Der enge Fokus auf das Defizit im Warenhandel scheint für Dr. Christopher Smart, Head of Global Macroeconomic and Geopolitical Research bei Barings, angesichts der Tatsache, dass die Dienstleistungsexporte der USA nach Europa im Überschuss liegen, verfehlt. Zudem merkt er an, dass Handelsströme zwar einen wichtigen Faktor darstellen, jedoch von den Investitionsströmen in beide Richtungen in den Schatten gestellt werden. Diese Ströme spiegelten wider, welches Vertrauen Investoren langfristig in die Wirtschaft und die Politik eines Landes hätten.
Trotz all des Wachstums und der Dynamik in Asien kommen nahezu 60% ausländischer Direktinvestitionen in den USA aus Europa (Quelle: BEA/Factset; Stand: 31.3.2018). Diese würden als wesentlich stärkerer Wachstumsmotor für den amerikanischen Arbeitsmarkt wirken, als das Tarifkürzungen könnten. Um die Effektivität der Politik des Präsidenten, die auf eine Kombination aus niedrigen Steuern, einer Lockerung der Regulierungen und unverhohlenen Tarifdrohungen setzt, am besten beurteilen zu können, sollte man die Investitionsströme im Auge behalten.
https://www.fixed-income.org/
(Foto: Dr. Christopher Smart © Barings)
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