YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Ausverkauf bei US-Anleihen? Langfristige Entwicklung der Renditen rückt in den Mittelpunkt

Finanzmarktkolumne von Dr. Alessandro Bee, Ökonom bei der Bank Sarasin & Cie AG

Ben Bernanke, der Vorsitzende der US-Notenbank Fed musste sich nach der März-Sitzung des Offenmarktausschusses einige kritische Fragen zum Anleihen-Portfolio des Fed gefallen lassen. Die US-Notenbank hält in diesem Portfolio inzwischen US-Staatsanleihen im Wert von rund USD 1 800  Mia. Ein Arbeitspapier von renommierten Ökonomen hat kürzlich aufgezeigt, dass ein Anstieg der Treasury-Renditen auf 5% bis ins Jahr 2020 zu Verlusten auf dem Anleihen-Portfolio des Fed von bis zu USD 50 Mia. führen könnte. Ein Anstieg der Renditen ist nicht nur die Sorge der US-Notenbank alleine, denn alle Anleihenklassen haben von den rekordtiefen Leitzinsen der letzten Jahre profitiert. Darum dürfte nicht nur Ben Bernanke brennend an der Frage interessiert sein, wo in der mittleren Frist die US-Renditen notieren und ob dann ein Bond-Crash droht.

Dies hängt in erster Linie von der Entwicklung der US-Wirtschaft ab, welche sich noch immer in einer prekären Situation befindet: Der Arbeitsmarkt ist weit von der Vollbeschäftigung entfernt und sowohl die privaten Haushalte als auch die Regierung sind mitten in einem schmerzhaften Deleveraging-Prozess. Bernanke betont daher regelmäßig, die Leitzinsen solange bei Null halten zu wollen, bis die US-Wirtschaft wieder zu einer normalen Auslastung zurückgefunden hat.

Normalisiert sich die US-Wirtschaft in den nächsten Jahren schrittweise, werden die Renditen in den USA vom heute rekordtiefen Niveau kontinuierlich ansteigen müssen. Denn die Kapitalmärkte werden irgendwann antizipieren, dass die Nullzinsphase zu Ende geht. Allerdings legt die vom Fed kommunizierte Geldpolitik eine nur sehr langsame Erhöhung der Renditen nahe. Selbst im Jahr 2016 erwartet die Bank Sarasin die 10-jährigen Renditen nur knapp über der 3%-Marke. Mit diesem graduellen Anstieg der Renditen dürften die US-Anleihen – oder Staatsanleihen im Allgemeinen – in den nächsten Jahren nicht zu den Gewinnern am Kapitalmarkt gehören; eine Grundlage für einen Bond-Crash ist jedoch nicht gegeben.

Hinzu kommt, dass die heutige Geldpolitik der US-Notenbank auf der Annahme beruht, dass es in den nächsten Jahren relativ reibungslos gelingen wird, die US-Wirtschaft wieder ins Gleichgewicht zurückzuführen. Angesichts dieser optimistischen Prognosen des Fed besteht das Risiko, dass ein konjunktureller Rückschlag oder eine Zuspitzung im Steuerstreit das Fed zwingen wird, seine Annahmen zu revidieren und den Ausstieg aus der Nullzinspolitik um ein bis zwei Jahre zu verschieben. Heute plant die US-Notenbank das Ende der Nullzinspolitik im Jahr 2015. Eine Verlängerung
der Nullzinspolitik ins Jahr 2016 würde bei 10-jährigen Renditen einen Rückgang von einem halben Prozent rechtfertigen. Dieses Risiko, welches klar in Richtung tieferer Renditen hindeutet, spricht ebenfalls gegen einen Ausverkauf bei US-Anleihen.
----------------------------------------
Soeben erschienen: BOND YEARBOOK 2012/13 -
Das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und -Emittenten
Renommierte Autoren und Interviewpartner nehmen Stellung zu den Themenfeldern High Yield-Anleihen, Mittelstandsanleihen, Covered Bonds, Investmentstrategien sowie Tax & Legal. Das jährliche Nachschlagewerk erscheint bereits im 4. Jahrgang und hat einen Umfang von 108 Seiten. Die Ausgabe kann zum Preis von 29 Euro beim Verlag bezogen werden:
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2012-11/Flyer_Bestellformular_BondBook_12_13.pdf
----------------------------------------

Investment

von Ulrich Gerhard, Senior Portfolio Manager bei Insight Investment

Die Kreditqualität der High Yield-Märkte in Euro und US-Dollar hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich verändert. An den Euro-Märkten haben 66%…
Weiterlesen
Investment

Investoren schätzen aktienähnliche Renditechancen mit Risikoabfederung in unsicheren Märkten

Die Investment­manager von Alken Fund erwarten im Umfeld sinkender Zinsen und einem stabilen bis leicht positiven Aktien­markt ein günstiges Umfeld…
Weiterlesen
Investment

Unternehmensanleihen haben sich insgesamt weiterhin positiv entwickelt, insbesondere im High-Yield-Bereich

Anleger konnten in den ver­gan­genen 18 Monaten mit fest­ver­zins­lichen Wert­papieren solide Gesamt­renditen erzielen. Denn trotz der anhal­tenden…
Weiterlesen
Investment

Positive Aussichten für Zinsanlagen, Euro-IG-Unternehmensanleihen favorisiert

„Hätte uns jemand vor fünf Jahren gesagt, dass uns eine globale Pandemie bevorsteht, eine Immobilien­krise in China, die Lieferketten stark gestört…
Weiterlesen
Investment

von Vasileios Gkionakis, Senior Economist and Strategist bei Aviva Investors

Anfang dieses Monats entließ Bundes­kanzler Olaf Scholz Finanz­minister Christian Lindner, womit die FDP faktisch aus der Ampel­koalition ausschied.…
Weiterlesen
Investment

von Massimo Spadotto, Head of Credit Strategies bei Eurizon

Stabile Inflation, sinkende Zinsen und moderates Wachstum sind eine gute Mischung für die Finanzmärkte. In den letzten Monaten hat sich die Inflation…
Weiterlesen
Investment
„Wir dachten zunächst, dass die Wahl von Donald Trump einen Schock für Schwellen­länder­anleihen auslösen würde. Aber das ist nicht der Fall,“ sagt…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior-Stratege, Crédit Mutuel Asset Management

Die US-Präsident­schafts­wahlen sind vorbei und das Ergebnis steht fest: Donald Trump ist zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden.…
Weiterlesen
Investment
Nach einer vorüber­gehenden Flaute befinden sich Wandel­anleihen wieder im Aufwind, sagt Arnaud Brillois, Portfolio­manager/ Analyst bei Lazard Asset…
Weiterlesen
Investment

von Rick Romano, Head of Global Real Estate Securities bei PGIM Real Estate

Die US-Notenbank hat sich anderen Zentral­banken angeschlossen und einen geldpolitischen Lockerungs­zyklus eingeleitet. Real Estate Investment Trusts…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!