Die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) hat das erste Halbjahr 2022 hinsichtlich der Geschäftsentwicklung wie erwartet abgeschlossen. Der Umsatz sank infolge niedrigerer Installationen auf 2,1 Mrd. Euro (H1/2021: 2,7 Mrd. Euro). Die Gesamtleistung, die auch Bestandsveränderungen umfasst, verringerte sich um 4,5 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro (H1/2021: 2,3 Mrd. Euro). Die rückläufige Entwicklung wurde im zweiten Quartal vor allem durch geringe Installationen außerhalb Europas und Lateinamerikas beeinflusst. Zudem waren die indirekten Auswirkungen der Pandemie und des Ukrainekrieges durch die Verwerfungen an den Energie-, Rohstoff- und Logistikmärkten weiterhin deutlich spürbar. In diesem Umfeld belief sich das EBITDA auf minus 173,3 Mio. EUR (H1/2021: 68,4 Mio. EUR). Dies entspricht einer EBITDA-Marge von minus 8,1 Prozent (H1/2021: 2,5 Prozent). Bereinigt um die Kosten für die Neuausrichtung der Produktion lagen das EBITDA bei minus 143,7 Millionen EUR und die EBITDA-Marge bei minus 6,8 Prozent.
Operative Entwicklung
Die Nordex Group erhöhte im Segment Projekte (ohne Service) in den ersten sechs Monaten 2022 ihren Auftragseingang um 7,9 Prozent auf 3,0 GW (H1/2021: 2,8 GW); dies entspricht einem wertmäßigen Neuauftragsvolumen von 2.357 Mio. EUR nach 1.962 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Vom Auftragseingang (in MW) entfielen 70 Prozent auf Europa, 23 Prozent auf Lateinamerika und 7 Prozent auf Nordamerika. Zum Ende des ersten Halbjahres erhöhte sich der Auftragsbestand der Nordex Group deutlich um 26 Prozent auf insgesamt EUR 9,7 Mrd. (H1/2021: EUR 7,7 Mrd.), der sich auf 6,7 Mrd. EUR (H1/2021: 4,8 Mrd. EUR) im Segment Projekte und 3,1 Mrd. EUR (H1/2021: 2,9 Mrd. EUR) im Segment Service verteilt.
Im ersten Halbjahr 2022 sank die Produktion in der Turbinenmontage um 5,5 Prozent von 3.105 MW im Vorjahreshalbjahr auf nunmehr 2.935 MW. Die Anzahl der produzierten Rotorblätter erhöhte sich auf 2.162 Stück (H1/2021: 2.028), davon stellte das Unternehmen 573 Stück (H1/2021: 819) selbst her und beschaffte von externen Lieferanten 1.589 Rotorblätter (H1/2021: 1.209).
In den ersten sechs Monaten 2022 hat die Nordex Group 416 Windenergieanlagen in 16 Ländern mit einer Gesamtleistung von 1,9 GW errichtet (H1/2021: 775 Windenergieanlagen in 21 Ländern mit einer Gesamtleistung von 3,0 GW). Die Installationen im aktuellen Berichtszeitraum (in MW) entfielen zu 75 Prozent auf Europa, zu 19 Prozent auf Lateinamerika und zu 6 Prozent auf Nordamerika. Die Reduzierung wirkte sich deutlich auf die Umsatzerlöse im Segment Projekte aus, die sich von 2.484 Mio. EUR in den ersten sechs Monaten auf EUR 1.902 Mio. verringerten. Im Segment Service stieg der Umsatz im ersten Halbjahr leicht um 4,4 Prozent auf 226,3 Mio. EUR an (H1/2021: 216,8 Mio. EUR).
Finanzkennzahlen im Überblick
Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2021 um 8,0 Prozent und lag bei rund 4,4 Mrd. EUR. Die Eigenkapitalquote belief sich zum 30. Juni 2022 auf 17,9 Prozent (31. Dezember 2021: 25,9 Prozent). Diese Entwicklung ist auf die gestiegene Bilanzsumme und den Konzernverlust zurückzuführen. Unter Einbeziehung der Kapitalerhöhung aus dem Juli hätte sich pro forma eine Eigenkapitalquote von 22,7 Prozent ergeben. Der Konzern verfügte zum Berichtszeitpunkt über flüssige Mittel von 653 Mio. EUR (31. Dezember 2021: 784 Mio. EUR). Die auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote betrug minus 10,8 Prozent (31. Dezember 2021: minus 10,2 Prozent).
Die Nordex Group bestätigt ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr, einen Konzernumsatz von 5,2 bis 5,7 Mrd. EUR und eine EBITDA-Marge von minus vier bis null Prozent zu erzielen. Die Investitionen werden bei rund EUR 180 Mio. und die auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote bei unter minus 7 Prozent erwartet. Ferner bestätigt die Nordex Group ihr strategisches Mittelfristziel, eine EBITDA Marge von 8 Prozent zu erreichen.
Kapitalerhöhungen erfolgreich durchgeführt; Refinanzierung der Unternehmensanleihe vorzeitig gesichert
Die Nordex Group hat erfolgreich zwei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage durchgeführt und einen Bruttoerlös von insgesamt rund 351 Mio. EUR erzielt: 139 Mio. EUR bei einer Kapitalerhöhung im Juni unter Bezugsrechtsausschluss im Rahmen einer Privatplatzierung an die Ankeraktionärin sowie eine weitere Kapitalerhöhung im Juli über 212 Mio. EUR mit Bezugsrecht. Parallel dazu hat die Nordex Group im Juli ein Darlehen von der Ankeraktionärin über EUR 286 Mio. erhalten, das die im Februar 2023 auslaufende Anleihe über 275 Mio. EUR ersetzen wird. Die beiden im Juli umgesetzten Finanztranskationen sind noch nicht in den Halbjahreszahlen 2022 berücksichtigt.
„Die Marktentwicklung ist unverändert anspruchsvoll und insofern hat sich unsere Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal wie erwartet gezeigt. In diesem Umfeld ist es uns dennoch gelungen, unsere Kapitalstruktur deutlich zu stärken. Wir sehen weiterhin eine starke Auftragslage und verfügen über ein wettbewerbsfähiges Produktportfolio. Daher sind wir zuversichtlich, dass wir mittelfristig von den guten Wachstumsaussichten unserer Industrie profitieren werden.“, sagt José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nordex Group.
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Foto: © Nordex Group
Nordex Group: Umsatz rückläufig, EBITDA negativ
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