YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Anleger ziehen Bonds Emerging Markets-Aktien vor

ING IM Marketexpress

In diesem Jahr haben Anleger weltweit ihr Engagement an Aktienfonds reduziert und investieren stärker in Rentenfonds. Dieser Trend zeichnet sich auch an den Emerging Markets ab: anhaltendes Interesse an EMD-Produkten und zunehmende Kapitalabflüsse von den EM-Aktienmärkten. Natürlich werden die Fixed-Income-Segmente von ganz anderen Faktoren beeinflusst als die Aktiensegmente. So sind die hohen Spreads von Emerging Market Debt für renditeorientierte Investoren attraktiv. Dividendenrenditen von rund 3% bei EM-Aktien reichen dagegen nicht, um ausländische Investoren zu überzeugen.

Underperformance von Schwellenländeraktien

Obwohl EM-Aktien seit Anfang Juni 7% abwarfen, hält die seit fast zwei Jahren beobachtete Underperformance gegenüber. Aktien von entwickelten Märkten an. Anhaltende Sorgen um die Risiken im Finanzsystem und das Wachstum in China sind nach unserer Einschätzung die Hauptgründe für das vergleichsweise schlechte Abschneiden. Hinzu kommen Faktoren wie die jüngste Stagnation der Welthandelsdynamik, das wachsende Risiko höherer Lebensmittelpreise und eine weniger marktfreundliche Politik in mehreren großen EM-Volkswirtschaften. Eine Übergewichtung unserer Position in EM-Aktien kommt für uns erst in Frage, wenn die Konjunktur in China und der EM-Aktienmarkt sich wieder belebt haben.

Maßvolle Konjunkturförderung in China

Im April intensivierte Peking die im letzten Oktober begonnenen Konjunkturmaßnahmen. Mit einer unerwartet starken Kreditzunahme und einer Verdopplung der Zuwachsraten von Infrastrukturinvestitionen auf 18 % bei Sachanlagen zeigte sich die beschleunigte geldpolitische Lockerung bereits an den Juni-Daten. Aus Erfahrung wissen wir, dass die politischen Instanzen in China schnell und effektiv reagieren, wenn es um eine Intensivierung der Investitionstätigkeit geht. So sind wir auch diesmal zuversichtlich, dass die Binnennachfrage die Talsohle bereits hinter sich hat und in den nächsten Monaten und Quartalen wieder steigen wird.

Wie steht es um die Stärke des Aufschwungs?

Die konjunkturelle Erholung in China hat wahrscheinlich schon begonnen. Ein wenig Sorge macht uns indes die Stärke des Aufschwungs. Ein ähnlich offensives Konjunkturprogramm wie in 2008/09 ist wohl kaum möglich, da das Bankensystem und die Finanzen der Kommunen derartige Kapitaleinschüsse nicht verkraften würden. Auch eine mögliche Überhitzung im Immobiliensektor sowie mehrere Großunfälle im Transportsektor in den letzten Jahren begrenzen den geldpolitischen Spielraum.

Notleidende Engagements chinesischer Banken

Finanzierung ist das größte Problem. Notleidende Engagements und ein rückläufiges Einlagengeschäft belasten die chinesischen Banken. Den Privatbanken, die wegen der weniger günstigen Konjunktur und der schlechten Gewinnentwicklung bei Unternehmen eher risikoavers sind, bleibt wenig Spielraum zur Ausweitung ihres Kreditbestands. Da die Finanzprobleme der Kommunen anhalten, muss das Geld für neue Infrastrukturprojekte von den staatlichen Entwicklungsbanken und der Emissionstätigkeit im Unternehmenssektor kommen.

China: Wachstumsmotor der Schwellenländer

Chinas Konjunkturprobleme sowie steigende Risiken im Finanzsektor sind die Hauptgründe für das enttäuschende Abschneiden von EM-Aktien in den letzten paar Jahren.
China ist der wichtigste Wachstumsmotor der Schwellenländer. In den kommenden Quartalen dürften die verstärkten Konjunkturanstrengungen Chinas die Wachstumsentwicklung in den EM beleben. Doch begrenzter Spielraum für weitere Zuwächse in China und die trüben Aussichten im Welthandel dämpfen den Ausblick für die Schwellenländer.

Welthandel lässt weiter nach

Auch die Ausfuhrländer Asiens geraten in den Sog der EWU-Krise: Im Juli fiel die Zuwachsrate für chinesische Exporte nach Europa um 16%. Auch die Nachfrage in der übrigen Welt ist rückläufig (siehe Grafik). Die Binnennachfrage Chinas dürfte sich in den kommenden Monaten im Zuge verstärkter Infrastrukturinvestitionen indes erholen. Die Aussichten für eine Nachfrageerholung in Europa hängen jedoch wesentlich von den nächsten Schritten der EZB ab. Daher verfolgen die Finanzmärkte gebannter als je zuvor die Verlautbarungen aus Frankfurt. Die Nachfrage in Europa wird sich jedoch kaum erholen, solange die Zinsen auf spanische und italienische Anleihen nicht nachhaltig gesenkt werden können. In den kommenden Monaten rechnen wir mit einer Stabilisierung des Welthandels, gestützt von etwas besseren globalen PMI-Daten und der Aussicht auf höhere Sachanlageinvestitionen in China.

Lebensmittelpreisrisiko meldet sich zurück

Es besteht zwar ein akutes Lebensmittelpreisrisiko, das den Aktienmarkt belasten könnte, doch fürs Erste scheint dieses Risiko beherrschbar zu sein. Durch die schwache Wachstumsdynamik in den Schwellenländern ist der Inflationsdruck in letzter Zeit deutlich gesunken. Damit ist die Ausgangsbasis für die Inflationsentwicklung günstiger als noch in 2010. In H2 2010 hatten steigende Lebensmittelpreise die EM-Aktienmärkte stark belastet. Für einige Schwellenländer bedeuten die steigenden Lebensmittelpreise, dass sich der Spielraum für weitere Zinssenkungen verringert. Das ist insbesondere in Indien und Mexiko der Fall. Doch noch ist die aktuelle Lage kaum mit 2010 vergleichbar, als die höheren Lebensmittelpreise die Zinsen in den Schwellenländern nach oben trieben. Derzeit sinken die Renditen auf EM-Anleihen infolge der trüben Wachstumsaussichten und trotz der höheren Lebensmittelpreise.

Zielabweichungen in einigen Schwellenländern

Die besten Beispiele für die Wachstums dämpfende Wirkung wirtschaftspolitischer Zielabweichungen sind Brasilien und Indien. So hat die brasilianische Regierung die Unabhängigkeit der Zentralbank stark beschnitten; die Zinsen wurden aggressiv gesenkt. Steigende Einkommen bei der Landbevölkerung ohne gleichzeitige Liberalisierung der Lebensmittelmärkte treiben in Indien die Inflation an. Insgesamt bedroht interventionistische Politik das Investitionsklima und damit das Wachstum.
--------------------------------------------------------
Veranstaltungshinweis:
Unternehmer-Workshop „Unternehmensanleihen - Finanzierungsalternative für den Mittelstand“
am 19.09. in Frankfurt
www.bond-conference.com
--------------------------------------------------------

 

Investment

Investoren schätzen aktienähnliche Renditechancen mit Risikoabfederung in unsicheren Märkten

Die Investment­manager von Alken Fund erwarten im Umfeld sinkender Zinsen und einem stabilen bis leicht positiven Aktien­markt ein günstiges Umfeld…
Weiterlesen
Investment

Unternehmensanleihen haben sich insgesamt weiterhin positiv entwickelt, insbesondere im High-Yield-Bereich

Anleger konnten in den ver­gan­genen 18 Monaten mit fest­ver­zins­lichen Wert­papieren solide Gesamt­renditen erzielen. Denn trotz der anhal­tenden…
Weiterlesen
Investment

Positive Aussichten für Zinsanlagen, Euro-IG-Unternehmensanleihen favorisiert

„Hätte uns jemand vor fünf Jahren gesagt, dass uns eine globale Pandemie bevorsteht, eine Immobilien­krise in China, die Lieferketten stark gestört…
Weiterlesen
Investment

von Vasileios Gkionakis, Senior Economist and Strategist bei Aviva Investors

Anfang dieses Monats entließ Bundes­kanzler Olaf Scholz Finanz­minister Christian Lindner, womit die FDP faktisch aus der Ampel­koalition ausschied.…
Weiterlesen
Investment

von Massimo Spadotto, Head of Credit Strategies bei Eurizon

Stabile Inflation, sinkende Zinsen und moderates Wachstum sind eine gute Mischung für die Finanzmärkte. In den letzten Monaten hat sich die Inflation…
Weiterlesen
Investment
„Wir dachten zunächst, dass die Wahl von Donald Trump einen Schock für Schwellen­länder­anleihen auslösen würde. Aber das ist nicht der Fall,“ sagt…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior-Stratege, Crédit Mutuel Asset Management

Die US-Präsident­schafts­wahlen sind vorbei und das Ergebnis steht fest: Donald Trump ist zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden.…
Weiterlesen
Investment
Nach einer vorüber­gehenden Flaute befinden sich Wandel­anleihen wieder im Aufwind, sagt Arnaud Brillois, Portfolio­manager/ Analyst bei Lazard Asset…
Weiterlesen
Investment

von Rick Romano, Head of Global Real Estate Securities bei PGIM Real Estate

Die US-Notenbank hat sich anderen Zentral­banken angeschlossen und einen geldpolitischen Lockerungs­zyklus eingeleitet. Real Estate Investment Trusts…
Weiterlesen
Investment

von Christian Rom, Lead Portfolio Manager DNB Fund Renewable Energy bei DNB Asset Management

Mit dem Sieg von Donald Trump und der wahr­schein­lichen repub­lika­nischen Kontrolle von Senat und Repräsen­tanten­haus stehen für den Sektor…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!