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VEDES AG: Interview mit CEO Dr. Thomas Märtz zur Anleiheemission

VEDES emittiert eine 5-jährige Anleihe im Volumen von bis zu 20 Mio. Euro. Der Kupon beträgt 7,125%. Die Mittel aus der Anleiheemission sollen u.a. für die Refinanzierung einer im Dezember 2013 emittierten einjährigen Anleihe verwendet werden. Mit dieser wurde Anfang des Jahres die Übernahme des operativen Großhandelsgeschäfts der Hoffmann Spielwaren GmbH & Co. KG, dem bislang größten Mitbewerber, finanziert. In den kommenden Jahren möchte VEDES eine deutlich stärkere Marktdurchdringung erreichen, wie CEO Dr. Thomas Märtz im Interview mit BOND MAGAZINE erklärt.

BOND MAGAZINE:
Bitte erläutern Sie das Geschäftsmodell von VEDES.
Dr. Thomas Märtz: Vor 110 Jahren, also 1904, als Vereinigung Deutscher Spielwarenfachgeschäfte, kurz VEDES, gegründet, sind wir heute eine führende Verbundgruppe und eines der größten Fachhandelsunternehmen für Spiel, Freizeit und Familie in Europa. Unser Geschäft besteht aus den drei Bereichen Zentralregulierung, Großhandel und Dienstleistungen. VEDES bedient heute mehr als 1.050 Fachhändler mit rund 1.150 Geschäften in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Niederlande, Luxemburg, Ungarn und Belgien sowie rund 4.500 Kunden im Großhandel. Wir zeichnen uns durch erfolgreiche Markt- und Flächenkonzepte aus, die wir für unsere Kunden entwickeln und vermarkten. VEDES versteht sich als der zentrale Dienstleistungspartner im Handel mit Spielwaren und affinen Sortimenten. Dazu gehört auch, dass wir uns nicht mehr wie früher allein über den Einkauf definieren, sondern heute eine moderne Systemzentrale mit ausgeprägter Logistik- und IT-Kompetenz sind.

BOND MAGAZINE: Wie ist der Ablauf im Bereich Zentralregulierung?
Dr. Thomas Märtz: Für unsere mehr als 1.050 angeschlossenen Fachhändler regulieren wir die von ihnen bei Lieferanten getätigten Direktkäufe im Wege des bankverbürgten Delkredere. Das bedeutet, dass zunächst nach Auftragserteilung der Vertragslieferant die Waren an unser Verbundmitglied liefert. Die DZB Bank erhält als externer Zentralregulierer eine Rechnungskopie und zahlt daraufhin in erster Kondition an den Vertragslieferanten. Abschließend erfolgt eine Abrechnung zwischen der DZB Bank und dem Verbundmitglied. Im Geschäftsjahr 2013 haben wir Geschäfte im Wert von 264,8 Mio. Euro zentralreguliert und so Provisionserlöse in Höhe von 5,4 Mio. Euro erzielt. Hinzu kommen noch Werbemittelerlöse in Höhe von 5,1 Mio. Euro.

BOND MAGAZINE: Wer sind die Gesellschafter von VEDES?
Dr. Thomas Märtz: An der VEDES AG sind die VEDES Vereinigung der Spielwaren-Fachgeschäfte eG mit rund 82% und die SPIELZEUG-RING GmbH & Co. KG mit rund 17% beteiligt. Hinter diesen Beteiligungen stehen unsere mehr als 1.050 angeschlossenen Einzelhändler mit ihren rund 1.150 Geschäften. 1% der Anteile befindet sich im Streubesitz. Wir gehören also den uns angeschlossenen Einzelhändlern und unterstützen diese mit einem Bündel an Dienstleistungen. Gleichzeitig haben wir es geschafft, uns als Endkunden-Marke zu etablieren. Mit einer Markenbekanntheit von rund 58% bei Familien mit Kindern und rund 51% bei der Gesamtbevölkerung in Deutschland gehört „VEDES“ zu den bekanntesten Marken der Spielwarenbranche. Zudem wurde sie 2012 als eine „Marke des Jahrhunderts“ ausgezeichnet.

BOND MAGAZINE: Bitte erläutern Sie Details zur Übernahme von Hoffmann.
Dr. Thomas Märtz: Nach unserer Einschätzung waren wir im Spielwarengroßhandel die Nummer 2, mit etwas Abstand auf die Nummer 1 Hoffmann. Dass sich uns die Gelegenheit bot, das operative Großhandelsgeschäft von Hoffmann zu übernehmen, war eine einmalige Chance, um uns zum führenden Großhändler in Deutschland zu entwickeln. Wir haben von Hoffmann im Zuge eines Asset-Deals alle Vermögensgegenstände übernommen, im Wesentlichen auch Warenbestände. 2014 wird jetzt für die neu geschaffene Gruppe das Jahr der Integration und des Übergangs. Die Übernahme haben wir über eine im Dezember 2013 emittierte Anleihe im Volumen von 12 Mio. Euro finanziert. Jetzt bieten wir diesen Investoren an, von der einjährigen Anleihe in die neue fünfjährige Anleihe zu wechseln.

BOND MAGAZINE: Ist das Produktangebot von VEDES und Hoffmann ähnlich?
Dr. Thomas Märtz: Das VEDES-Sortiment ist vielleicht etwas umfassender, aber im Grundsatz sind die Produktangebote vergleichbar. Unterschiede gibt es vor allem bei der Bearbeitung und Gewichtung der unterschiedlichen Vertriebskanäle, wie Fachhandel, SB-Handel oder Online-Handel, sowie in der Kundenstruktur.

BOND MAGAZINE: Welche Synergien ergeben sich aus der Übernahme von Hoffmann?
Dr. Thomas Märtz: Aus diesen Unterschieden und Gemeinsamkeiten ergibt sich eine ganze Reihe strategischer Ansatzpunkte, um die neue Unternehmensgruppe noch zukunftssicherer sowie wachstums- und renditestärker aufzustellen. Durch das Zusammenlegen der Sortimente und das Bündeln der Volumina können wir vor allem Einkaufsvorteile generieren. Die insgesamt höheren Volumina eröffnen uns auch neue Perspektiven bei Eigenmarken und Exklusiv-Produkten. Insgesamt werden wir in diesem Zuge den Importanteil aus Fernost erhöhen und dadurch Margenverbesserungen erzielen. Weitere Kosteneinsparungen werden wir durch das Zusammenlegen der Logistik und der Verwaltung erzielen. Eine ganz besondere strategische Bedeutung kommt dem jetzt deutlich verbreiterten Marktzugang zu allen Vertriebskanälen zu. VEDES war bisher mit einem Anteil von 87% sehr stark auf den Fachhandel ausgerichtet. Das wollen wir innerhalb der nächsten zwei Jahre etwas breiter diversifizieren und künftig im SB-Handel rund 20% und mit dem Online-Handel über 10% unserer Umsätze erzielen. Die Hoffmann-Übernahme hilft uns dabei sehr, weil die zusätzlichen rund 4.500 Großhandelskunden bereits recht breit über die Vertriebskanäle gestreut sind.

BOND MAGAZINE: Welche außerordentlichen Aufwendungen werden Sie 2014 aus der Übernahme haben?
Dr. Thomas Märtz: Das Jahr 2014 wird für uns ein Übergangsjahr. Wir haben in diesem Jahr noch eine doppelte Logistik an zwei Standorten, die wir nach dem Weihnachtsgeschäft 2014 in Lotte bündeln werden. Auch in der Verwaltung fahren wir aktuell noch zweigleisig, was Spielraum für Optimierungen bietet. 2014 werden zudem die Integrationskosten zum Tragen kommen. Sie sind auch ein Grund für unsere Anleiheemission. Wir sind in den ersten Monaten 2014 bereits recht gut vorangekommen und haben beispielsweise fast alle Kundenverträge aus dem Hoffmann-Großhandel erfolgreich neu verhandelt.

BOND MAGAZINE:
Im Großhandel haben Sie 2013 rund 52 Mio. Euro umgesetzt, Hoffmann lag dem Vernehmen nach bei über 80 Mio. Euro. Innerhalb von zwei Jahren wollen Sie im Großhandel 125 Mio. Euro pro Jahr umsetzen. Wie ist der Rückgang zu erklären?
Dr. Thomas Märtz: Wir wollen wachsen. Von einem Rückgang kann nicht die Rede sein. Richtig ist aber, dass wir von Hoffmann die Assets übernommen haben. Wir haben eben nicht ein ganzes Unternehmen mit seinen Kundenverträgen, Umsätzen und Erträgen oder Verlusten sowie Verbindlichkeiten erworben. Deshalb müssen wir alle Kundenverträge neu verhandeln und abschließen. Aber wir werden nur solche Umsätze tätigen, mit denen wir auch eine Rendite erzielen können. Umsätze nur um des Wachstums Willen wird es mit uns nicht geben. Deshalb kann man den alten Umsatz von Hoffmann – wo auch immer er gelegen haben mag – nicht als Maßstab nehmen. Wir starten mit einem Konzernumsatz von 63 Mio. Euro in 2013. Im ersten Quartal 2014 konnten wir den Umsatz mehr als verdoppeln von 16,3 Mio. Euro auf 35,6 Mio. Euro – dank der Akquisition, aber auch dank des guten Bestandsgeschäfts. Das ist die Richtung, in die wir uns entwickeln wollen.

BOND MAGAZINE: Bitte erläutern Sie Ihre Onlinestrategie.
Dr. Thomas Märtz: Unsere Onlinestrategie in der VEDES AG ist eine B2B-Strategie. Das heißt, wir schaffen für unsere Einzelhändler das optimale Umfeld für deren erfolgreiches Onlinegeschäft. Die wichtigsten Felder, die wir hier umfassend abdecken, sind die Logistik, die IT, die Prozesskompetenz und vor allem das wohl umfassendste Sortiment der Branche. Unsere Händler erhalten durch uns beispielsweise Logistikleistungen, wie sie nur wenige im Internet bieten können. Wir haben einen eigenen Online-Shop der VEDES AG, in dem unsere Einzelhandelspartner eingebunden sind – er ist gewissermaßen eine Plattform für unsere Einzelhändler. Shopgestaltung, Sortimentsbildung und Content erfolgen durch die VEDES Zentrale. Der Online-Umsatz wird direkt vom Händler generiert. Das Fullfillment inkl. Zahlungsabwicklung übernimmt ein Dienstleistungspartner. Darüber hinaus zählen zahlreiche Onlinehändler zum Kundenkreis der VEDES, d.h. ein nicht unerheblicher Umsatzanteil wird im VEDES-Großhandel durch die Belieferung von Onlineanbietern realisiert.

BOND MAGAZINE: Wo sehen Sie VEDES in fünf Jahren?
Dr. Thomas Märtz: Wir wollen die VEDES-Gruppe als führenden Spielwaren-Großhändler und die führende europäische Verbundgruppe mit stabilen Wachstumsraten bei Umsatz und Ertrag weiterentwickeln. Strategisches Ziel ist es, über die Vertriebskanäle Fachhandel, SB-Handel und Online eine stabile Diversifikation zu erreichen. Unsere Marke soll weiterhin ein fester Bestandteil in Familien sein und für gemeinsames Spiel, Spaß und Freude stehen. Wir sind heute bereits in acht Ländern präsent, mir mehr als 1.050 angeschlossenen Fachhändlern und weiteren rund 4.500 Großhandelskunden. Bis in fünf Jahren wollen wir hier eine deutlich stärkere Durchdringung erreichen: in Form von Marktanteilen in den Ländern und in Wertschöpfung pro Kunde.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org


Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

The Platform Group

26.06.-01.07.2024 (vorz. beendet)

8,875%

nein

Aream Solar Finance

27.05.2024-23.05.2025

8,00%

ja

reconcept

15.03.2024-14.03.2025

6,75%

ja

NEON EQUITY

06.05.-2024-31.03.2025 über NEON EQUITY, 06.05.-21.05.2024 über Börse

10,00%

nein

Elaris

Mai, Private Placement

n.bek.

nein

AustriaEnergy

25.11.2023-23.11.2024

8,00%

ja

hep solar projects

06.10.2023-02.10.2024

8,00%

ja

Leef Blattwerk

bis 09.11.2024

9,00%

nicht formal

ASG SolarInvest

27.10.2023-26.10.2024

8,00%

nicht formal

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