Seit dem 30.11.2009 haben Euro und britisches Pfund gegenüber dem US-Dollar um 10 bzw. 9% nachgelassen.
Die Euro-Schwäche im Vergleich zum Dollar ist vor allem durch die Sorgen um die Zukunft der Eurozone bedingt, während man sich händeringend bemüht, einen Staatsbankrott in Griechenland abzuwenden.
Griechenland und einige andere EWU-Mitglieder (z. B. Portugal und Spanien) werden drastische Sparmaßnahmen umsetzen müssen, die das Wachstum im Euroraum belasten werden.
Zudem könnte dies den zinspolitischen Spielraum der EZB einschränken, falls Konjunkturtrends in den EU-Kernländern eine Anhebung des Leitzinses indizieren.
Innerhalb der G4-Staaten (USA, UK, Eurozone und Japan) wird wahrscheinlich die Federal Reserve als Erste die Leitzinsen erhöhen. Erfahrungsgemäß wird die Fed damit aber solange warten, bis der US-Arbeitsmarkt sich eindeutig erholt hat.
Aus Erfahrung wissen wir auch, dass die (erwarteten) divergierenden Trends bei den Kurzfristzinsen häufig wichtige Einflussfaktoren für die Entwicklung an den Devisenmärkten sind.
Was Griechenland betrifft, geht ING IM davon aus, dass die EU alles in ihrer Macht Stehende tun wird, um den Staatsbankrott eines Mitgliedstaats abzuwenden.
Während die USA und die Eurozone sich (allmählich) wieder einer Normalisierung ihrer Geldpolitik annähern, bleibt die Bank of England bei ihrer extrem lockeren Geldpolitik, obwohl Großbritanniens Haushaltssituation sogar noch schlechter ist als die der USA.
Die Parlamentswahlen in Großbritannien und Nordirland müssen spätestens am 3.6.2010 stattfinden und könnten zu einer Minderheitsregierung unter Premier Gordon Brown führen. Ein Wahlausgang ohne klare Mehrheitsverhältnisse könnte indes das Pfund belasten.
Momentan stoßen die Anleger Euro en masse ab. Das könnte kurzfristig zu einer Kurskorrektur führen. Längerfristig könnte der US-Dollar indes weiter gegenüber dem Euro zulegen. Insofern gibt ING IM dem Dollar und dem Euro gegenüber dem Pfund Sterling den Vorzug.
Fixed Income: Gewichtung von High Yield und EMD HC erhöht
Der aktuelle Marktfokus auf das Länderrisiko belastet vor allem eine Reihe länderübergreifender Spreads im Staatsanleihenuniversum (Griechenland, Portugal, Spanien und Irland).
Außerhalb des Euroraums machen uns vor allem britische Staatsanleihen Sorgen. Innerhalb der G4 ist Großbritannien das einzige Land, in dem die Anleiherenditen die Werte von 2009 klar übersteigen.
Hinzu kommt, dass der Aufschwung in Großbritannien von allem G4-Regionen am zögerlichsten verläuft und Parlamentswahlen anstehen. Insofern sind die Aussichten für die öffentlichen Finanzen hier (von allen G4-Staaten) am trübsten.
Überdies entfällt – im Gegensatz zu anderen G4-Staaten – auf das Bankensystem ein unverhältnismäßig hoher Anteil an der britischen Volkswirtschaft.
Trotz dieser länderspezifischen Sorgen ist die politische Ungewissheit nach Einschätzung von ING IM kurzfristig gesunken. Die Kernländer der EU werden alles daransetzen, die Pleite eines ihrer Mitgliedstaaten zu verhindern. Die Federal Reserve hat jetzt zudem ihre Pläne für eine Abkehr von ihrer unkonventionellen Fiskal- und Zinspolitik konkretisiert.
Entsprechend hat ING IM die Bonitätsverteilung zu einer leichten Übergewichtung von Hochzinsanleihen (verbesserter relativer Wert, Erzeugung kräftiger Cashflows) und von auf Hartwährung lautenden Schwellenländer-Anleihen (EMD HC, emerging markets hard currency) erhöht.
Anleger meiden Euro und Pfund / Gewichtung von High Yield und EMD HC erhöht
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