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„Wir haben bereits jetzt ein Finanzierungsvolumen vergeben, wie im gesamten letzten Jahr“, Andreas Schölzel, Deutsche Bildung AG

Die Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG hat den Emissionspreis ihrer Anleihe 2017/27 auf 98% reduziert. Die Tranche hat ein Volumen von 8 Mio. Euro, einen Kupon von 4,00% (ISIN DE000A2E4PH3) und eine Laufzeit bis 13.07.2027. Damit beträgt die Rendite 4,45%. Im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert Andreas Schölzel, Vorstand der Deutsche Bildung AG, die Hintergründe sowie die aktuelle Entwicklung im Bereich der Studienfinanzierung.

BOND MAGAZINE: Wie hat sich die finanzielle Situation von Studenten durch die Corona-Pandemie und die Inflation verändert?

Schölzel: Die Corona-Pandemie war für uns alle eine schwierige Zeit, auch für Studierende. Präsenzunterrichte waren nicht mehr möglich. Wir haben häufig Auslandsaufenthalte finanziert, die auch nicht möglich waren, weil die Grenzen geschlossen waren. Auch der Arbeitsmarkt für Studierende hat sich verändert, klassische Nebenjobs in der Gastronomie sind weggebrochen. Dies hat die finanzielle Situation von Studierenden erschwert. Etwas relativiert wurde dies dadurch, dass der Präsenzunterricht weggefallen ist und viele Studierende in der Zeit wieder bei den Eltern gewohnt haben. Insgesamt war die finanzielle Situation für viele Studierende aber herausfordernd. Aber auch der Austausch zwischen den Studierenden war nur sehr eingeschränkt möglich. Der Alltag von Studierenden hat sich in den letzten Monaten wieder weitgehend normalisiert, es gibt aber nicht in allen Bereichen wieder Präsenzunterricht.

Zu Nebenjobs von Studierenden gibt es einige Studien. Viele Studierende haben ihren Nebenjob während der Pandemie verloren. Die Situation hat sich wieder gebessert, aber noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht. Laut einer aktuellen Studie gingen 2017 rund 70% der Studierenden einem Nebenjob nach, 2019 waren es 63% und während Corona noch 53%. Nebenjobs waren also auch schon vor der Pandemie schon rückläufig, vermutlich weil das Studium immer „verschulter“ wird. Studierende haben wohl weniger Zeit für Nebenjobs. Der finanzielle Bedarf ist aber nicht zurückgegangen. Die Lebenshaltungskosten sind in den letzten Monaten enorm gestiegen. Studierende mit niedrigem Einkommen sind davon besonders stark betroffen. Das Bafög wurde erhöht, aber das frisst die Inflation wieder auf.

BOND MAGAZINE: Sie haben kürzlich kommuniziert, dass der Ausgabepreis Ihrer Anleihe auf 98% reduziert wurde. Was ist der Hintergrund?

Schölzel: Wir orientieren uns damit an der aktuellen Marktentwicklung und dem gestiegenen Zinsniveau. Im Dezember 2021 haben wir rund 3 Mio. Euro der Anleihe zum Preis von 105% platziert. Das entsprach einer Rendite von 3%.

2021 haben wir uns entschieden, die Anleihe 2017/27 aufzustocken, da länger laufende, 10-jährige Anleihen, nicht so stark im Fokus von Investoren sind. Wir haben die Anleihe von 10 Mio. Euro auf 18 Mio. Euro aufgestockt. Aktuell haben wir ca. 13 Mio. Euro platziert. Zudem möchten wir eine gewisse Liquidität in der Anleihe haben. Das sprach auch für eine Aufstockung der Anleihe und gegen eine neue Anleihe. Den Ausgabepreis haben wir auf 98% gesenkt, um der Zinsentwicklung gerecht zu werden. Dies entspricht einer Rendite von 4,45%.

BOND MAGAZINE: Welche Eckdaten hat die Anleihe?

Schölzel: Die Anleihe hat einen Kupon von 4,00% und eine Laufzeit bis 2027. Die Stückelung beträgt 1.000 Euro. Die Mindestzeichnung beträgt 8.000 Euro, über die Börse kann man aber bereits ab nominal 1.000 Euro handeln.

BOND MAGAZINE: Und wie ist Ihre aktuelle Geschäftsentwicklung?

Schölzel: Wir haben bereits jetzt ein Finanzierungsvolumen vergeben, wie im gesamten letzten Jahr. Das starke Wachstum hat mehrere Gründe: Wir haben während der Pandemie investiert, den Bewerbungsprozess voll digitalisiert. Wir haben die Finanzierungsverträge optimiert und verschlankt. Wir haben das Pricing verbessert, so dass wir in der Lage sind, auch höhere Summen zu finanzieren. Kürzlich haben wir einen Vertrag über 45.000 Euro abgeschlossen, das ist der bislang größte Einzelvertrag. 2019 betrug das Finanzierungsvolumen im Durchschnitt 7.500 Euro. Aktuell beträgt liegt das Durchschnittsvolumen, nach der Vertragsanpassung, bei 12.000 Euro.

BOND MAGAZINE: Bei den neuen Verträgen wurde bei der Rückzahlung auch ein Cap eingeführt.

Schölzel: Ja, das ist richtig. Der Cap ist individuell. Studierende, die eine Finanzierung benötigen, haben damit eine höhere Sicherheit. Der Cap richtet sich nach den Vertragsdetails, wie z.B. nach der Laufzeit.

BOND MAGAZINE: Wie läuft die Rückzahlung der Studienfinanzierung bei Ihnen?

Schölzel: Im Gegensatz zu einem klassischen Kredit, der Zinsen und Tilgung beinhaltet, ist die Rückzahlung bei uns einkommensabhängig. Die Studierenden zahlen einen gewissen Prozentsatz ihres künftigen Einkommens für eine bestimmte Zeit an uns zurück, das heißt, die Einkommens- und Lebenssituation der Absolventen wird berücksichtigt. Der Einkommensanteil wird bei Vertragsabschluss festgelegt, die Laufzeit auch. Das künftige Gehalt ist natürlich noch nicht genau bekannt, aktuelle Gehaltsstrukturen natürlich schon. Durch die einkommensabhängige Rückzahlung profitieren wir von Gehaltssteigerungen und unser Geschäftsmodell ist vor Inflation geschützt. Damit können wir auch wieder mehr Finanzierungen vergeben.

BOND MAGAZINE: Durch den Cap sind die Verträge attraktiver geworden.

Schölzel: Ja, das ist eine sehr wichtige Änderung.

BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie weiter wachsen?

Schölzel: Das Skills and Education Programm bieten wir jetzt auch international an. Wir haben mit dem European Investment Fund (EIF) einen Vertrag geschlossen. Wir haben vom EIF eine Garantie für Finanzierungen bekommen. Wenn Studierende bei der Rückzahlung ausfallen, zahlt der EIF unter bestimmten Bedingungen einen Teil zurück. Im ersten Schritt möchten wir Finanzierungen an ausländische Studierende vergeben, die in Deutschland studieren. Dies haben wir bislang noch nicht angeboten.

Beim „Azubi Afrika“-Programm arbeiten wir mit Getinnotized zusammen. Getinnotized bildet in Ghana, Kenia, Senegal und Ruanda in den Bereichen Data Engineering, Cybersecurity, DevOps / Testing Automation aus, und wir sind der Finanzierungspartner. In diesem Jahr finanzieren wir rund 600 junge Menschen in diesem Programm.

BOND MAGAZINE: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org
Foto: Andreas Schölzel © Deutsche Bildung AG



 

Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

The Platform Group

26.06.-01.07.2024 (vorz. beendet)

8,875%

nein

Aream Solar Finance

27.05.2024-23.05.2025

8,00%

ja

reconcept

15.03.2024-14.03.2025

6,75%

ja

NEON EQUITY

06.05.-2024-31.03.2025 über NEON EQUITY, 06.05.-21.05.2024 über Börse

10,00%

nein

Elaris

Mai, Private Placement

n.bek.

nein

AustriaEnergy

25.11.2023-23.11.2024

8,00%

ja

hep solar projects

06.10.2023-02.10.2024

8,00%

ja

Leef Blattwerk

bis 09.11.2024

9,00%

nicht formal

ASG SolarInvest

27.10.2023-26.10.2024

8,00%

nicht formal

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