Euro zu ziehen.
BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie wachsen und welcher Umsatz erscheint bis 2019 realistisch?
Penell: Wir haben in den vergangenen Jahren die Anzahl der Mitarbeiter gezielt aufgestockt. Mit dieser Mannschaft sind wir in der Lage einen Umsatz von rund 35 Mio. Euro zu erwirtschaften. Dies wollen wir allerdings schon vor dem Jahr 2019 erreichen.
BOND MAGAZINE: Bitte erläutern Sie Ihre Besicherung.
Penell: Unser komplettes Lager an Kupferkabeln wird an die Anleger verpfändet. Im Extremfall könnte man dieses in kürzester Zeit liquidieren. Für Kupfer gibt es täglich einen Marktpreis, zu dem Kupfer verkauft bzw. angekauft werden kann. Aktuell hat unser Warenlager einen Wert von über 7,0 Mio. Euro. Somit ist die Anleihe zu über 100% mit dem fungiblen Asset Kupfer besichert. Zusätzlich werden wir die Zinsen für die ersten zwei Zinszahlungen aus dem Emissionserlös auf einem Treuhandkonto belassen. Es gibt am Markt viele Anleihen die über nicht direkt liquidierbare Assets besichert sind. Kupfer lässt sich relativ schnell liquidieren, im Gegensatz zu Assets in Form von z.B. Maschinen, Markenrechten oder Immobilien. Wichtig hierbei: Bei einem Schwellenwert in Höhe von 6 Mio. Euro (Kupferpreis nach der LME Börse London x Kupfergewicht Lager Penell) haben unsere Anleihegläubiger die Möglichkeit zu verwerten.
BOND MAGAZINE: Und welche Schutzrechte gibt es für die Anleiheinvestoren?
Penell Bei den Anlegerschutzrechten haben wir u. a. den Kontrollwechsel, Drittverzug, unzulässige Ausschüttungen, Thesaurierungsverpflichtung von 75%, etc. mit bedacht. Im Detail diese diese bei uns auf der Homepage www.penell-gmbh.de nachzulesen. Bei der Auswahl dieser sogenannten Covenants haben wir uns nach den aktuellen Marktverhältnissen gerichtet.
Das Interview führte Robert Cleve, www.fixed-income.org
„Unsere Anleihe ist zu über 100% mit dem fungiblen Asset Kupfer besichert“, Kurt Penell, Penell GmbH
Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen
Emittent |
Zeichnungsfrist |
Kupon |
Green Bond |
---|---|---|---|
19.11.-10.12.2024 |
8,00% |
nein |
|
08.11.-25.11.2024 über Gubor, 08.11.-27.11.2024 über Börse |
7,50%-8,50% |
nein |
|
05.11.-03.12. Zeichnung (Website), 18.11.-06.12. Zeichnung (Börse), 06.11.-02.12. Umtausch |
8,75% |
nein |
|
22.11.2024-19.11.2025, 22.11.-09.12.2024 über Börse |
8,50% |
nein |
|
28.08.2024-27.08.2025 |
10,00% |
nicht formal |
|
24.10.-07.11.2024 über Börse, 24.10.2024-20.10.2025 über WeGrow |
8,00% |
ja |
|
27.05.2024-23.05.2025 |
8,00% |
ja |
|
15.03.2024-14.03.2025 |
6,75% |
ja |
|
06.05.-2024-31.03.2025 über NEON EQUITY, 06.05.-21.05.2024 über Börse |
10,00% |
nein |
|
06.10.2023-02.10.2024 |
8,00% |
ja |
|
27.10.2023-26.10.2024 |
8,00% |
nicht formal |
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