Die Volkswagen Financial Services haben erstmals chinesische Autokredite verbrieft und an Investoren verkauft. So wurde heute die Verbriefungstransaktion Driver China One mit einem Volumen von rund 800 Millionen Renminbi (RMB), etwa 96 Millionen Euro, platziert. Die Transaktion ist Bestandteil des ABS-Pilotprogramms, das unter Aufsicht der China Banking Regulatory Commission und der People’s Bank of China erstmals Autobanken, die vollständig in ausländischem Besitz sind, den Zugang zum lokalen ABS-Markt gewährt. Im Bieterverfahren wurde die Tranche A zu einem festen Zins von 4,80% platziert, die Tranche B zu 8,08%. Das Orderbuch war zum Platzierungspreis in der Tranche A 1,2-fach und in der Tranche B 1,5-fach überzeichnet. Für den Volkswagen Konzern ist China mit rund 3,3 Millionen verkauften Kraftfahrzeugen in 2013 der größte Absatzmarkt. Die Volkswagen Finance China Co., Ltd., eine einhundertprozentige Tochter der Volkswagen Financial Services AG, finanzierte davon im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 228.000 Fahrzeuge.
„Hinsichtlich des Fahrzeugabsatzes sind wir sehr erfolgreich in China. Für das Jahr 2014 peilen wir erneut ein zweistelliges Wachstum in China an und wollen erstmals mehr als 3,5 Mio. Fahrzeuge an Kunden ausliefern. Unsere Finanzdienstleistungen unterstützen die Konzernmarken dabei, neue Kunden zu gewinnen und langfristig zu binden“, sagt Dr. Jörg Mull, Vize Präsident Finanz der Volkswagen Group China.
„China ist ein bedeutender Markt für den Volkswagen Konzern. Nicht allein in Bezug auf die Fahrzeuge, sondern auch im Bereich der Finanzdienstleistungen“, erklärt Frank Fiedler, CFO der Volkswagen Financial Services AG, und erläutert weiter: „Wir sind in den vergangenen Jahren in China stark gewachsen und arbeiten mit rund 1.747 Autohändlern zusammen. Allein 2013 haben wir die Zahl der Finanzierungsverträge um 52% gesteigert.“
„Mit der Transaktion Driver China One haben wir unser bewährtes ABS-Programm um einen neuen Währungsraum erweitert und somit für unser stark wachsendes chinesisches Geschäft eine neue Refinanzierungsquelle erschlossen“, sagt Fiedler.
Folgende Tranchen wurden platziert:
699 Mio. RMB Anleihen Tranche A,
Lokales Rating: [AAA]/[AAA]/[AA+] (CCXI/Lianhe/China Rating)
Internationales Rating: [AA(sf)]/[Aa3(sf)] (Fitch/Moody`s)
44 Mio. RMB Anleihen Tranche B,
Lokales Rating: [A+]/[A+]/[A] (CCXI/Lianhe/China Rating)
Internationales Rating: [A-(sf)]/[Baa2(sf))] (Fitch/Moody`s)
China ist das elfte Land, in dem die Volkswagen Finanzdienstleister mit ABS-Transaktionen aktiv sind. Im Rahmen der Transaktion wurde ein diversifizierter Pool von Forderungen aus rund 14.000 Finanzierungsverträgen vermarktet. Etwa 99,8% davon aus Neuwagenfinanzierungen. Der durchschnittlich finanzierte Wert pro Fahrzeug beträgt etwa 58.400 Renminbi, rund 7.000 Euro. Die Verbriefungstransaktion verfügt neben lokalen Ratingnoten ebenso über internationale Ratings sowie über das Gütesiegel „Certified by TSI – deutscher Verbriefungsstandard“ der True Sale International GmbH.
Auto-ABS sind für den Geschäftsbereich Volkswagen Finanzdienstleistungen der Volkswagen AG ein wichtiges Refinanzierungsinstrument. Das refinanzierte Volumen betrug per 31.12.2013 rund 16 Mrd. Euro, dies entspricht etwa 14% der Bilanzsumme.
Die Vermarktung erfolgte durch den Lead Underwriter China International Capital Corporation (CICC). Als Financial Advisor agierte HSBC.
Die Volkswagen Finanzdienstleistungen umfassen die weltweiten Finanzdienstleistungs-aktivitäten des Volkswagen Konzerns – mit Ausnahme der Marken Scania und Porsche sowie der Porsche Holding Salzburg. Die wesentlichen Geschäftsfelder umfassen dabei die Händler- und Kundenfinanzierung, das Leasing, das Bank- und Versicherungsgeschäft, das Flottenmanagementgeschäft sowie Mobilitätsangebote. Weltweit sind bei Volkswagen Finanzdienstleistungen 10.945 Mitarbeiter beschäftigt – davon 5.389 allein in Deutschland (Stand: 31.12.2013). Der Geschäftsbericht 2013 der Volkswagen Aktiengesellschaft wies für Volkswagen Finanzdienstleistungen eine Bilanzsumme von rund 115,1 Milliarden Euro, ein operatives Ergebnis von 1,6 Milliarden Euro und einen Bestand von rund 10,7 Millionen Verträgen aus.
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