Die NEON EQUITY AG begibt eine fünfjährige Unternehmensanleihe im Volumen von bis zu 25 Mio. Euro und einem Kupon von 10,00% p.a. Die Anleihe kann bis zum 21.05.2024 über die Börse Frankfurt und bis zum 31.03.2025 vorbehaltlich einer vorzeitigen Beendigung des Angebots bei NEON EQUITY (https://neon-equity.com) gezeichnet werden.
NEON EQUITY ist ein Impact Investor, der sich bei Unternehmen engagiert, deren Geschäftsmodell nicht nur wirtschaftlich attraktiv ist, sondern das auch positive Effekte auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft hat, wie Vorstand Thomas Olek im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert. Die Gesellschaft unterstützt die Beteiligungen auch dabei, ihr weiteres Wachstum zu finanzieren, indem man sie bei Wachstums- und Kapitalmarktfragen berät und dafür das eigene Experten- und Investorennetzwerk einbringt. Durch Beratungsleistungen kann NEON EQUITY auch Liquiditätszuflüsse als Basis für die Zinszahlungen generieren.
BOND MAGAZINE: In welchen Bereichen ist die NEON EQUITY AG tätig?
Olek: Wir sind Impact Investor. Wir engagieren uns also bei Unternehmen, deren Geschäftsmodell nicht nur wirtschaftlich attraktiv ist, sondern das auch positive Effekte auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft hat. Wir beteiligen uns also in Unternehmen, die dazu beitragen, die Welt besser zu machen. Wir unterstützen solche Unternehmen auch dabei, ihr weiteres Wachstum zu finanzieren, indem wir sie in Wachstums- und Kapitalmarktfragen beraten und dafür unser Experten- und Investorennetzwerk einbringen. So begleiten wir zum Beispiel IPOs und andere Transaktionen. Dabei greifen wir auf unsere eigene umfangreiche Erfahrung aus der Praxis zurück. Geld verdienen wir durch die positive Werteentwicklung unseres Portfolios und durch unsere Beratungsleistung. Mit diesen zwei Standbeinen von NEON EQUITY und der Kombination aus Wertsteigerungen und liquiditätssteigernden Gewinnen fühlen wir uns sehr wohl.
BOND MAGAZINE: An welchen Unternehmen ist NEON EQUITY aktuell beteiligt?
Olek: Derzeit sind für uns Unternehmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität, Gesundheit, Ernährung und Infrastruktur besonders attraktiv. Zum Jahresende 2023 hatten die Finanzanlagen – die wir als unsere Beteiligungen bilanzieren – bereits einen Wert von 255 Mio. Euro. Beteiligt sind wir an fünf Unternehmen, dem Green-Asset-Manager publity, dem Elektroautoanbieter ELARIS, dem Fitnessunternehmen EasyMotionSkin Tec und der More Impact AG, die über wertvolles Know-how bei der Tokenisierung von Wertpapieren verfügt. Wir planen den weiteren Ausbau unseres Portfolios – unter anderem wollen wir dafür die Mittel aus der Anleiheemission einsetzen. Dabei wollen wir uns aber nicht starr auf einzelne Branchen festlegen, sondern sind offen für jegliche Unternehmen, sofern sie unsere Kriterien erfüllen und vor allem den geschilderten positiven Beitrag zu Umwelt, Wirtschaft oder Gesellschaft leisten.
BOND MAGAZINE: Sie begeben eine Anleihe mit einem Volumen von bis zu 25 Mio. Euro und einen Kupon von 10,00% p.a. Wie sind die Eckdaten der Anleihe?
Olek: Die Anleihe ist ganz einfach strukturiert: 10,00% fixe jährliche Zinsen bei einer fünfjährigen Laufzeit bis Mai 2029. Am 23. Mai 2029 wird die Anleihe dann zum Nennbetrag, also zu 100% zurückgezahlt. Die Anleihe ist aufgeteilt in Schuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von 1.000 Euro, Anleger können also ab 1.000 Euro unseren Bond zeichnen – oder natürlich auch ein Vielfaches davon. Eine Aufstockung der Anleihe auf 125 Mio. Euro ist möglich.
BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie die Mittel aus der Anleiheemission verwenden?
Olek: Wir wollen in den Ausbau unseres Portfolios investieren. Einerseits, indem wir uns an weiteren Unternehmen beteiligen, die in unseren Impact Investment-Fokus passen. Damit wollen wir weitere Ertragspotenziale für NEON EQUITY heben und unser Portfolio zudem noch breiter diversifizieren. Andererseits wollen wir gegebenenfalls Wachstumsprojekte in unseren bestehenden Beteiligungen finanzieren. Damit wollen wir deren Marktposition zusätzlich stärken und natürlich eine positive Werteentwicklung fördern.
BOND MAGAZINE: Die Mehrzahl Ihrer Beteiligungsunternehmen wird wohl noch keine Gewinne/Dividenden ausschütten. Wie wollen Sie die Zahlung von Zins und Tilgung sicherstellen?
Olek: Hier kommen uns die geschilderten beiden Standbeine zugute. Denn durch Beratungsleistungen können wir natürlich auch Liquiditätszuflüsse als Basis für die Zinszahlungen generieren. Außerdem sind auch Exits von Beteiligungen Teil unserer Strategie, allerdings verfolgen wir hier einen mittelfristigen Zeithorizont. Zugute kommt uns hierbei, dass die perspektivische Kapitalmarktfähigkeit von Beteiligungsunternehmen für uns ein wichtiges Kriterium bei einem Investment ist. Wir unterstützen unsere Beteiligungen aktiv bei ihren Kapitalmarktplänen – die Folge ist eine erhöhte Fungibilität unserer Beteilungen.
BOND MAGAZINE: Wie hoch ist Ihr Eigenkapital und wie sind die Beteiligungen bewertet?
Olek: Wir verfügen zum 31. Dezember 2023 über ein Eigenkapital von 264,8 Mio. Euro. Bei einer Bilanzsumme von 289,8 Mio. Euro entspricht dies einer Eigenkapitalquote von 91,4%. Unsere Beteiligungen sind in der Bilanz zum Jahresultimo 2023 in den Finanzanlagen erfasst, die einen Wert von 255,2 Mio. Euro haben. Der bilanzielle Wert unserer Beteiligungen liegt also insgesamt sogar ein gutes Stück unter unserem Eigenkapital. Das ist eine Relation, mit der wir uns wohlfühlen und die aus meiner Sicht einen guten Puffer gegen Marktunwägbarkeiten und deren Auswirkungen auf Wertansätze bietet.
BOND MAGAZINE: E-Mobility ist einer Ihrer Kern-Investmentbereiche. Der Bereich e-Mobility bleibt weit hinter den Erwartungen zurück, vermutlich auch, weil die Politik keine klaren Signale sendet. Ist es jetzt an der Zeit günstig einzusteigen oder gibt es noch zu hohe Risiken?
Olek: Bei Wachstumsmärkten gibt es auch im generellen Aufwärtstrend immer wieder Schwankungen. So ist das auch aktuell aus meiner Sicht bei der Elektromobilität. Einzelne News und temporäre Schwankungen sollten aber nicht den Blick auf den großen Trend verstellen. Nicht nur ich bin davon überzeugt, dass der Elektromobilität die Zukunft gehört. Stolpersteine auf diesem Weg sind die immer noch hohen Preise für E-Autos und einige Modelle, die den Bedarf der Nutzer nicht wirklich treffen. Unser Beteiligungsunternehmen ELARIS beispielsweise hat sich aber gerade auf die Fahnen geschrieben, Elektromobilität bezahlbar und bedarfsgerecht zu machen. Dafür werden Fahrzeuge aus chinesischen Manufakturen auf den europäischen Bedarf angepasst – wozu ELARIS eigene Entwicklungen beisteuert. Das Unternehmen hat erst kürzlich eine Vervielfachung der Umsätze im laufenden Geschäftsjahr angekündigt, was mich in meiner Meinung bestätigt. Unsere Beteiligung an ELARIS beläuft sich übrigens auf rund 5%, die Börsenbewertung des Unternehmens lag Anfang Mai bei über 400 Mio. Euro.
BOND MAGAZINE: Sie halten eine Beteiligung von rund 55% an der publity AG. Der bilanzielle Ansatz der Beteiligung scheint über dem aktuellen Börsenwert zu liegen. Ist das ein Risiko, dass Wertberichtigungen drohen?
Olek: Die Wertansätze zum 31. Dezember 2023 wurden von den unabhängigen Wirtschaftsprüfern so bestätigt. Aber natürlich treten im Jahresverlauf bei börsennotierten Unternehmen immer mal wieder Kursschwankungen auf. Bei publity waren diese in den vergangenen Monaten recht deutlich, die Notierung hat vor allem unter der schwierigen Lage des Tochterunternehmens PREOS gelitten. Während publity als Green Asset Manager aus unserer Sicht in einem langfristig aussichtsreichen Markt gut positioniert ist, leidet PREOS als Immobilieninvestor unter der herausfordernden Lage am Immobilienmarkt. Die Entwicklung wird man beobachten müssen. Dass NEON EQUITY und ich persönlich von den langfristig positiven Perspektiven von publity überzeugt sind, spiegelt sich an den umfangreichen Directors Dealings, soll heißen Aktienkäufen, wider, die ich in den vergangenen Quartalen vorgenommen habe. Ich möchte generell aber auch noch einmal drauf verweisen, dass alle unsere Beteiligungen insgesamt niedriger bewertet sind als unser Eigenkapital. Das dürfte aus der Sicht eines Anleihegläubigers besonders relevant sein.
BOND MAGAZINE: Viele Investoren haben mit publity kein Geld verdient, Sie selbst haben am Kapitalmarkt auch nicht nur Freunde. Welche Investoren stehen bei der Anleiheemission in Ihrem Fokus?
Olek: Ich habe gar nicht den Anspruch, nur Freunde zu haben. Es gibt zahlreiche Investoren, die mit publity Geld verdient haben, es gibt – da haben Sie recht – auch viele, deren Anlage sich nicht gut entwickelt hat. Das sind vor allem jene, die unter der jüngsten Abschwung-Phase des Kurses gelitten haben. Dazu gehöre sehr prominent ich selbst, der ich für viele Millionen Euro in den vergangenen Quartalen in die Kursschwäche hinein publity-Aktien gekauft habe. Ich persönlich bin auch weiterhin überzeugt von dem Unternehmen. Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen: Wir wollen mündige Investoren ansprechen, die einen Investment-Case wie NEON EQUITY genau prüfen und bei denen dann aus unserer Bilanz, unserem Geschäftsmodell, unserem Portfolio und dem Fokus auf Impact Investing eine Zeichnung unserer Anleihe resultiert. Unser Credo ist „sinnvoll investieren“. Das gilt für unsere Investments in Beteiligungen und wir suchen Investoren, deren Maxime das auch mit Blick auf unsere Anleihe ist. Denn wir wollen mit unserem Bond einen Kupon von 10,00% mit der Möglichkeit kombinieren, Geschäftsmodelle zu fördern und zu finanzieren, die für Umwelt, Wirtschaft und den sozialen Bereich einen Unterschied machen.
BOND MAGAZINE: Das Firmengeflecht aus NEON EQUITY, publity etc. ist ziemlich komplex und nicht immer einfach zu verstehen. Fürchten Sie nicht, dass mögliche Investoren davon verunsichert werden?
Olek: Unser Ziel ist es ja gerade, unsere Portfoliobasis schnell weiter zu verbreitern. Deshalb sind wir in jüngerer Zeit beispielsweise Beteiligungen an EasyMotionSkin Tec und ELARIS eingegangen und wollen auf diesem Weg zügig weiter gehen. Indem viele Beteiligungen börsennotiert sind, und dies auch unser erklärtes Ziel ist, schaffen wir ja vor allem Transparenz. Wir wollen explizit, dass Investoren ein hohes Maß an Informationen auch über die einzelnen Beteiligungen erhalten und sich damit selbst ein detailliertes Bild machen können. NEON EQUITY soll gerade nicht die ungeliebte Blackbox sein, die manch andere Beteiligungsgesellschaft ist. Für Verunsicherung besteht somit kein Grund.
BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie die Anleihe am Laufzeitende zurückzahlen?
Olek: Wir sind ein profitables Unternehmen, das im vergangenen Geschäftsjahr den Gewinn um 61,6% auf 19,4 Mio. Euro gesteigert hat. Das sehe ich als signifikanten Baustein. Für die ordnungsgemäße Rückzahlung der Anleihe am Laufzeitende ist aber aus unserer Sicht am wichtigsten, dass wir darüber hinaus Liquidität generieren – indem wir Beratungshonorare vereinnahmen und vor allem indem wir über Beteilungen verfügen, die fungibel sind. Die strikte Kapitalmarktorientierung in unserem Portfolio erlaubt es uns, Exits und damit Mittelzuflüsse relativ schnell und standardisiert zu realisieren.
Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org
Foto: Thomas Olek © NEON EQUITY AG
Eckdaten der NEON EQUITY-Anleihe 2024/29
Emittent | NEON EQUITY AG |
Kupon | 10,00% p.a. |
Zeichnungsfrist | 06.05.2024-31.03.2025 über NEON EQUITY, 06.05.-21.05.2024 über Börse Frankfurt |
Valuta | 23.05.2024 |
Laufzeit | 23.05.2029 |
Emissionsvolumen | bis zu 25 Mio. Euro |
Stückelung | 1.000 Euro |
Rating | kein Rating |
ISIN / WKN | DE000A383C76 / A383C7 |
Listing | Open Market |
Internet | https://neon-equity.com/ |