Auf den Tag genau ein Jahr nach seinem Amtsantritt als CEO sieht Dr. Sebastian Hirsch den Turnaround bei der GRENKE AG geschafft. Auf seinem „CEO Update“ vor Analysten und Investoren betonte Hirsch heute, dass die Corona-Delle überwunden und der Zinsschock jetzt vollständig eingepreist sei. Die zu Beginn dieses Jahres angestoßene Digitalisierungsoffensive komme planmäßig voran. Mit der erfolgreichen Platzierung des ersten grünen Benchmark-Bonds sei der Zugang zum Kapitalmarkt wieder uneingeschränkt möglich. Hirschs persönliches Fazit nach einem Jahr: „Die Neuausrichtung war erfolgreich.“
Die Jahre seit Ausbruch der Corona-Pandemie seien bei GRENKE geprägt gewesen von extremen direkten und indirekten Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine, Engpässen in den Lieferketten, stark steigenden Inflationsraten, Zinsanstieg in Rekordtempo, Konjunkturabkühlung in vielen Teilen der Welt und jüngst geopolitischen Risiken aufgrund der dramatischen Ereignisse im Nahen Osten. „Wir haben als Team im Vorstand und mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese Krisen nicht nur gemeistert, sondern in dieser Zeit auch unsere Organisation und unsere Prozesse deutlich verbessert“, betont Hirsch: „Jetzt sind wir sehr gut aufgestellt, um am Wachstum des Leasingmarktes zu profitieren, insbesondere für Small-Ticket-Investitionen, wo wir unsere internationale Marktführerschaft weiter ausbauen wollen.“
Auch vor dem Hintergrund dieser Perspektive wird GRENKE heute bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den regulatorisch erforderlichen Antrag auf Genehmigung eines Aktienrückkaufprogramms einreichen. Hirsch hält den Zeitpunkt für günstig: „Trotz der positiven Kursentwicklung der vergangenen Wochen liegt die aktuelle Marktkapitalisierung von GRENKE immer noch deutlich unter dem Buchwert. Im Interesse unserer Aktionärinnen und Aktionäre sehen wir in dem Rückkaufprogramm deshalb eine sinnvolle Investitionsentscheidung. Unser operativer Liquiditätsspielraum wird dadurch nicht beeinträchtigt.“
„The Past.The Present.The Future“ war das Motto des heutigen virtuellen CEO-Updates, mit dem Hirsch sein erstes Jahr als CEO der GRENKE AG, das er zunächst interimistisch und dann am 16. Februar 2023 auf Bestellung des Aufsichtsrats endgültig übernommen hatte, Revue passieren ließ. Nach der Rückschau folgte der Blick in die Zukunft. „Wir wollen unseren strategischen Fahrplan fortsetzen und unser Wachstum ausbauen“, betonte Hirsch. „Deshalb haben wir uns ehrgeizige Ziele für 2024 und darüber hinaus gesetzt. Ein wichtiger Meilenstein, den wir im nächsten Jahr erreichen wollen, ist ein Leasing-Neugeschäft von 3 Milliarden Euro. Das wäre eine historische Zahl in der GRENKE Geschichte, denn es wäre das höchste Neugeschäftsvolumen aller Zeiten.“
Auch die hohe Rentabilität bleibe ein wichtiges Element der Equity Story von GRENKE. Für das Jahr 2024 erwartet Hirsch mit einer DB2-Marge von rund 17 Prozent eine stabile Entwicklung. Der Konzerngewinn soll auf 95 bis 115 Millionen Euro steigen und für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand einen Gewinn in der oberen Hälfte der Guidance von 84 bis 90 Millionen Euro. Trotz aller Erfolge gab sich Hirsch auf dem CEO-Update demütig: „Es bleibt noch viel zu tun.“
So soll GRENKE weltweiter Vorreiter für ein digitales Leasingerlebnis werden, betonte Hirsch. „Meine Vision ist, dass Leasing zum Katalysator für kleine Investitionen wird. Denn damit beschleunigen wir Innovationen und die dringend nötige ökologische Transformation im Mittelstand.“ GRENKE habe eine eigene Offensive zur konsequenten Digitalisierung der internen Prozesse und der Schnittstellen mit den rund 30.000 Fachhandelspartnern im Februar dieses Jahres gestartet. Fortschritte vermeldete Hirsch auch bei der Übernahme der Franchise-Partner. Bis auf fünf Gesellschaften sei der Prozess abgeschlossen. Aufgrund der Entwicklung der ökonomischen Rahmenbedingungen sei der Beschluss zum Ausstieg aus dem türkischen Markt entschieden worden. Insgesamt liege ein starker Fokus auf Effizienz, die neben der Digitalisierung auch durch das erwartete Wachstum der Zinserträge kontinuierlich gesteigert werde.
Quelle der nach der Corona-Zäsur wieder stärker zu verbuchenden Zinserträge sei das starke Neugeschäft. Aber auch hier liege das Augenmerk auf Profitabilität mit soliden Margen. In den ersten neun Monaten konnte GRENKE ein zweistelliges Plus von 12 Prozent im Leasing-Neugeschäft erzielen. Insbesondere Green-Economy-Objekte, darunter vor allem E-Bikes, werden stark nachgefragt. Jeder fünfte Vertrag war ein E-Bike. Insgesamt machten grüne Technologien im 3. Quartal bereits 23 Prozent des Leasing-Neugeschäfts gemessen an der Anzahl Neuverträge aus.
Seine internationale Expansion treibe GRENKE mit – auf die jeweiligen Märkte – maßgeschneiderten Strategien voran. Je nach Reifegrad und Marktdurchdringung liege der Fokus eher auf Erschließung, Marktanteilsgewinnung und Händlergewinnung (zum Beispiel in Kanada, Australien und den USA) oder auf Kundenbindung und Profitabilität (beispielsweise in Deutschland, Frankreich und Italien).
Auch die Refinanzierungsstrategie von GRENKE ist laut Hirsch so breit aufgestellt wie noch nie. So verfügt GRENKE über einen gesunden und effizienten Mix aus Fremdkapitalinstrumenten wie Anleihen, Einlagen und ABS sowie Eigenkapitalkomponenten, der genügend Flexibilität bietet, um die Liquidität zu steuern. Im September 2023 hat das Unternehmen nicht nur die erste grüne Anleihe platziert, sondern ist damit auch erstmals in die Benchmark-Klasse aufgestiegen, die Champions League der Fremdfinanzierung. Hirsch: „Auf diese Doppelpremiere bin ich besonders stolz. Damit haben wir den Zugang zum Kapitalmarkt, den wir auch brauchen, um unsere Wachstumsziele für die nächste Dekade zu finanzieren.“
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Foto: © GRENKE
GRENKE CEO Dr. Sebastian Hirsch nach einem Jahr im Amt: Neuausrichtung erfolgreich
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