Im jüngsten Kommentar von Christel Rendu de Lint, Head of Global & Absolute Return Fixed Income von Union Bancaire Privée, gibt sie einen Ausblick auf die Entwicklung der Anleihemärkte vor dem Hintergrund des aktuellen Zinsumfeldes.
Die UBP-Fixed-Income-Expertin sagt dazu: „Obwohl ein Inflationsschock relativ unwahrscheinlich ist, verfolgt die Fed einen pragmatischen Ansatz zur Straffung der Geldpolitik und wird die Leitzinsen in diesem Jahr voraussichtlich einmal im Quartal erhöhen. Diese Verschärfung wird jedoch noch nicht vollständig von den Anleihemärkten berücksichtigt, die in den vergangenen Jahren bei der Erhöhung von Zinsen stets langsam gewesen sind. Dies sollte dazu führen, dass Anleger hinsichtlich der Duration ihrer Anleihe-Portfolios vorsichtig bleiben.
Diese Bedingungen sind förderlich für ein aktives Anleihemanagement, mit dem absolute Renditen erzielt werden sollen, z.B. Renditen, die nicht durch Referenzindizes eingeschränkt werden. Der aktive Ansatz ist besonders wichtig, da die Anleger, die überwiegend in Euro investiert sind, immer noch wenig Spielraum für künftige Zinserhöhungen haben.
Der erste Schritt besteht darin, einen dynamischen Ansatz für die Duration und das Kreditrisiko umzusetzen. Ziel ist es, das Engagement in steigenden Anleiherenditen zu reduzieren und dieses Exposure zwischen den Märkten durch eine globale Diversifizierung der Duration abzubauen. In Bezug auf die Kreditallokation bietet die RASD-Strategie (Risk-adjusted Spread Duration) den notwendigen Spielraum, um die Sensitivität eines Portfolios bei sich ändernden Marktbedingungen anzupassen.
Die Fähigkeit, relative Wertchancen zu erkennen und zu nutzen, ermöglicht es aktiven Managern auch, das Risiko- / Ertrags- und Liquiditätsprofil ihrer Portfolios zu optimieren. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist der Einsatz von Derivat-Strategien, die derzeit einen höheren Carry und Roll-Down als traditionelle Investment-Grade-Anleihen, sowohl in Euro als auch in US-Dollar, bieten.
Schließlich hängt die Stärke eines Anleihe-Portfolios unweigerlich von der sorgfältigen Auswahl einzelner Anleihen und Segmente ab. Unter diesem Gesichtspunkt stellt die Investition in High-Yield-Papiere, global und über CDS, eine Wertschöpfungsquelle dar. CDS sind preiswerter als traditionelle Anleihen, haben eine geringere Duration und höhere Liquidität. In ähnlicher Weise sind nachrangige Bankschuldtitel eine Anlageklasse, die hervorsticht und sich aufgrund ihrer hervorragenden Fundamentaldaten auszeichnet. Die Kapitalquoten der Banken in den USA und in Europa sind mit fast 12% immer noch solide. Gleichzeitig wird der Sektor profitabler, nachdem die Banken ihre Rechtskosten größtenteils beglichen haben und mehr Profit aus Kundenkrediten ziehen.“
http://www.fixed-income.org/
(Foto: Christel Rendu de Lint © Union Bancaire Privée)
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