Nachdem die Konjunktur die Talsohle durchschritten hat, erwartet ING Investment Management (ING IM) ein gutes Jahr für Emerging Market Debt Hard Currency. Eine üppige Liquiditätsversorgung sowie attraktive Bewertungen steuern ebenfalls positive Impulse bei.
Dazu Rob Drijkoningen, Leiter Global Emerging Markets ING IM: „Wir bleiben bis auf weiteres optimistisch, was diese Asset-Klasse angeht. Alle vier Faktoren im Rahmen unserer Top-down-Bewertung sind derzeit positiv. Die Wirtschaftsmeldungen deuten darauf hin, dass die Konjunktur jetzt die Talsohle durchschritten hat. Das ist vor allem der großzügigen Liquiditätsversorgung durch die EZB zu verdanken. Es steht zu hoffen, dass die ins System gepumpte Liquidität schließlich auch die Realwirtschaft erreicht. Noch deutet allerdings nichts darauf hin.
Die langfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LTRO) der EZB schaffen weiterhin günstige Refinanzierungsbedingungen für Banken. Indirekt hat das auch zu einer Senkung der Spreads auf die Staatsanleihen von Ländern wie Italien und Spanien beigetragen, denn gerade hier nehmen besonders viele heimische Banken die Refinanzierungsmöglichkeiten über die EZB in Anspruch.“
Absolut gesehen bleiben die Bewertungen nach Einschätzung des Asset-Managers attraktiv. Die Risikoaufschläge bieten einen überaus angemessenen Ausgleich für die voraussichtlichen Ausfallwahrscheinlichkeiten. Angesichts niedriger Schuldenquoten, starker Fundamentaldaten sowie größerer geld- bzw. fiskalpolitischer Bewegungsfreiheit ist man hier gut aufgestellt, um etwaigen Schwierigkeiten zu begegnen.
Rob Drijkoningen weiter: „Einige Länder setzen die geldpolitische Lockerung fort, auch wenn das globale Marktumfeld jetzt anscheinend weniger Impulse benötigt. Andererseits verläuft die Wachstumsentwicklung in einigen Schwellenländern wohl etwas zu träge, um echten Stimulus zu bieten. Impulse sind daher in erster Linie von der Geldpolitik zu erwarten. Das ist vor allem in China und Brasilien der Fall.“
Regional werden nach ING IMs Einschätzung Mittel- und Osteuropa weiterhin von den günstigeren weltweiten Risikobedingungen profitieren; Tschechien, Lettland und die Türkei legten bereits im Februar neue Emissionen auf. Litauen und Polen führten die Rally an: Beide Länder verfügen über starke Wachstumsdaten (BIP-Zuwachsrate von 4,3 bzw. 5,8 Prozent in 2011) bei einer freundlicheren Haushaltslage.
Rob Drijkoningen: „Die Türkei schnitt ebenfalls gut ab, da die besseren Wachstumsaussichten für die Eurozone die Angst vor einer harten Landung der türkischen Volkswirtschaft – nach einem Zuwachs von über 8 Prozent im Vorjahr – zerstreut haben. Doch steigende Ölpreise sowie Zweifel daran, ob die Zentralbank sich ausreichend um Preisstabilität bemüht, bestärken Inflations- und Finanzierungssorgen.“
Im Hinblick auf Afrika, den anderen Outperformer, kommt der Asset-Manager zu dem Schluss, dass Südafrika die Märkte mit seinem unerwarteten raschen Programm zur Haushaltskonsolidierung für 2012 und 2013 überrascht hat. Zugleich hat das Land seine Infrastrukturausgaben verstärkt, um das Wachstum anzukurbeln. Gleichzeitig zerstreute das Programm auch Zweifel hinsichtlich der langfristigen haushaltspolitischen Folgen der geplanten staatlichen Krankenversicherung.
Rob Drijkoningen: „Im Zuge politischer und wirtschaftlicher Stabilisierung schnitt die Elfenbeinküste überdurchschnittlich ab. Die amtlichen Ergebnisse der Parlamentswahlen bestätigen nun auch eine Mehrheit für die Partei von Präsident Ouattara. Nach Beendigung des Machtkampfs um den Export von Kakao sind die Einnahmen aus dem Kakaogeschäft wieder stark gestiegen.
Derweil scheint sich auch die Situation in Ägypten zu stabilisieren. Das Land hat den Downgrade auf ‚B‘ durch S&P wohl gut verkraftet, was daran liegen mag, dass der Schwund der Auslandsreserven und der damit einhergehende Druck auf die Außenfinanzierung zurückgegangen sind. Nachdem das Ausreiseverbot für mehrere NGO-Mitarbeiter, darunter auch US-Bürger, schließlich aufgehoben wurde, ließen die Spannungen zwischen Ägypten und den USA nach. Dies könnte den Weg für einen IMF-Kredit in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar ebnen.“
Der ING Emerging Market Debt Hard Currency Fonds (ISIN: LU0546915058) übertraf im Februar seine Benchmark. Zu dieser positiven Entwicklung trugen vor allem Länder- und Einzeltitelauswahl bei. Die gezielte Übergewichtung von Ländern mit einem erhöhten Länderrisiko – hier sei insbesondere Venezuela zu nennen – war ebenfalls ein wichtiger Faktor.
Rob Drijkoningen abschließend: „Unsere Positionierung im High-Grade-Segment insgesamt hat ebenfalls in gewissem Maße zu unserer Performance beigetragen. Dabei lieferten vor allem die Untergewichtungen bei Chile, Brasilien, Mexiko und Uruguay wichtige Impulse. Dieser positive Beitrag übertraf die eher negativen Effekte der Übergewichtungen bei Qatar und Abu Dhabi.
Günstig erwies sich auch die Einzeltitelauswahl, denn unsere Positionen bei brasilianischen, mexikanischen und russischen Unternehmensanleihen schnitten vor dem Hintergrund einer anhaltenden Nachfrage nach Corporates besser als die entsprechenden Staatsanleihen ab.“
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Aussichten für Schwellenländer-Hartwährungsanleihen 2012 positiv – Europa und Afrika liegen regional über Marktdurchschnitt
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