Der FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. hat am Montag (28.10.) die Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr 2024 veröffentlicht. Aufgrund einer Satzungsänderung auf der Mitgliederversammlung 2023 beginnt das Geschäftsjahr der Knappen fortan am 1. Juli eines Kalenderjahres und endet am 30. Juni des Folgejahres. Die vorgestellten Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis 30. Juni 2024, die Vorjahresangaben umfassen hingegen die Zeitspanne vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023. Demnach sind beide Perioden nur eingeschränkt vergleichbar.
„Eine saisonale Betrachtung haben wir intern schon immer vorgenommen – sportliche Performanz und finanzielles Ergebnis beziehen sich so auch auf den identischen Zeitraum, daher ergibt die Umstellung absolut Sinn. Wir schaffen damit nicht nur mehr Transparenz, sondern ermöglichen zukünftig auch eine verbesserte Vergleichbarkeit und Analyse unserer Ergebnisse“, erklärt Christina Rühl-Hamers, Mitglied des Vorstands und zuständig für Finanzen, die neue Betrachtung des Geschäftsjahres.
Der Blick auf die Zahlen zeigt: Die Umsatzerlöse lagen im Rumpfgeschäftsjahr bei 74,3 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2023: 168,3 Millionen Euro). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den verkürzten Berichtszeitraum zurückzuführen, außerdem beinhaltet das Geschäftsjahr 2023 eine Rückrunde in der Bundesliga. Die Gesamtverbindlichkeiten konnten von 168,1 Millionen Euro auf 162,7 Millionen Euro gesenkt werden. Außerdem ist es gelungen, die Nettofinanzverbindlichkeiten von 128,5 Millionen Euro auf 114,7 Millionen Euro zu reduzieren.
Im Ergebnis steht ein nahezu ausgeglichenes Konzernergebnis mit einem Fehlbetrag in Höhe von 0,6 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2023: Konzernjahresüberschuss von 6,9 Millionen Euro). „Das Halbjahr war von mehreren Effekten geprägt, unter anderem den Umstrukturierungen im Sport, ohne die das Ergebnis positiv ausgefallen wäre. Dazu ist die Rückrunde häufig etwas umsatzschwächer als die Hinserie, die stark vom Sommertransferfenster und Saisonstart beeinflusst ist.“
Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag hat sich entsprechend geringfügig von 103,3 Millionen Euro auf 104,0 Millionen Euro erhöht. „Das negative Eigenkapital ist weiterhin eines unserer Fokusthemen. Diese Herausforderung haben wir im Blick“, betont Rühl-Hamers. „Auf Basis der aktuellen Planungen gehen wir davon aus, die vorgeschriebene Verbesserung des Eigenkapitals im Kalenderjahr 2024 zu erreichen.“
Den Blick nach vorne gerichtet, bleibt es das Ziel, ein Budget entsprechend den sportlichen Zielen zur Verfügung zu stellen und die finanzielle Stabilität des Vereins auszubauen. Schalke 04 hat seit dem Abstieg in der Saison 2020/2021 und den Corona-Jahren entsprechend erhebliche Anstrengungen unternommen, dazu zählen umfassende strukturelle Veränderungen in der Geschäftsstelle. „Wir stehen in einem harten Wettbewerb, in dem wir uns gegen zahlreiche Konkurrenten behaupten müssen. Damit uns das gelingt, müssen wir regelmäßig neben den Kosten auch unsere Strukturen und Prozesse optimieren. In den vergangenen vier Jahren konnten wir uns so aufstellen, dass die Strukturen den aktuellen Herausforderungen, ligaunabhängig, angepasst sind – das war nach dem Abstieg 2021 nicht so“, sagt die Vorständin. „Heute sind auf der Geschäftsstelle knapp über 200 Mitarbeitende beschäftigt, mehr als 50 weniger als vor der Pandemie. Es sind wirksame Synergien entstanden. Durch die Reduzierung von Schnittstellen können wir effektiver zusammenarbeiten, um die anstehenden Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Zudem ist es gelungen, die laufenden Kosten im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie um rund 10 Millionen Euro zu senken. Das sind wesentliche Eckpfeiler für finanzielle Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit. Ein Dank gilt unseren Mitarbeitenden, die jeden Tag mit voller Energie für Schalke arbeiten.“
Das mittelfristige Ziel der Knappen bleibt die Rückkehr in die Bundesliga. Nicht zuletzt für die Einnahmen aus der TV-Geldverteilung hätte das enorme Effekte. In der Spielzeit 2020/2021 lagen die Einnahmen bei rund 77 Millionen Euro, in der Saison 2023/2024 lediglich bei rund 22 Millionen Euro – Tendenz weiter sinkend. „Die Einnahmen aus der TV-Rechtevermarktung sind ein fundamentaler Bestandteil unserer Planungen. Leider wird die Wertschöpfung der fanstarken Vereine für den deutschen Profifußball im aktuellen Verteilungssystem kaum berücksichtigt, das muss sich aus unserer Perspektive dringend ändern“, unterstreicht die 48-Jährige.
Mit den rund 190.000 Mitgliedern und Millionen Anhängern trage Königsblau in hohem Maße zur Attraktivität der Liga bei – und auch zu den Abonnements der Fernsehpartner, erklärt Rühl-Hamers weiter. Die Quoten der TV-Übertragungen verdeutlichten das, „auch die Zuschauer vor dem Fernseher möchten diese hochemotionalen und stimmungsvollen Begegnungen sehen, dafür schalten sie ein“. Die Heimspiele in der VELTINS-Arena verfolgen im Schnitt 61.300 Fans – das bedeutete ligaübergreifend Platz drei in der Saison 2023/2024. Europaweit lag der S04 im UEFA-Ranking auf dem 14. Platz bei der absoluten Zahl der Zuschauer, als einziger Zweitligist in den Top 16.
Der Bericht für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis 30. Juni 2024 ist ab sofort auf schalke04.de abrufbar.
Alle Informationen zur Fördergenossenschaft des FC Schalke 04 sind hier zu finden:
https://eqs-cockpit.com/cgi-bin/fncls.ssp?fn=redirect&url=dfe708aa42b95cb1faaa72165784086f&application_id=2017317&site_id=news_data&application_name=news
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Foto: © FC Schalke 04
FC Schalke 04 veröffentlicht Zahlen für den Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2024
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