YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

BaFin-Präsidentin: Deutsches Bankensystem vergleichsweise robust

Die Staatsschuldenkrise habe sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres zu einem der Hauptrisiken für die Finanzstabilität in Europa entwickelt, sagte Dr. Elke König, Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), auf der heutigen Pressekonferenz der BaFin. „Wir wissen, in welchem Umfang die deutschen Banken in Anleihen der Peripherie-Staaten der Eurozone investiert haben“, fügte König hinzu. An Spekulationen über die künftige Finanzpolitik Griechenlands beteilige sie sich nicht. Sie sei sich aber sicher, dass die deutschen Kreditinstitute inzwischen auf alle möglichen Szenarien vorbereitet sind. „Ihre Exposures gegenüber Griechenland sind jedenfalls begrenzt.“

Das deutsche Bankensystem sei vergleichsweise robust, könne sich von den Entwicklungen im Umfeld aber natürlich auch nicht vollständig abschotten, sagte König mit Blick auf die erschwerten Refinanzierungsbedingungen einiger Banken der Eurozone. Die beiden Drei-Jahres-Tender der Europäischen Zentralbank (EZB) bedeuteten für die Banken vor allem eines: Zeit – Zeit, die sie nutzen müssten, um ihre Probleme zu lösen und das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen. Allerdings seien nicht allein die Banken gefragt, sondern auch – und vor allem – die hochverschuldeten Staaten.

Die Staatsschuldenkrise sei auch für die deutschen Versicherer kein Spaziergang. In den Portfolien der Versicherer befänden sich ebenfalls Anleihen der Peripherie-Staaten der Eurozone – und natürlich auch der Banken dieser Staaten. „Doch das Engagement der deutschen Versicherer in diesen Anleihen hält sich in beherrschbaren Grenzen“, erläuterte die BaFin-Präsidentin. Ein Problem, das dem Versicherungssektor nach wie vor zu schaffen mache, sei die anhaltende Niedrigzinsphase. Die für die Banken, aber auch für die verschuldeten Staaten sinnvolle, wenn nicht gar notwendige Politik des billigen Geldes, die die EZB seit geraumer Zeit betreibe, bringe die Versicherer in Bedrängnis. Besonders hart seien die Lebensversicherer betroffen. Die Ertragskraft ihrer Kapitalanlagenbestände werde zwar noch etliche Jahre ausreichen, um die gegebenen Garantieversprechen einzulösen. Die Neuanlage sei aber seit geraumer Zeit problematisch. „Wir müssen abwarten, ob sich die Versicherer anderen Anlageformen zuwenden, die eine bessere Rendite bei vertretbarem Risiko versprechen. Auffällige Änderungen der bisherigen konservativen Anlagepolitik der deutschen Lebensversicherer hin zu risikoreicheren Kapitalanlagen beobachten wir jedenfalls bislang nicht“, führte König aus.

Mit Blick auf die die Regulierung von Zentralen Gegenparteien, „central counterparties“ sagte König: „Den CCPs wird eine besondere Bedeutung bei der Bewältigung der Finanzkrise zugeschrieben.“ Sie würden zukünftig umfassender und strenger reguliert. Diese Regelungen seien sehr sinnvoll; ein Allheilmittel seien sie aber wohl nicht.

„Durch das zentrale Clearing werden Ansteckungsgefahren eingedämmt, und es wird verhindert, dass Märkte austrocknen – auch dies eine der Lehren aus der Lehman-Krise. Vor allem aber wird der Derivatehandel transparenter“, erklärte König. Denn ein nennenswerter Anteil des Derivatemarktes werde aus dem wenig transparenten bilateralen Derivatehandel auf die künftig umfassend regulierten und beaufsichtigten CCPs übertragen. Mehr Transparenz werde es aber nur dann geben, wenn es gelinge zu verhindern, dass es zu Ausweichbewegungen kommt: dass also statt clearingfähiger standardisierter Produkte zunehmend nichtstandardisierte Derivatekontrakte angeboten werden.

„CCPs sind ein sinnvoller Weg zu mehr Transparenz und Sicherheit im Derivatemarkt“, fasste König zusammen. „Sie bergen aber ihrerseits Risiken: aufgrund ihrer Größe und Komplexität und weil sich die Derivategeschäfte dort konzentrieren werden – „Too big to fail“ ist auch hier ein Problem!“ Da man sich für den Weg einer neuen Marktinfrastruktur für den Derivatehandel entschieden habe, müsse man nun aufsichtlich alles tun, damit CCPs die ihnen zugedachte künftige Rolle zuverlässig erfüllen.

--------------------------------------------------------
Veranstaltungshinweis:
Unternehmer-Workshop „Unternehmensanleihen - Finanzierungsalternative für den Mittelstand“
am 19.06. in München und am 19.09. in Frankfurt
www.bond-conference.com
--------------------------------------------------------

Investment
Um den Temperaturan­stieg auf 1,5 bis 2,0 Grad zu begrenzen, würde es reichen, wenn die Wachstums­raten der Investitionen der vergan­genen fünf Jahre…
Weiterlesen
Investment

Kommentar von Filippo Alloatti, Head of Financials (Credit) bei Federated Hermes Limited

Der CEO der UniCredit Group (UCG), Andrea Orcel, stellte gestern auf einer Konferenz in London sein Konzept für die aktuell 21%ige Beteiligung an der…
Weiterlesen
Investment

Wer profitiert von den steileren Renditekurven für US-Treasuries und Bunds?

Die mit 793 Tagen historisch längste Inversion der US-Rendite­kurve liegt hinter uns. Der Spread zwischen zwei- und zehn­jährigen US-Treasury-Renditen…
Weiterlesen
Investment

von Tom Hanson, Head of European High Yield bei Aegon Asset Management:

Den Anlegern steht heute eine breite Palette von Optionen zur Verfügung, darunter aktive und passive Strategien. Diese Debatte über aktiv oder passiv…
Weiterlesen
Investment

Die Risikoaufschläge für Investment-Grade-Unternehmensanleihen stiegen insgesamt an

Die Märkte gehen weiterhin von Zins­sen­kungen in den USA aus, weshalb die Kurse in den meisten Markt­seg­menten stiegen.Unerwartet schwache…
Weiterlesen
Investment
Die Chancen haben sich verbessert, dass sich die Aktivitäten im Private-Equity-Markt im vierten Quartal 2024 beleben, teilt Mike O‘Sullivan,…
Weiterlesen
Investment

von Nikkie Pelzer, Impact Managerin und Rosl Veltmeijer, Portfolio Managerin bei Triodos IM

Die EU-Taxonomie ist ein wichtiges Instrument zur Erreichung des EU-Ziels – bis 2050 klima­neutral zu werden – und ein wichtiges…
Weiterlesen
Investment

mit Marc Tüngler, DSW

Das StaRUG, kurz für Unter­nehmens­stabi­lisierungs- und -restru­kt­urierungs­gesetz, ist seit 2021 in Deutsc­hland in Kraft und soll Unter­nehmen in…
Weiterlesen
Investment

von Jim Cielinski, Global Head of Fixed Income, und Daniel Siluk, Head of Global Short Duration and Liquidity, Janus Henderson Investors

Im Vorfeld der Sep­tember-Sitzung der Federal Reserve (Fed) haben wir – mit einer gewissen Verwun­derung - beobachtet, wie viele Markt­teil­nehmer…
Weiterlesen
Investment
Trotz der jüngsten Vola­tilität bergen Schwellen­länder (Emerging Markets, EM) weiterhin ein erheb­liches Poten­zial für Investoren. „Die aktuellen…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!